Rapid nach Halbfinal-Einzug: "Waren überrascht von der Körperlichkeit des Gegners"
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Rapid nach Halbfinal-Einzug: "Waren überrascht von der Körperlichkeit des Gegners"

Der SK Rapid dreht nach 0:1-Rückstand im Cup-Viertelfinale die Partie und gewinnt am Ende mit 3:1. (Text: Presseaussendung ÖFB)

Die anlässlich des 125-jährigen Vereins-Bestehens in blau-roten Jubiläumstrikots auflaufenden Rapidler müssen vor 15.200 Zuschauern im Allianz einen frühen Rückschlag hinnehmen. Maximilian Hofmann bekommt eine scharf getretene Flanke von rechts an den Arm, was einen Elfmeter für St. Pölten bedeutet. Stefan Nutz tritt an und verwandelt sicher links unten in die Ecke - 1:0 für den Außenseiter (11.). Auf der Gegenseite wird ein Volley von Marco Grüll abgeblockt (14.). Doch auch der SKN, der aktuell auf Platz drei der ADMIRAL 2. Liga liegt, setzt Nadelstiche. Ein Versuch von Kevin Monzialo geht über das Tor (16.). Das Spiel ist hart umkämpft, die Zweikämpfe werden intensiv geführt. Rapid ist bemüht die Zügel in die Hand zu nehmen, findet gegen die konzentriert agierenden Niederösterreicher vorerst aber keine Lösungen.

In der 26. Minute setzt Matthias Seidl einen Schuss aus aussichtsreicher Position nur hauchdünn an der rechten Stange vorbei. Rapid hat jetzt immer mehr Spielanteile in der gegnerischen Hälfte. Das sollte rasch belohnt werden, denn auch die Wiener bekommen nach einem Handspiel von Dirk Carlson einen Elfmeterzugesprochen. Marco Grüll tritt an und trifft eiskalt rechts unten zum 1:1 in die Ecke (35.). Es ist sein sechster Treffer im laufenden Bewerb, womit der 25-Jährige die Torschützenliste weiter anführt. Die Gastgeber bleiben nach dem Ausgleich am Drücker. Ein Schuss von Lukas Grgic fällt zu zentral aus (38.). Nach einem Kopfball von Leopold Querfeld rettet St. Pöltens Christoph Messerer (41.).

Rapid ist auch zu Beginn der zweiten Hälfte das spielbestimmende Team. Ein Versuch von Guido Burgstaller stellt kein Problem für Tormann Thomas Turner dar (54.). Bei einem Abschluss von Matthias Seidl ist noch ein Bein dazwischen (55.). St. Pölten tritt offensiv kaum noch in Szene. Die Wiener, die den sechsten Platz in ADMIRAL Bundesliga belegen, haben Probleme, im letzten Drittel die richtigen Lösungen zu finden. Gute Chancen lassen auf sich warten. In der 78. Minute wird die Partie dann durch ein Eigentorzugunsten von Rapid gedreht. Marco Grüll bringt den Ball von links zur Mitte, Christian Ramsebner will klären und befördert das Spielgerät unglücklich ins Netz - 2:1. St. Pölten gibt sich kämpferisch, ist bemüht noch den Ausgleich zu erzielen. Johannes Tartarotti schießt über das Tor (84.). In der Nachspielzeit macht Rapid den Deckel drauf. Matthias Seidl schlägt an der Strafraumgrenze einen Haken und trifft mit dem linken Fuß zum 3:1-Endstand in die Ecke (94.).

Damit bleibt für die Hütteldorfer der Traum vom ersten Cup-Titel seit der Saison 1994/95 am Leben. Letztes Jahr scheiterte Rapid erst im Finale mit einem 0:2 am SK Puntigamer Sturm Graz. St. Pölten verpasstes es zum ersten Mal seit der Spielzeit 2015/16 in das Halbfinale einzuziehen.

Die Stimmen zum Spiel

Robert Klauß (Rapid-Trainer): „Wir haben es uns extrem schwer gemacht in den ersten 20, 25 Minuten. Wir sind überhaupt nicht in das Spiel reingekommen, haben uns auch den Schneid abkaufen lassen, waren zu passiv. Wir waren teilweise sogar überrascht von der Körperlichkeit des Gegners, obwohl wir es so vorbereitet hatten. Deswegen wurde es dann so ein schweres Stück Arbeit, das hätten wir uns viel einfacher machen können. Trotzdem sind wir am Ende glücklich, dass wir es doch noch 3:1 gewonnen haben, ich denke, ab der 25. auch kontrolliert und verdient. Aber die ersten 25 Minuten waren einfach nicht gut genug.“

Philipp Semlic (St. Pölten-Trainer): „Wir wollten Rapid in den ersten Minuten überraschen mit unserer Intensität, aber auch mit der Lösung im Ballbesitz über den halben Zehnerraum. Das ist uns sehr gut geglückt. Da sind wir meiner Meinung nach auch nicht unverdient in Führung gegangen, haben dann aber auch gewusst, dass es nicht so weitergehen wird, sondern Rapid definitiv dominanter sein wird.“

„Darauf waren wir aber auch vorbereitet, und das hat meine Mannschaft richtig gut gemacht, mit sehr viel Leidenschaft. Wir haben relativ wenig Torchancen zugelassen. Was uns dann ein bisschen gefehlt hat, war aber etwas die Entlastung. Am Ende ist es dann so, dass Rapid in einer Druckphase in Führung geht, wo wir den Ball nicht sauber klären konnten im Zentrum.“

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