Super League: Niederlage für die UEFA vor dem europäischen Gerichtshof
Der Europäische Gerichtshof hat entschieden: Die Monopolstellung der UEFA sowie der FIFA sind nicht vereinbar mit dem europäischen Wettbewerb.
Dieses Urteil bedeutet keine Befürwortung oder Bestätigung der sogenannten „Super League“; es unterstreicht vielmehr einen bereits bestehenden Mangel in den Vorabgenehmigungsverfahren der UEFA – ein technischer Aspekt, der bereits im Juni 2022 erkannt und seitdem angegangen wurde.
Die Türe für die Gründung einer Super League ist weiter geöffnet worden: Wie der Europäische Gerichtshof am Donnerstag bekanntgegeben hat, ist die Monopolstellung der der Europäischen Fußball-Union (Uefa) sowie des Weltverbandes FIFA nicht vereinbar mit dem europäischen Wettbewerbsrecht. Damit wäre nach 17-monatigem Verfahren in dieser Hinsicht der Weg für den Start der umstrittenen Milliardenliga frei.
Festgestellt wurde vom EuGH ein "Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung" durch Uefa und Fifa. Das Urteil steht damit im Gegensatz zum Schlussantrag des Generalanwalts Athanasios Rantos, der zwar beinhaltet hatte, dass die Super League ihren eigenen Betrieb grundsätzlich starten dürfe, aber keine gleichzeitige Teilnahme an den Wettbewerben der Verbände ohne deren Zustimmung einfordern könne. Der zweite Teil des Antrags wurde von den 15 Richtern der Großen Kammer nun gekippt.
Konkret sei zum Beispiel die Androhung von Sanktionen bis hin zum Ausschluss von eigenen Wettbewerben vonseiten der Uefa oder Fifa nicht rechtskonform. Einer Genehmigung neuer Wettbewerbe durch die beiden Verbände bedürfe es nicht.
Da es in der Auseinandersetzung nicht nur um kartellrechtliche Fragen geht, könnte nun in einem anderen Bereich eine Gegenklage von Uefa und Fifa folgen.
UEFA: "Urteil ist keine Befürwortung der Super League"
Eine erste Stellungnahme der UEFA ließ nicht lange auf sich warten. In der heißt es:
"Die UEFA nimmt das heutige Urteil des EuGH im Fall der European Super League zur Kenntnis.
Dieses Urteil bedeutet keine Befürwortung oder Bestätigung der sogenannten „Super League“; es unterstreicht vielmehr einen bereits bestehenden Mangel in den Vorabgenehmigungsverfahren der UEFA – ein technischer Aspekt, der bereits im Juni 2022 erkannt und seitdem angegangen wurde. Die UEFA ist von der Robustheit ihrer neuen Bestimmungen überzeugt, vor allem hinsichtlich ihrer Einhaltung der europäischen Gesetze und Bestimmungen.
Die UEFA bleibt entschlossene Verfechterin der europäischen Fußballpyramide und stellt sicher, dass dieses Modell auch weiterhin den allgemeinen Interessen der Gesellschaft dient. Wir werden das europäische Sportmodell weiterhin gemeinsam mit Nationalverbänden, Ligen, Vereinen, Fans, Spielerinnen und Spielern, der Trainergilde, EU-Institutionen, nationalen Regierungen und weiteren Partnern gestalten.
Wir sind zuversichtlich, dass die auf Solidarität beruhende europäische Fußballpyramide, für die sich Fans und alle Interessenträger einmütig aussprechen, gegen die Gefahr von Abspaltungen durch die europäische und nationale Gesetzgebung geschützt wird."