Verstoß gegen Sanktionen? Transfer von Darko Todorović könnte Konsequenzen für Red Bull Salzburg haben
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Verstoß gegen Sanktionen? Transfer von Darko Todorović könnte Konsequenzen für Red Bull Salzburg haben

Ein Spielerverkauf im Sommer 2022 könnte Red Bull Salzburg teuer zu stehen kommen - noch sind die Zuständigkeiten in diesem Fall ungeklärt.

Der Verkauf des Verteidigers Darko Todorović im Sommer 2022 könnte für Red Bull Salzburg Konsequenzen haben. Der Bosnier verließ Österreichs Meister in Richtung Russland, dort spielt er weiterhin für Achmat Grozny. Dieser Verein steht in enger Verbindung zum tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow, der aufgrund diverser Menschenrechtsverletzungen und zuletzt seiner Beteiligung im Angriffskrieg gegen die Ukraine Bekanntheit erlangt hat.

Laut einem Bericht des 'Standard' soll Salzburg mit dem Transfer gegen Sanktionen der USA und der EU gegen Russland und Kadyrow verstoßen haben, die seit 2014 bestehen und Anfang 2022 erheblich verschärft wurden. Von Sanktionen betroffen ist allerdings nicht nur die Person Kadyrow, sondern auch Unternehmen, die mit ihm in Verbindung stehen. Die Zeitung zitiert die Sanktionsexpertin Heleen over de Linden: "Das Problem ist, dass man Sanktionierten keine wirtschaftlichen Ressourcen zur Verfügung stellen darf, und ein Spieler ist eine wirtschaftliche Ressource". Salzburg gab den Spieler laut eigener Angabe zwar ablösefrei ab, trotzdem soll ein Verstoß vorliegen. 

 

Wie geht es weiter?

Der Verstoß gegen US-Sanktionen könnte zur Folge haben, dass sich Sponsoren, die in den USA wirtschaftlich tätig sind - beispielsweise Nike - von ihren Kooperationen mit Salzburg zurückziehen müssen. Im Fall der EU hängen die Folgen davon ab, ob die Verbindung zwischen Kadyrow und Achmat Grozny als eng genug befunden werden - 'Standard'-Recherchen sehen dieses Kriterium als wahrscheinlich erfüllt an. Ein Sprecher von RB Salzburg erklärt auf Anfrage: "Zu keinem Zeitpunkt gab es Anhaltspunkte für uns, dass eine sanktionierte Person in den Transferprozess eingebunden oder Entscheidungsträger darin war". Die österreichische Bundesliga und der ÖFB sehen die Zuständigkeit beim jeweils anderen, die FIFA nimmt Salzburg in die Verantwortung: Es obliege den Vereinen, die Einhaltung aller internationaler Sanktionsbeschränkungen zu gewährleisten.

Der neue GAK-Themenschwerpunkt:

 

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