Frank Hensel: "Die Austria ist nicht pleite"
Der Präsident der Wiener Austria sprach vor dem Spiel gegen Sturm Graz über die finanzielle Situation und einen möglichen Investor für die Violetten bei Sky Sport Austria.
Wir sind in intensiven Gesprächen, wir haben uns das Ziel gestellt, dass wir es bis Ende der Saison unter Dach und Fach haben
Frank Hensel (Präsident FK Austria Wien):
…vor dem Spiel über die aktuelle finanzielle Situation der Austria: „Wir haben Schwierigkeiten, pleite sind wir nicht. Selbstverständlich sind die Ergebnisse auch für uns bestürzend, aber bei allen Emotionen muss man es sachlich differenzierter sehen, die Faktoren, die sich in diesem Ergebnis widerspiegeln, sind vielschichtig. Das sind zum einen unsere bekannten Probleme rund um die Investitionen ins Stadion, fehlende Erfolge im Sport über die letzten Jahre und es ist auch leider nicht gelungen in den letzten zwei Jahren da was in die Richtung zu drehen. Damit fehlen uns Erlöse aus Europacup und Transfers und Covid-19 hat uns in einer ohnehin schwierigen Situation getroffen. Wir haben in dieser Bilanz bilanzielle Wertberichtigungen vorgenommen in Höhe von ca. zwölf Millionen und wenn Sie jetzt noch die Abschreibungen nehmen, die ungefähr bei sechs Millionen liegen und allein durch das Stadion mehr belasten mit vier Millionen, dann sind Sie immer noch bei einem negativen Ergebnis, was schwer genug ist, aber es relativiert sich deutlich, das sogenannte operative Ergebnis. Deshalb gelungen, dass wir weiterhin liquide sind und voranschreiten und versuchen die Probleme zu lösen. Wir haben das getan was notwendig ist. Es hat alles konkrete Gründe, das war einfach notwendig, damit wir mit einer bereinigten Bilanz in die Zukunft gehen können.“
…über den möglichen Investor: „Es ist sicherlich auch so, dass Investoren Klarheit in der Bilanz haben wollen und sich die Bilanz anschauen und dann ihre Entscheidung danach bemessen. (...) Wir sind in intensiven Gesprächen, wir haben uns das Ziel gestellt, dass wir es bis Ende der Saison unter Dach und Fach haben und ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.“
…über seine Person und die Verträge von Peter Stöger und Markus Kraetschmer: „Ich sehe das Amt des Präsidenten, nicht als derjenige, der die Medienarbeit macht, und wir haben die Corona-Situation. Ich gehöre sozusagen nicht in den engeren Kreis und ich halte mich daran, weil ich auch die Mannschaft nicht gefährden will, ich habe viele Kontakte außerhalb der Austria. Bis Februar ist noch ein bisschen Zeit und dann werden die Gremien darüber entscheiden, ich werde rechtzeitig da auch meine Meinung einbringen und dann werden wir sehen, ob wir überhaupt eine ordentliche Mitgliederversammlung in Covid-Zeiten abhalten können. Ich bin bereit weiterzumachen, natürlich. (…) Die Verlängerung beider Verträge (Stöger und Kraetschmer, Anm.) hat logischerweise auch was mit dem Einstieg eines möglichen Investors zu tun. Es ist auch klar, dass ein Investor nicht aus Jux und Tollerei sich an einem Verein beteiligt, sondern er will dort auch mitreden und Einfluss nehmen und insofern haben wir auch da noch ein bisschen Zeit.“