Bundesliga-Protestkomitee ändert Strafen gegen Rapid-Spieler teilweise ab
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Bundesliga-Protestkomitee ändert Strafen gegen Rapid-Spieler teilweise ab

Die gegen mehrere Rapid-Spieler ausgesprochenen Strafen werden teilweise abgeändert - vor dem wichtigen Bundesligaspiel am Sonntag hat der Verein eine Sorge weniger.

Noch vor dem wichtigen Bundesligaspiel gegen den SK Austria Klagenfurt am Sonntag gibt das Protestkomitee der Österreichischen Fußball-Bundesliga eine Entscheidung über die Strafen mehrerer Spieler des SK Rapid bekannt: Die Sperren von Guido Burgstaller (6 Spiele Sperre, davon 3 Spiele bedingt), Thorsten Schick (5 Spiele Sperre, davon 3 Spiele bedingt) und Maximilian Hofmann (3 Spiele Sperre, davon 2 Spiele bedingt) wurden nicht abgeändert und vollinhaltlich bestätigt. 

Die Sperre von Marco Grüll wird von insgesamt sechs auf fünf Spiele reduziert, davon werden 3 Spiele bedingt nachgesehen. Und auch im Fall von Niklas Hedl wird die Strafe angepasst: Der Torwart fasst weiterhin eine Sperre von 3 Spielen aus, die allerdings alle bedingt nachgesehen werden. Damit ist Hedl am Wochenende spielberechtigt, aus sportlicher Sicht sind das gute Nachrichten für Rapid: Angesichts der Verletzung von Backup-Keeper Paul Gartler steht aktuell kein bundesligaerprobter Torwart im Kader. Ein zentrales Argument für den Protest der Grün-Weißen war der Eingriff in einen laufenden Wettbewerb - durch die Teilnahme Hedls wird dem entgegengewirkt.

Alle genannten Spieler wurden bekanntlich aufgrund ihrer Beteiligung an Sprechchören nach dem Wiener Derby von der Bundesliga beim zuständigen Senat 1 angezeigt. Die Urteile nach den Paragraphen der ÖFB-Rechtsordnung § 112 Abs. 1 (Diskriminierung) im Fall von Burgstaller, Grüll, Schick und jene nach § 111a Abs. 1 (Verletzung des FairPlay-Gedankens) sehen neben den Sperren auch den verpflichtenden Besuch von Workshops vor. Im Rahmen der Präsentation eines 10-Punkte Planes, mit dem der Verein in Zukunft gegen Homophobie und Sexismus vorgehen will, hatte Präsident Alexander Wrabetz den Protest gegenüber den Strafen angekündigt.

 

Die Begründung des Protestkomitees im Wortlaut:

In einer Aussendung erklärt das Protestkomitees seine Entscheidungen: "Der Großteil der vom Senat 1 ausgesprochenen Sperren wird vollinhaltlich bestätigt. Bei der Reduktion der Sperre von Marco Grüll ist im Vergleich zu Guido Burgstaller die besondere Rolle und Vorbildfunktion von Letzterem als Kapitän zu erwähnen. Dadurch hat sich auch bei der Sperre eine gewisse Abstufung zwischen diesen beiden Spielern ergeben. Bei Niklas Hedl ist neben den bereits vom Senat 1 gewürdigten Milderungsgründen zusätzlich dessen – im Vergleich zu den anderen Spielern – junges Alter zu erwähnen. Zusätzlich stand er eher am Rand und war von allen Spielern am wenigsten aktiv beteiligt. Die Sperre bleibt insgesamt aufrecht, wird aber im Sinne einer präventiven Wirkung zur Gänze bedingt nachgesehen."

 

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