Ponweiser-Verbleib nach Mattersburgs "Rollercoaster"-Jahr unsicher

SV Mattersburg gewinnt gegen WSG Swarovski Tirol mit 4:1 und schafft es, in der Liga zu bleiben. Die Stimmen zur Partie und zum Klassenerhalt der Burgenländer bei Sky und Sky X.

Es war eine Bombenleistung. Wir haben alles, was wir uns vorgenommen haben, umgesetzt. Dass wir die Leidenschaft und die Emotionen mit reinnehmen wollen in das Spiel, das ist uns von der ersten Minute an gelungen.

Alois Höller

SV Mattersburg – WSG Swarovski Tirol 4:1 (2:0)
Schiedsrichter: Manuel Schüttengruber

Franz Ponweiser (Trainer SV Mattersburg):
...auf die Frage, wie viel Druck bei ihm nach dem Klassenerhalt abgefallen ist: „Extrem viel. Es waren keine einfachen Wochen, Ruhe zu bewahren. Wir haben extrem gut zusammengehalten, wir waren die einzige Mannschaft, die im Winter keinen Transfer gemacht hat. Wir haben auch 12 Verträge, die auslaufen. Das heißt, die Situation war bestimmt nicht einfach für uns alle. Ich bin einfach unglaublich stolz auf den Charakter der Truppe, wie wir da in den letzten Wochen zusammengearbeitet haben und auch nach dem vergebenen Matchball am Samstag. Da muss man mal aufstehen und so in das Spiel reingehen. Es war eine unglaubliche Leistung.“

...über seine Gefühlswelt: „Ich war sehr angespannt. Die letzten zwei, drei Tage waren auch für mich hart. Aber man muss dann stark sein. Es ist ein extremer Lerneffekt für mich. Das ganze Jahr war ein ordentlicher Rollercoaster. Ich bin froh, dass wir es drübergebracht haben. Für den ganzen Verein, für das Burgenland ist es extrem wichtig, dass wir in der Liga bleiben.“

...auf die Frage, ob er Trainer bleibe: „Wichtig war, dass wir in der Liga bleiben. Für den Präsidenten freut es mich extrem, dass wir das heute so rübergebracht haben, weil er hat uns extrem viel Vertrauen entgegengebracht. Er hat uns in einer Phase, in der es nicht gut gelaufen ist, ganz stark geredet, hat uns auch unterstützt im Trainerteam. Das zeichnet Mattersburg auch aus, dass wir einen Präsidenten haben, der einem da auch die Stange hält, wenn es nicht so läuft. Für das sind wir ihm als Trainerteam und ich als sportlicher Leiter auch dankbar. Und was jetzt nachher kommt, das werden wir in aller Ruhe analysieren und schauen, was das Beste für den Verein ist."

...auf die Nachfrage, ob er nicht Lust habe als Trainer weiterzumachen: „Ja, natürlich ist die Lust da. Aber wir müssen schauen, wie wir die Kräfte am besten bündeln können. Das müssen wir mal in aller Ruhe analysieren und einfach einen Weg gehen, wo wir sagen: Das ist der Beste für den Verein und unsere jungen Spieler.“

 

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

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...über die Verletzung von Andreas Kuen: „Natürlich trübt es. Weil Andi in diesem Jahr eine extrem gute Entwicklung vorgenommen hat. Er war ein Spieler, der in früherer Zeit oft verletzt war. Er war kaum verletzt in diesem Jahr und hat eine richtige Führungsspielerrolle eingenommen. (...) Das Schlüsselbein ist gebrochen, er muss operiert werden. Er kriegt eine Platte morgen eingesetzt. Aber die Mannschaft hat für ihn gefightet, das hat man auch in der Halbzeit gemerkt, was da für eine Energie da war. (...) Die Mannschaft hat auch für den Andi das notwendige für seine schnelle Heilung beigetragen.“

...vor dem Spiel über das Fehlen von Andreas Gruber: „Andi ist natürlich ein wichtiger Spieler für uns, aber die Situation ist einfach so. Er ist wieder gesperrt und da müssen andere in die Bresche hüpfen.“

...vor dem Spiel auf die Frage, was er zu dem Kunststück sage, dass Gruber in der Qualifikationsgruppe bereits zweimal wegen einer Gelbsperre fehlt: „Dazu sage ich jetzt sicher nichts.“

...vor dem Spiel auf die Frage, wie oft er zuletzt auf den Abstieg 2013 angesprochen worden sei: „Gar nicht so oft. Ich denke, dass das Thema vor allem in den Medien und der Presse mehr vorhanden ist. Es ist doch schon eine Ewigkeit her und wir leben im Jetzt.“

Alois Höller (SV Mattersburg):
...über das Spiel: „Es war eine Bombenleistung. Wir haben alles, was wir uns vorgenommen haben, umgesetzt. Dass wir die Leidenschaft und die Emotionen mit reinnehmen wollen in das Spiel, das ist uns von der ersten Minute an gelungen. Das Ergebnis spricht eh für sich.“

...auf die Frage, ob es vor der Partie ein Zittern gegeben habe: „Ich glaube, der Verein hat aus der Erfahrung gelernt. Wir haben gegen die Admiraner einen Matchball liegen lassen, sind da gesessen wie nach dem Abstieg vor ein paar Jahren. Wir haben uns aber selber zusammengerauft, weil wir gewusst haben, wir haben noch zwei Spiele und die Chancen. Und das war uns eine Lektion vor ein paar Jahren, das uns das nicht mehr passiert und das haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass wir daraus gelernt haben.“

...auf die Frage, ob das Kapitel 2013 nun geschlossen sei: „Ja, so kann man das sehen. Ausgemerzt.“

...über die Verletzung von Andreas Kuen: „Ich habe nur gesehen, die Rettung war in der Kabine. Ich habe mich dann versucht aufs Spiel zu konzentrieren. Es hat leider nicht so gut ausgeschaut. Ein Wermutstropfen. Wir bleiben in der Liga, das ist für ihn, glaube ich, auch nicht so schlecht.“



Ilco Naumoski (Ex-Spieler SV Mattersburg) in einem Videobeitrag vor dem Spiel:
...über die Situation des SV Mattersburg zwei Runden vor dem Saisonende: „Vor dem Spiel gegen die Admira – wieder einmal – hätte ich nicht geglaubt, dass Mattersburg absteigt. Ich glaube es noch immer nicht. (...) Ich hoffe es nicht für den Verein.“

...über den damaligen Abstieg mit dem SVM 2013 und das Spiel gegen die Admira: „Das war meine größte Niederlage. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mit meinem Herzensverein, dem ich meine Beine, meine Jugend, meine Karriere gewidmet habe, dass ich mit dem Verein absteige. Wir hatten ja eine gute Mannschaft.“

...über seine Gefühlslage nach dem Abstieg: „Sieben Tage habe ich nicht einmal geatmet, sozusagen. So, wie wenn du nicht da wärst. Wie tot.“

...über seine Zeit in China, wo er auf einer Universität Sport gelehrt hat: „Ich war eineinhalb Jahre in Peking, in der größten Sportuniversität der Welt. (...) Ein Jahr war ich in Nanjing, in einer Sportuniversität. Das sind die zwei größten Sportuniversitäten in China, die es gibt. Ich hatte drei Chauffeure, hatte vier, fünf Dolmetscher, habe in dem schönsten Hotel gelebt, in dem man leben kann in China. Mir ist es richtig gut gegangen.“