Adi Hütter: Eine unrealistische Trainer-Lösung für die Austria?
Wirklich realistisch ist ein Wechsel von Adi Hütter zur Wiener Austria ja nicht - wenn er wirklich auf der Liste stehen sollte, sagt das aber schon einiges aus.
Fans der Wiener Austria durchleben derzeit turbulente Tage. Erst am Donnerstag hatte der bisherige Berater der Investorengruppe, Jürgen Werner, angekündigt, Sportvorstand der "Veilchen" werden zu wollen (>> Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz zum Nachlesen). Nach dieser Nachricht kann sich die Aufmerksamkeit wieder auf die Trainersuche richten, das Amt ist seit der Trennung von Manfred Schmid Anfang Dezember vakant. "Wir waren nicht vorbereitet", erklärte Werner selbst dazu, inzwischen habe man aber Kandidaten identifiziert und sei in Gesprächen auch bereits weit fortgeschritten. Gegenüber dem 'Kurier' hatte Sportdirektor Manuel Ortlechner in der Vorwoche angekündigt, kurz vor dem Durchbruch zu stehen - jetzt könnte es doch noch ein bisschen länger dauern. Als harte Deadline gilt der 3. Jänner, an dem das Training der Profis wiederaufgenommen werden soll.
Namen kommentieren wollte bislang keiner der Austria-Verantwortlichen. Nur ein grober Plan für den neuen Spielstil ist bekannt: Proaktiv soll das Spiel der Wiener sein, vor allem gegen den Ball. In Medien kursieren währenddessen schon länger dieselben Namen: Einerseits wäre da Harald Suchard, derzeit Trainer der Young Violets (in der 2. Liga auf dem Vorletzten Platz) und damit quasi eine Lösung aus dem eigenen Haus. Andererseits fällt häufig der Name Robert Klauß, der zuletzt für den 1.FC Nürnberg tätig war. Der 38-jährige Deutsche war davor länger im Nachwuchsbereich von RB Leipzig tätig.
Der 'Kurier' brachte am Freitag dann zwei weitere Namen ins Spiel. Mit Valérien Ismaël wäre ein ehemaliger LASK-Trainer verfügbar, den Werner aus gemeinsamen Zeiten in Linz kennt.
Die unrealistische Option Hütter
Auch Adi Hütter wird als Option genannt, die für die Austria allerdings kaum finanzierbar scheint. Der 52-Jährige befindet sich nach seinem Abschied von Borussia Mönchengladbach im Sommer weiterhin auf der Suche nach einem neuen Verein, hat zwischenzeitlich auch betont, demnächst gerne wieder an der Seitenlinie stehen zu wollen. Nach zwei Engagements in der Deutschen Bundesliga dürfte die Austria Hütter aber wohl nicht mit Geld locken können. Werner hielt am Donnerstag fest, dass der weitere Verlauf der Gespräche davon abhängen würde, wie der Trainer finanziert werden kann.
Hütter wurde Ende September auch über ein mögliches Engagement bei Rapid Wien befragt, damals erklärte er: "Grundsätzlich habe ich jetzt andere Planungen im Kopf. Rapid Wien hätte mich sicher vor ein paar Jahren mehr gereizt als heute. Es ist für mich noch immer ein großer Verein, sie haben jetzt leider mehrere Probleme, weil es keine ordentliche Führung gibt". Inwiefern die Situation bei der Austria aktuell aussichtsreicher ist, bleibt Ansichtssache. Eine weitere Aussage Hütters - "Würde die Champions League Hymne noch gerne hören" - wirkt dann aktuell schon eindeutiger. Der Austria droht jedenfalls erneut ein Zittern um die Lizenz: "Das wird wieder eine Herausforderung, keine Frage", so Vorstand Gerhard Krisch. Ein - oder mehrere - Absagen gab es angesichts der aktuellen Turbulenzen bereits, wie Werner gegenüber Medienvertretern am Donnerstag bestätigte.
Immerhin: Aus Sicht der Spielphilosophie würde Hütter in Werners Profil passen. In Gladbach scheiterte eine weitere Zusammenarbeit unter anderem daran, dass er sein Team nicht in Richtung Ballbesitzmannschaft entwickeln wollte. "Ich spiele gerne das, was wir in Salzburg, in Bern, in Frankfurt gespielt haben", so Hütter im Sommer.