Michael Tojner: „30 Prozent von Rapid um 20 bis 30 Millionen Euro“
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Michael Tojner: „30 Prozent von Rapid um 20 bis 30 Millionen Euro“

Im Profil-Interview lässt Michael Tojner aufhorchen. Er will einen Millionenbetrag für Rapid lukrieren und dafür bis zu 30 Prozent der Rapid GmbH abgeben. Rapid-Präsident Alexander Wrabetz zeigt sich „offen für Beteiligungen“. Als Vorbild dient der FC Bayern.

Es sollen keine Scheichs oder Investmenthaie die Anteile an der Rapid GmbH kaufen, sondern vertraute Partner.

Michael Tojner

Rapid will ein Mitgliederverein bleiben, aber auch offen für Beteiligungen sein.

Alexander Wrabetz

Michael Tojner, 57, spricht im >> Profil-Interview über seine großen Pläne, die er mit dem SK Rapid vor hat und bringt dabei einen Verkauf der Anteile der SK Rapid GmbH ins Spiel. Tojners Ziel sei es, „30 Prozent der Rapid GmbH abzugeben und damit 20 bis 30 Millionen für den Verein zu mobilisieren.“

Dem Unternehmer gehe es demnach um Wachstum – und dafür benötigt es Kapitalspritzen. Auch Rapid, betont er gegenüber profil, brauche Geld, „um ein Rad in Gang zu bringen“. Ein Startkapital „von 10 bis 20 Millionen Euro“ wäre nötig, so Tojner, damit auch Rapid wachsen könne.

Als Modell sieht er dabei Salzburg; durch das Kapital von Red Bull sei überhaupt erst etwas in Bewegung gekommen und habe den Erfolg nach anfänglichen Pleitejahren geebnet. Dem Unternehmer ist natürlich bewusst, dass die Fans dabei mit ins Boot geholt werden müssen, denn diese stehen Investorenmodellen äußerst skeptisch gegenüber.

Vorbild FC Bayern

Tojner erklärt: Es sollen keine Scheichs oder Investmenthaie die Anteile an der Rapid GmbH kaufen, sondern vertraute Partner – solche, die nicht bloß nehmen, sondern vor allem geben. „Ich nehme deshalb nicht das Wort Investor in den Mund“, sagt Tojner, „sondern spreche von Partnern“, so wie es etwa die FC Bayern München AG sei. Allianz, Audi und Adidas halten gemeinsam 25 Prozent und agieren zudem als sponsernde Partner. Gespräche mit möglichen Rapid-Investoren habe es laut Tojner noch keine gegeben. Denn: „Wenn das die Fans nicht wollen, geht es nicht.“ Zuerst müsse man diese überzeugen, „dann kann man auf Partnersuche gehen“.

Fraglich ist, ob es in Österreich Unternehmen mit der finanziellen Potenz gibt, die sich Rapid derart verbunden fühlen, dass sie einerseits Anteile kaufen und sich somit langfristig mit dem Klub verschränken. Ein Präsidiumsmitglied betonte gegenüber profil: „Wir sehen uns als Gegenmodell zu Red Bull. Bei uns herrschen demokratische Zustände.“ Ein anderes sagt, es dürfe „keine heiligen Kühe mehr geben“.

 

Wrabetz: „Offen für Beteiligungen“

Und was sagt der Rapid-Präsident Alexander Wrabetz dazu? Rapid wolle „ein Mitgliederverein bleiben“, sagt er, „aber auch offen für Beteiligungen sein“ – jedenfalls „im Lauf der Jahre“. Dafür müsse sich der Verein aber zuerst „ordentlich aufstellen“.

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