Christoph Freund: "Bei Haaland gab es einen entscheidenden Aspekt für uns"

Der Sportdirektor der Salzburg sprach in einem Interview über die Entwicklung in Salzburg und über Erling Haaland.

Christoph Freund, Sportdirektor beim FC Red Bull Salzburg, sprach in einem Intervie gegeüber dem Kicker über...

... den Strategiewechsel 2012: "Wir wollten auch vorher schon so erfolgreich wie möglich Fußball spielen, wer nicht? Wir sind Meister geworden in Österreich, aber es war ganz anders. Wir hatten bis dahin Spieler geholt, die, wie ein Alexander Zickler oder Niko Kovac, teilweise schon am Ende ihrer Karriere waren. Große Namen, gute Fußballer. Aber das haben wir 2012 radikal verändert. Auch in der Art, wie wir Fußball spielen."

... den Abgang von Ralf Ragnik und den Aufstieg zum Sportdirektor: "Es waren große Fußstapfen, aber der Übergang hat gut funktioniert. Ich hatte mir bei Ralf viel aneignen und mitnehmen können. Ich war von der Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollten, total überzeugt. Deshalb änderte sich in diesem Bereich gar nicht so viel. Die letzten fünf Jahre haben wir das, würde ich meinen, gut hinbekommen, weil es für einen Verein in Österreich der vernünftigste Weg ist. Es macht einfach Spaß."

... den steilen Aufsteig von Erling Haaland: Nicht in der Form, das muss ich ehrlich sagen. Wir hatten Erling schon lange verfolgt, seit er 15 wurde. Er ist in diesen Jahren extrem gewachsen, und das hat nicht immer alles so gut ausgesehen. Der entscheidende Aspekt war für uns: Mentalität schlägt Talent, obwohl er natürlich auch viel Talent mitbrachte. Aber diese unglaubliche Mentalität war bei ihm sofort erkennbar.

... einen möglichen Wettbewerbsvorteil zwischen Salzburg und Leipzig: "Nein, nicht wirklich. Wir entscheiden doch nicht, wo jemand hingeht, das macht immer der Spieler selbst. Wenn Erling nach Leipzig gewollt hätte, wäre er zu Leipzig gewechselt. Er hat für sich entschieden, dass Dortmund der richtige Schritt war. Wenn Dominik Szoboszlai von Milan überzeugt gewesen wäre, wäre er zu Milan gewechselt. Er hatte alle Optionen offen, er hatte es in der Hand. Natürlich verfolgen Salzburg und Leipzig eine ähnliche Philosophie und einen ähnlichen Spielstil. Spieler wissen also, was dahintersteht. Entscheidend ist, dass im Endeffekt immer der Spieler gemeinsam mit seiner Familie und seinem Management die Entscheidung trifft, wohin er wechseln möchte."

 

90minuten.at-Exklusiv