ÖFB: Muss jetzt auch Thomas Hollerer gehen?
Nach dem Rücktritt von ÖFB-Präsident Gerhard Milletich ist mit Thomas Hollerer ein weiterer hochrangiger Funktionär unter Druck geraten.
Nach dem Rücktritt von Gerhard Milletich am Dienstagnachmittag ist nun auch Generalsekretär Thomas Hollerer unter Druck geraten. Denn Milletich, dem vorgeworfen wird, seine Position als Präsident für Inserate für sein Medienunternehmen ausgenutzt zu haben, könnte nicht der Einzige im österreichischen Fußballbund sein, dessen Tage als Funktionär gezählt sind.
Wie das 'Profil' berichtet, soll Hollerer, einer von zwei ÖFB-Geschäftsführern, ebenfalls auf dünnem Eis im Verband stehen. Hollerer galt gemeinhin als Vertrauensperson des scheidenden Präsidenten, begleitete Milletich auf wichtigen Reisen und wich nicht von dessen Seite. Auch bei diversen Gesprächen mit Politikern sollen die zwei stets als Duo agiert haben. Insbesondere in den westlichen Bundesländern kam der Alleingang der beiden Funktionäre alles andere als gut an: Die Landespräsidenten aus Tirol, Salzburg und Oberösterreich bemängelten, dass sie nicht ausreichend in die Geschäftstätigkeiten eingebunden wurden.
"Wir haben jetzt eine neue Situation"
Nach ersten medialen Vorwürfen gegen Milletich stellte sich Hollerer noch schützend vor seinen Kollegen und forderte vom gesamten Präsidium eine eidesstattliche Erklärung, dass niemand den Präsidenten hintergangen hatte. Nachdem Hollerer intern sogar vorgeworfen wurde, durch gezielte Wahl der Sitzordnung bei der Abstimmung zugunsten Milletichs gehandelt zu haben, bildeten sich im ÖFB zwei Lager: Hollerer, Milletich und die Landespräsidenten aus den östlichen Bundesländern auf der einen, der zweite Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Milletichs Gegner aus Tirol, Salzburg und Oberösterreich auf der anderen Seite.
Vizepräsident Gerhard Götschhofer erklärt gegenüber dem 'Profil': „Wir haben jetzt eine neue Situation. Der Präsident ist weg und der hatte eine Vertrauensperson. Es ist sicher keine große Stärkung für Hollerer, wenn der Präsident zurücktritt. Schauen wir mal, was sich Freitag abspielt“. Mit Freitag bezieht sich Götschhofer auf die nächste ÖFB-Präsidiumssitzung, die kommenden Freitag in Graz stattfindet. Dabei soll untersucht werden, inwieweit Hollerer in die Machenschaften von Milletich eingebunden war.
Hollerer selbst fordert Loyalität und betont, dass er bei Sponsorengesprächen zwar anwesend war, die Inserate für Milletichs Verlage in seinem Beisein jedoch niemals zur Sprache kamen. Ob das reicht, um seine Gegner im ÖFB zu überzeugen, wird sich am Freitag weisen.