Guido Burgstaller: "Ich freue mich keine Sekunde"
Der SK Austria Klagenfurt gewinnt gegen den SK Rapid Wien mit 2:1. Die wichtigsten Stimmen der Hütteldorfer zur Partie bei Sky Sport Austria.
Ich freue mich keine Sekunde, dass wir vierter geworden sind. Nach dieser Leistung müssen wir uns schon sehr hinterfragen.
Wie man sich vorstellen kann, ist die Stimmung alles andere als gut.
SK Austria Klagenfurt– SK Rapid Wien 2:1 (0:0)
Schiedsrichter: Sebastian Gishamer
Zoran Barisic (Trainer SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Einerseits ist natürlich die Enttäuschung über das Spiel da, darüber, wie wir das Spiel absolviert haben und die Niederlage. Wir haben ja doch vor dem Spiel alles selbst in der Hand gehabt. Andererseits ist auch eine riesengroße Erleichterung da, weil wir das erklärte Ziel, nämlich den vierten Platz zu erobern, auch erreicht haben. Insofern tue ich mir jetzt im Moment etwas schwer, aber das Wichtigste für den Verein und die Mannschaft war es, diesen vierten Platz zu erobern, und das haben wir geschafft.“
…auf die Frage, wie er die letzten Minuten des Spiels der Austria Wien erlebt hat: „Ich habe gewartet und bin zum Bus gegangen, wo ich mir die Informationen geben lassen habe. Ich war dann, wie auch alle anderen, am Ende sehr erleichtert.“
…über die Aussage von Guido Burgstaller, man habe den Charaktertest nicht bestanden: „Es zeigt deutlich, dass wir alle miteinander, auch die Spieler, sehr selbstkritisch miteinander umgehen und auch sind. Deshalb ist es unser Anspruch, dass wir besser spielen. Es ist auch gut, wenn man in der Öffentlichkeit so selbstkritisch ist. Wir wollen einfach mehr und wir haben uns heute von uns mehr erwartet und mehr erhofft. Wir haben das aber leider nicht ummünzen können. Deshalb ist es schade wegen diesem Spiel, wenn du aber nach 32 Runden vierter bist, hast du das auch verdient.“
…auf die Frage, ob die Konter in der ersten Halbzeit bewusster Matchplan waren: „Das hat sich ergeben aufgrund dessen, dass wir sehr viele Ballfehler und technische Fehler gemacht haben. Wir konnten uns nicht über einen kontinuierlichen Spielaufbau in der gegnerischen Hälfte festsetzen und dann auch etwas tiefer verteidigt haben. Die Abwehrkette der Klagenfurter ist ja doch relativ hoch gestanden. Da haben wir über das Umschaltspiel die eine oder andere Chance vorgefunden, diese aber leider nicht konsequent zu Ende gespielt. Auch das ist natürlich eine unserer Stärken, wir wollten aber schon dem Gegner unser Spiel dominant aufzwingen, was uns in der ersten Spielhälfte aber nicht gelungen ist.“
…darüber, was sich ändern muss: „Wir wissen, was zu tun ist und was die nächsten Steps sind. Wir haben doch eine sehr turbulente Saison hinter uns gehabt, mit sehr vielen Veränderungen in allen Richtungen. Es war für uns eine sehr, sehr schwere, sehr harte und intensive Saison von Anfang bis zum Schluss. Jetzt ist es ganz wichtig für die Spieler und alle unmittelbar Beteiligten, dass sie in den Urlaub gehen und sich gut erholen. Wenn es mit dem ersten Trainingstag dann wieder losgeht, müssen wir mit der nötigen Einstellung, Motivation und Energie wieder loslegen.“
Guido Burgstaller (Spieler SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Das Spiel war nur Krampf. Man muss ganz ehrlich sagen, den Charaktertest haben wir heute eindeutig verloren. Ich freue mich keine Sekunde, dass wir vierter geworden sind. Nach dieser Leistung müssen wir uns schon sehr hinterfragen. Es war heute von hinten bis vorne zu wenig. Wir haben gewusst, dass Austria Klagenfurt eine gute, kompakte Mannschaft ist. Wir bekommen gefühlt in jedem Spiel zwei Tore und müssen drei schießen, um zu gewinnen. So wirst du wenige Spiele gewinnen. Es muss sich schleunigst einiges ändern, damit wir nächste Saison besser dastehen. Die Mannschaft weiß das auch, dass das zu wenig war. Es ist keiner in der Kabine und freut sich, dass wir vierter geworden sind. Wir wissen, dass das fußballerisch und von der Leidenschaft viel zu wenig war. Was wir letzte Woche geboten haben, gegen Sturm Graz, war 101 %. So ein Hin und Her darf uns einfach nicht passieren, es muss in jedem Spiel das Rapid Gen da sein. So wie heute geht es sich hinten und vorne nicht aus.“
…auf die Frage, wie typisch dieses Match für die Saison war: „Wir haben immer wieder gute Spiele drinnen und dann kommen wieder solche. Wir lernen nicht aus den Situationen. Jetzt ist die Zeit, das hart zu analysieren und nicht mehr um den heißen Brei herumzureden. Ich bin froh, dass jetzt Urlaub ist.“
…über die Torjäger-Krone: „Für die Zukunft hat das nichts mit Fairness zu tun, wenn einer mehr Spiele hat. Aber mich geht das nichts an.“
…vor dem Spiel über die Wichtigkeit vom vierten Platz: „Wir wollen den vierten Platz unbedingt. Wir werden da jetzt alles daransetzen, damit wir die Punkte holen, die wir brauchen. Es wird sicher nicht einfach werden und ich glaube, wenn wir das schaffen, kann man mit der Saison grundsätzlich zufrieden sein, nicht mehr und nicht weniger. Wir kennen diese Druck-Spiele, die haben wir diese Saison öfters gehabt. Wir werden uns voll auf uns konzentrieren.“
…vor dem Spiel über die Saison: „Wir haben jetzt noch ein wichtiges Spiel vor der Brust und werden dann sehen, wie es im Endeffekt ausschaut. Klar hat es Auf und Abs gegeben, über die ganze Saison hinweg. Es hat auch Phasen gegeben, wo wir wirklich schlecht waren, das muss man auch ehrlich sagen. Vor allem auch diese Phase zu der Vaduz Zeit. Da waren wir nicht gut, haben dann eine leichte Steigerung gehabt und jetzt im oberen Playoff haben wir uns gegen die großen Mannschaften sehr schwergetan. Wir haben zu wenige Punkte geholt.“
Michael Sollbauer (Spieler SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Wie man sich vorstellen kann, ist die Stimmung alles andere als gut. Wir sind natürlich enttäuscht über die eigene Leistung und gleichzeitig auch froh, dass wir vierter geworden sind. Es war hochdramatisch. Wir haben uns das ganz anders vorgestellt, wollten das eigentlich auch selbst erreichen. Wir sind froh, dass wir jetzt vierter geworden sind, aber die Leistung war alles andere als gut.“
…über die Momente nach dem Schlusspfiff: „Wir wollten natürlich selber das Tor schießen, davon waren wir ein Stückchen entfernt. Dann war es ein Zittern am Handy, so wie man es in den letzten Wochen in Deutschland schon gesehen hat. Heute waren wir in der Situation, glücklicherweise ist es dann für uns ausgegangen.“
…auf die Frage, wie typisch das Spiel für die vergangene Saison war: „Es war so wie die Saison, turbulent. Ich glaube, es hat uns ein bisschen gehemmt, dass wir in der Situation sind, dass wir etwas verlieren können. Letzte Woche war da eine andere Energie drin, wir waren zwar 2:0 hinten, aber es war die Energie anders. Wir mussten vom Gefühl her was erreichen. Heute war vielleicht irgendwie der Verteidigungsmodus eingeschalten. Ganz untypisch, wir wollten das eigentlich selber erledigen. Von dem her war die Leistung überhaupt nicht gut, unterm Strich sind wir aber froh, dass wir vierter sind.“
…über sein Eigentor: „Mein erster Gedanke ist unbedingt das Tor zu verteidigen, mit allem, was ich habe. Dann rutscht er hier ins lange Eck rein. Es gibt Situationen, da geht er neben das Tor, hier natürlich ins Tor, passend zur Saison ein bisschen. Es ärgert mich natürlich, aber schlussendlich ist das Spiel vorbei und wir haben den vierten Platz erreicht.“
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