Streit bei Wacker Innsbruck: Vorstand vs. Geschäftsführung
Kurios! Nachdem zunächst eine Aussendung der Geschäftsführung des FC Wacker Innsbruck veröffentlicht wurde, reagiert nun wiederum der Vorstand des 2. Liga-Klubs darauf.
Dem Ruf nach Transparenz kommen wir selbstverständlich gerne nach und laden die Geschäftsführung der FC Wacker Innsbruck GmbH herzlich ein, einmal wieder in der Geschäftsstelle vorbeizuschauen.
Am 28. Mai wendete sich die Geschäftsführung des FC Wacker Innsbruck an die Öffentlichkeit. Thema: Finanzielle Unregelmäßigkeiten – Geschäftsführung will umfassende Prüfung und externe Wirtschaftsprüfer einschalten. Die Geschäftsführung ist eher dem Investor zuzuordnen. Dennis Aogo, einer der beiden neuen Geschäftführer, lässt wissen: „Die Vorkommnisse liegen in der Vergangenheit, sind uns aber seit einigen Wochen bekannt. Dem sind wir natürlich nachgegangen. Und unsere internen Recherchen haben diese leider erhärtet. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer eine umfassende Untersuchung zu veranlassen. Ob es sich bei den uns bekannten Vorfällen nur um Einzelfälle handelt, ob fahrlässig, systematisch – oder schlicht unprofessionell gehandelt wurde – das alles muss jetzt genau untersucht werden. Auch, ob dies neben der GmbH im Verein ebenso passiert ist."
Aufklärung gefordert
Die neu bestellte Geschäftsführung fordert öffentlich eine umfassende Untersuchung der Geschäftstätigkeit des Vereins, die vom Verein installierten Geschäftsführer Dennis Aogo, Jens Duve und Dennis Duve sehen sich veranlasst, eine umfassende Prüfung der bisherigen Wirtschaftätigkeit durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer zu veranlassen: "Wir alle haben uns bis zur vergangenen Woche auf den sportlichen Erfolg konzentriert, wollten keine weitere Unruhe in den Verein bringen. Und wir sind alle unendlich enttäuscht, dass die Aufstiegschance in letzter Minute verspielt wurde. Aber uns allen ist auch bewusst, dass Wacker langfristig nur erfolgreich sein kann, wenn auf allen Ebenen professionell gearbeitet wird. Dafür müssen wir die Dinge jetzt schnell angehen und aufklären."
Alles, was geschehen sei, so Aogo weiter, müsse "vom Tisch. Wir bieten dem Vorstand an selbiges (Anm.: Bestellung eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers) zu tun und würden hierfür auch die Kosten übernehmen. Uns geht es um Transparenz. Und Professionalität. Und wir werden die Öffentlichkeit und vor allem die Fans von Wacker genau über jeden Schritt der Prüfung und die Ergebnisse informieren.“
Vorstand kontert
Der Vorstand sah sich nun offenbar seinerseits veranlasst, eine Pressemeldung zu veröffentlichen. "Wir kennen die Aussagen, die die Geschäftsführung der FC Wacker Innsbruck GmbH heute via Medien an die Öffentlichkeit getragen hat, da sie uns vor zwei Wochen in einem Rechtsanwaltsschreiben übermittelt wurden", heißt es in dem Statement. Man habe zu den darin erhobenen Vorwürfen bereits schriftlich Stellung bezogen und unvermittelt klargestellt, dass diese jeglicher Grundlage entbehren und nicht den Tatsachen entsprechen. Zudem wolle man "festhalten, dass Transparenz, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich, ein Grundsatz ist, dem wir uns als Vertreter eines Mitgliedervereins verpflichtet fühlen und den wir leben. Sämtliche Prüfungen und Beurteilungen der letzten Jahre, ob durch die Rechnungsprüfer des Vereins, die Generalversammlung, die Österreichische Fußballbundesliga im Rahmen der Lizenzierung oder durch externe Prüfer haben unserem FC Wacker Innsbruck stets ein gutes Zeugnis ausgestellt."
Abschließend heißt es noch sehr polemisch: "Dem Ruf nach Transparenz kommen wir selbstverständlich gerne nach und laden die Geschäftsführung der FC Wacker Innsbruck GmbH herzlich ein, einmal wieder in der Geschäftsstelle vorbeizuschauen." Die erhobenen Vorwürfe wären haltlos. Abschließend hält man fest: "Unser oberstes Ziel ist der gesicherte Fortbestand des FC Wacker Innsbruck. Am 31. Mai 2021 steht der nächste Zahlungstermin an, an dem Gehälter von Mitarbeitern und Spielern, sowie offene Rechnungen von Lieferanten überwiesen werden. Da wir anstehende und vertraglich besicherte Zahlungseingänge auf keinen Fall gefährden möchten, werden wir diesen Zahlungstermin abwarten und erst am 01. Juni 2021 wieder öffentlich kommunizieren."