Christoph Peschek über frauenfeindlichen Banner: "Demokratie und Meinungsfreiheit endet nicht an den Stadiontoren"

Im Interview mit Sky sprechen Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek, Sportdirektor Zoran Barisic und Rapid-Trainer Didi Kühbauer über das frauenfeindliche Plakat im Rapid-Fanblock.

Wir legen großen Wert darauf, dass es Meinungsfreiheit und Demokratie gibt. In diesem Fall war es ein sehr derbes Spruchband und es wurde vor Spielbeginn gelöst und wieder abgehängt.

Christoph Peschek

Der Klub verträgt überhaupt keine Frauenfeindlichkeit. Weder Sexismus noch Homophobie oder Rechtsradikalismus sind zu tolerieren.Das entspricht nicht unserem Leitbild und wir distanzieren uns davon.

Zoran Barisic

Christoph Peschek im Sky-Interview ...

... auf die Frage, wie es sein kann, dass ein frauenfeindlicher Banner im Fanblock des SK Rapid hängt: "Punkt eins, der SK Rapid und seine Fans sprechen sich dafür aus, dass wir möglichst bald wieder vor Zuschauern Fußball spielen dürfen. Wir spielen Fußball für unsere Fans. Insofern ist das Anliegen, gemeinsam vor Zuschauern zu spielen, eines das nachvollziehbar ist. Punkt zwei, Demokratie und Meinungsfreiheit endet nicht an den Stadiontoren, daher ist es grundsätzlich so, dass Transparente, so sie nicht strafrechtlich relevant sind, zugelassen werden. Prinzipiell wurde für die Zeit der Geisterspiele vereinbart, dass für die Zeit der Geisterspiele unterschiedliche Botschaften durch Vertreter der aktiven Fanszene transportiert werden können. Als dieses Transparent aufgehängt worden ist, gab es sehr intensive Diskussionen, und die Entscheidung, dass das Transparent vor Spielbeginn abgehängt wurde. Somit sehe ich auch keinen Skandal. Denn das Thema wurde noch vor Spielbeginn gelöst und darauf lege ich einen großen Wert.

 

... auf die Frage, wie es trotzdem sein kann, dass so etwas aufgehängt wird und ob er wusste, was da drauf steht: "Ich wusste nicht was drauf steht. Es gab dann sehr intensive Diskussionen mit den Vertretern der Fanklubs, es wurde vor Spielbeginn abgehängt. Wir legen großen Wert darauf, dass es Meinungsfreiheit und Demokratie gibt. In diesem Fall war es ein sehr derbes Spruchband und es wurde vor Spielbeginn gelöst und wieder abgehängt."

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... auf die Frage, warum bei so einem Thema überhaupt diskutiert wird: "Ich habe das transparent nicht gemalt. Wir legen einen großen Wert auf Meinungsfreiheit und Demokratie. In diesem Fall war es ein sehr derbes Spruchband. Und es wurde vor Spielbeginn gelöst und abgehängt."

... auf die Frage, warum es über zwei Stunden gedauert hat, bis das Transparent abgehängt wurde: "Auch wenn es jetzt eine private Angelegenheit ist, die eigentlich für die Öffentlichkeit nicht wirklich von Relevanz ist, ist es so, dass meine gesamte Familie mit einem Magendarmvirus flach liegt und demzufolge ich sehr eingeschränkt verfügbar war und als dieses Thema aufgepoppt ist, habe ich mich natürlich genauso wie andere darum gekümmert und intensiv gesprochen. Noch einmal, es ist vor Spielbeginn gelöst worden."

 

... auf die Feststellung des Reporters, dass der Banner nichts mit einem Spiegelbild der Gesellschaft zu tun hat: "Ich bin hier nicht in einem Verhör, ich möchte darauf hinweisen, dass das Thema vor Spielbeginn gelöst worden ist. Es gibt Diskussionen, es gab Diskussionen und es wird auch in Zukunft Diskussionen geben, weil das Thema eines ist, das eine gesellschaftliche Relevanz hat. Ob das verschiedene Passagen aus Rap-Songs sind, die ich persönlich auch nicht gut finde, oder Aussagen von Politikern, die ich auch nicht gut finde."

 

... auf die erneute Frage, warum es viel zu spät abgehängt wurde: "Wir können uns jetzt noch dreimal im Kreis drehen und sie werden immer dieselbe Antwort von mir bekommen. Es wurde gelöst. Für die Zukunft werden wir, wie immer bei solchen Themen, es so handhaben, dass man in einer Familie Diskussionen nicht am Balkon führt, sondern im Wohnzimmer."

Zoran Barisic ...

... über das Transparent: "Das ist natürlich nicht in unserem Sinne. Aber es ist strafrechtlich nicht verfolgbar, es ist natürlich eine sehr, sehr derbe Metapher, darüber brauchen wir überhaupt nicht diskutieren. Aber mir ist es wichtig, wenn wir über das Sportliche reden können und nicht über diese Dinge. Der Klub verträgt überhaupt keine Frauenfeindlichkeit. Weder Sexismus noch Homophobie oder Rechtsradikalismus sind zu tolerieren. Das entspricht nicht unserem Leitbild und wir distanzieren uns davon. Ich bin jetzt erst vor kurzem ins Stadion gekommen und habe es jetzt erst gesehen, sie konfrontieren mich damit. Wir können aber auch über andere Dinge reden, über Unternehmen, die von Steuergeldern subventioniert werden, deren Mitarbeiter in die Kurzarbeit geschickt werden oder in die Arbeitslose geschickt werden, wo sich dann die Chefetage Dividenden auszahlen lässt. Wir könnten über viele Dinge reden.“

Didi Kühbauer ...

... über das sexistische Transparent vor dem Block West: „Ich finde, dass dieses Transparent definitiv nichts in einem Fußballstadion verloren hat. Ich kann die Aktion nicht verstehen. So leid es mir für die Rapid-Fans tut, aber ich glaube nicht, dass das das beste ist, dass man mit diesen Worten was beschreibt.“