Nestor El Maestro: "Ich bin verzweifelt"

Austria gewinnt gegen Sturm Graz mit 1:0. Die Stimmen der Grazer zum Spiel von Sky Sport Austria HD.

Das war viel zu wenig – heute und auch in der gesamten Saison bis jetzt.

Nestor El Maestro

Am Papier hat die Austria gewonnen, aber eigentlich haben wir das Spiel für sie gewonnen.

Lukas Spendlhofer

FK Austria Wien – SK Puntigamer Sturm Graz 1:0 (0:0)

Schiedsrichter: Markus Hameter

 

Nestor El Maestro (Trainer SK Puntigamer Sturm Graz):

…über das Spiel: „Es war allgemein zu wenig heute und ich glaube auch in der ganzen Saison bis jetzt. Ich habe viel Arbeit vor mir. Ich habe genau die Spieler bekommen, die ich haben wollte. Ich war der Meinung, dass wir eine mehr als konkurrenzfähige Truppe haben. Das war heute zu wenig und der Punktestand ist auch zu wenig. Heute ist enttäuschend, weil wir eine große Chance verpasst haben. Auch in der ersten Hälfte, in der wir sicher die bessere Mannschaft waren, war es zu wenig. Man muss spüren, wie verunsichert der Gegner ist, wie einfach es ist, den Ball zirkulieren zu lassen und man muss viel entschlossener und viel häufiger Akzente in der Offensive setzen. Zweite Hälfte war Austria verbessert, ich will nicht sagen, dass sie besser waren, aber sie haben sich verbessert. Die zweite Hälfte ist ja häufig weniger Trainerarbeit, es geht vielmehr um Charakter, Laufstärke und Durchsetzungsvermögen – und das haben wir heute vermissen lassen.“

...über die schwache zweite Hälfte: „Als Hauptverantwortlicher bin ich schuld. Aber lassen sie mir ein bisschen Zeit. Ich mag sie, aber ich hab sie jetzt nicht zu verantworten. Ich werde schon meine Analysen machen. Meine Einwechslungen waren sicher suboptimal. Es stand ja 0:0 bevor ich angefangen habe zu wechseln. Das ist nun die erste Frage, die ich an mich selber richten muss. Das ist heute wirklich extrem enttäuschend. Wie gesagt, ich bin der Hauptverantwortliche, ich stehe in der ersten Linie. Das Gefühl nach 30 Minuten war: Okay wir sind besser, aber es ist zu wenig Jungs. Dass wir heute ohne Punkte nach Hause fahren ist extrem bitter."

... nach dem Spiel auf der Pressekonferenz: "Das ist extrem bitter, ich bin sehr enttäuscht. Das war viel zu wenig – heute und auch in der gesamten Saison bis jetzt. Ich habe große Unterstützung vom Verein bekommen, sie haben den Kader sehr viel nach meinen Vorstellungen verändert. Leider ist das, was wir auf den Platz bringen, zu wenig. Ich glaube an die Jungs, aber ich bin häufig ein bisschen verzweifelt."

...vor dem Spiel auf die Frage, ob es ein besonderes Spiel gegen seinen Ex-Klub sei: „Nicht wirklich. Ich bin jetzt zum ersten Mal hier im Stadion. Es ist sehr schön geworden. Ich habe viele Freunde hier, ich kenne viele Leute, aber das ist jetzt bei anderen Begegnungen ähnlich. Wir sind alle Profis und heute wollen beide unbedingt gewinnen, das ist ja klar.“

Lukas Spendlhofer (SK Puntigamer Sturm Graz):

...auf die Frage, was man sich vorwerfen müsse: „Alles! Meiner Meinung nach alles. Das Spiel muss man gewinnen. Das muss man in der ersten Hälfte gewinnen. Da muss es 2:0, 3:0 stehen. Und zweite Hälfte war im Endeffekt eine Katastrophe, wie wir uns da präsentiert haben. Am Papier hat die Austria gewonnen, aber eigentlich haben wir das Spiel für sie gewonnen. Denn wir haben sie leben lassen und dann sogar auch noch stark gemacht.“

...über die zweite Spielhälfte: „Das war für mich kein Auftreten. Es war nicht so schlecht, wir waren trotzdem ausgeglichen, aber so kannst du in Favoriten kein Spiel gewinnen. Mit so einem Auftreten brauchen wir vorher intern nicht reden was wir wollen, wenn man dann so in der zweiten Hälfte das Spiel herschenkt. (...) Es ist sehr enttäuschend, weil wir die drei Punkte unbedingt wollten. Jetzt steht man mit 16 Punkten nach zehn Spielen da und das ist nicht zufriedenstellend, weil einfach mehr drinnen war.“