Andreas Ogris: "Der Imageschaden ist groß"
In einem Interview sprach die Klub-Legende der Wiener Austria über seine neuen Aufgaben bei den Veilchen und über die schwierige Situation des Vereins.
Andreas Ogris, künftiger Scout von FK Austria Wien, sprach im Interview mit laola1.at über...
... seine Aufgaben im Scouting-Bereich: "Vorwiegend im Scouting. Ich bin gut vernetzt, vor allem in den Regionalligen und darunter. Jene Bereiche, die durch Internet-Tools wie "Wyscout" nicht abgedeckt sind. Da gibt es sicherlich genug Talente, bei denen andere nicht so genau hingeschaut haben. Ich werde mir in nächster Zeit viele Spiele ansehen, auch im Nachwuchsbereich. Am Wochenende bin ich beim U16-Länderspiel Deutschland-Österreich."
... Talente aus unteren Ligen: "Wir stehen finanziell nicht super da, im Moment auch sportlich nicht. Aber der größte Schaden, den wir erlitten haben, ist der Imageschaden. Den müssen wir beheben. Wenn du früher als Austria einen Aufruf für ein Probetraining gemacht hast, wären sie in einer Zweierreihe bis auf den Reumannplatz gestanden. Das ist nicht mehr so. Die Jungen sind von der Marke Austria Wien nicht mehr so überzeugt. Die gehen lieber zur Admira oder in die Akademie St. Pölten oder zu Rapid, Salzburg ist sowieso etwas ganz anderes. Da müssen wir den Hebel ansetzen. Es muss wieder etwas besonders sein, bei der Austria zu spielen. Es wird viel Arbeit notwendig sein, um diesen Status wieder zu erlangen. Wir müssen alle Kräfte bündeln, damit Spieler wieder gerne zu uns kommen."
... seine Trainerkarriere: "Wenn etwas daherkommen würde, das mich reizt, muss ich mich nur mit der Austria zusammensetzen. Aber darüber denke ich nicht nach. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe, bin topmotiviert. Ich weiß – und das reizt mich auch so –, dass es viel Arbeit wird. Aber ich scheue mich nicht vor viel Arbeit, im Gegenteil, ich verbeiße mich dann. Ich will, dass bei der Austria wieder ein Wir-Gefühl entsteht. Alle müssen ihre persönlichen Eitelkeiten beiseitelegen und für den Verein arbeiten."