Austria will "offensiv und klar" mit Ministerien über mehr Fans sprechen

Nachdem sich am Montag bereits Red Bull Salzburg von der Bundesregierung enttäuscht zeigte, will die Wiener Austria das Gespräch mit Ministerien und Behörden suchen.

"Die kurzfristige Veränderung der Vorgaben war eine große Enttäuschung, weil viele Mitarbeiter und externe Experten sehr intensiv an diesem neuen Konzept gearbeitet haben, das knapp über 7.500 Zuschauer ermöglicht", erklärt Austria-Boss Markus Kraetschmer in einer Stellungnahme des Vereins. Der Regierungsbeschluss vom letzten Freitag habe die zuvor kommunizierte Ampelregelung ausgehöhlt. Kraetschmer hält fest, dass es seit August wieder Fußballspiele mit Publikum gebe und ihm nicht bekannt sei, dass irgendwo schon ein Cluster aufgetreten sei. Nun will man das Gespräch mit den Ministerien suchen.

 

Temporär?

Die Obergrenze von 3.000 Zusehern sei vorerst eine temporäre Maßnahme, die für das Heimspiel am 20. September gegen SV Ried gelte. Dann müsse man die weiteren Schritte der Behörden und etwaige Gesetzesbeschlüsse abwarten und die Situation gegebenenfalls wieder neu bewerten: "Bundeskanzler Kurz hat ja bereits angekündigt, dass diese neue Regelung wohl zumindest bis Jahresende bestehen wird, vor nicht einmal 2 Wochen wurde uns noch mitgeteilt, dass die Verordnung mit bis zu 10.000 Besuchern gültig bleibt! Ich bin jemand, der gerne faktenbasiert diskutiert, Maßnahmen mit Logik begründet sehen will. In Österreich gibt es seit August wieder Fußballspiele mit Publikum und mir ist nicht bekannt, dass irgendwo schon ein Cluster aufgetreten ist. Diese Fakten müssen wir jetzt in den nächsten Wochen mit validen Zahlen untermauern und dann offensiv und klar mit den Ministerien und Behörden diskutieren und Verbesserungen erzielen - ich bin dazu bereits intensiv im Austausch mit dem ÖFB, der Bundesliga und anderen Klubs."

Weiters hält man fest, dass den Vereinen aufgrund der sich ständig kurzfristig ändernden Rahmenbedingungen die finanzielle Planbarkeit fehle. Einerseits müssen die Klubs bis 15. Oktober 2020 ein aktualisiertes und revidiertes Budget für die Saison 20/21 beim Lizenzsenat der Bundesliga einreichen, andererseits gebe es noch keine Zusage der Regierung, die Kompensationszahlungen aus dem Sportfonds für Corona-Ausfälle nach dem 30. September weiterzuführen: "So wird den Klubs zusätzlichen finanziellen Schaden zugefügt, der hoffentlich durch eine Verlängerung der Entschädigungszahlung aus dem Sportligen Covid-19-Fonds der Bundessport GmbH zumindest finanziell abgegolten wird.“