"Braucht einen gemeinsamen Willen" - Kogler offen für neues Nationalstadion
Der Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler spricht sich im 'Standard'-Interview für ein multifunktionales Stadion in Wien aus.
Werner Kogler im Interview mit dem 'Standard'...
...über das Fehlen eines modernen Nationalstadions in Wien: "Das kann man so sehen. Und ja, diesem Ansatz stehe ich, wie schon öfter gesagt, durchaus offen gegenüber. Das wäre ein Projekt, das natürlich nicht über Nacht umzusetzen ist. Dafür braucht es Fantasie und den gemeinsamen Willen des Fußballverbandes, der Stadt und des Bundes. Für den ÖFB hatte der Plan, das Trainingszentrum samt der Geschäftsstelle nach Aspern zu verlegen, Priorität. Im Herbst soll Baubeginn sein".
...auf die Frage, ob er ein neues Stadion in Wien befürwortet: "Im Prinzip natürlich. Aber dafür müssen mehrere das Gleiche wollen, da gehören zumindest auch die Stadt Wien und der ÖFB dazu. So ein Stadion wäre schon interessant, das Reizvolle daran ist ja nicht nur die klassische Multifunktionalität, sondern auch der ganze Betrieb rundherum. Da lässt sich, begonnen bei Hotels, viel integrieren. Wir kennen das aus anderen Ländern, wo es schon modernere Stadien gibt. Ich glaube, das müsste einmal groß gedacht werden, damit die Scheu verloren geht. Manche würden mit Sicherheit die Meinung vertreten, es sei verrückt, in Zeiten wie diesen für ein solches Stadion 300 bis 400 Millionen auszugeben. Umso besser müsste man eine solche Investition gegenüber den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern begründen".
...über die Frage der Finanzierung: "Wenn wir sagen, wir brauchen eine Multifunktionalität, die auch abseits vom Fußball Nutzen stiftet, dann könnte sich das ja auf die Finanzierungsform auswirken. Vielleicht hätte das den Vorteil, dass weniger Geld von der öffentlichen Hand kommen müsste. Da bräuchte es dann auch Private, die mit am Tisch sitzen. Ich will jedenfalls nicht hasardieren. Schon allein deshalb, weil dieses langfristige Projekt womöglich noch eine Nachfolgerin bzw. einen Nachfolger betreffen könnte und die bzw. der dann nicht den Rechnungshof als Stammgast im Haus haben soll".
...über den Zustand des Stadions: "Das Happel-Stadion ist aus diversen Gründen liebenswürdig, aber wirklich State of the Art ist es nicht, das stimmt".