ÖFB-Landespräsidenten fordern Europacup-Ausschluss des LASK
Laut einem Artikel der Salzburger Nachrichten fordern einige ÖFB-Landespräsidenten einen Europacup-Ausschluss des LASK.
Keine leichte Zeit für den LASK, wenn auch selbstverschuldet. Die Linzer kommen aber immer mehr unter Bedrängnis. Laut den Salzburger Nachrichten fordern nun sogar „die Landespräsidenten einen Europacup-Ausschluss für den oberösterreichischen Traditionsclub“. Zunächst sind die Linzer aber nun gefordert, bis Mittwoch eine Stellungnahme beim Senat 1 abgeben.
Auch abseits der Forderung der Landespräsidenten ist die Luft für den LASK in den vergangenen Tagen dünner geworden. Grund dafür sind diverse Aussagen im Rahmen der Pressekonferenz vom Freitag, die zum Teil mit Verwunderung aufgenommen wurden.
Nachspiel durch Gruber-Aussagen?
So herrscht Unklarheit darüber, wann LASK-Präsident Siegmund Gruber über die illegalen Trainings in Kenntnis gesetzt wurde. Unabhängig davon, dass Gruber in den vergangenen Jahren beim LASK ein sehr omnipräsenter Präsident und laut LASK-Insider in so gut wie jede Entscheidung eingebunden war, könnte die Aussage von Gruber, wonach er erst vergangenen Donnerstag davon erfahren habe, ein Nachspiel im Senat haben. Denn wie 90minuten.at bereits am Freitag feststellte, widersprach die Aussage von Gruber jener von Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer. Der stellte in einem APA-Interview fest, dass es bereits vorab Kontakt zu diesem gegeben habe. Ob Ebenbauer dabei direkt mit Gruber in Kontakt stand, ließ er offen. „Das wird vielleicht noch Gegenstand des Verfahrens sein“, betonte Ebenbauer, was man auch als Hinweis deuten kann.
Weiters stehen die Aussagen von Gruber, wonach es weitere Videos und Bilder von anderen Vereinen gebe, die ebenfalls gegen diese Regeln verstoßen hätten, ebenfalls noch im Raum. Bereits am Montag meinte dazu Ebenbauer: „Wir haben bis dato keine Videos oder sonstige Nachweise darüber und haben den LASK aufgefordert, dass uns diese Ankündigungen auch übermittelt werden.“
Gute Rechtsposition?
Schlussendlich wähnt sich Gruber laut eigenen Aussagen in „einer guten Rechtsposition“. Vielleicht, weil die Paschinger Raiffeisen-Arena, in der das Mannschaftstraining hinter verschlossenen Türen abgehalten wurde, offiziell keine Sport-, sondern eine Betriebsstätte ist, meinen dazu die Salzburger Nachrichten. Ebenbauer dazu: „Jedem Club ist der Außenauftritt selbst überlassen. Es hätte aus meiner Sicht klarer sein können, doch für mich zählt jetzt nur, dass das Verfahren ordentlich abgewickelt wird und wir endlich auf den Rasen zurückkehren können.“
Der unabhängige Senat 1 wird jedenfalls vor dem Start der Meisterschaft am 2. Juni ein erstinstanzliches Urteil treffen. Schon in den vergangenen Tagen gingen Rechtsexperten von einer empfindlichen Strafe aus. Ein Punkteabzug steht im Raum, ob es gar zu einem Europacup-Ausschluss kommt, ist fraglich. Der LASK hat nach dem ersten Urteil dann die Möglichkeit, zwei weitere Instanzen zu bemühen, sollte man damit nicht zufrieden sein: Zunächst beim Protestkomitee der Bundesliga und schlussendlich beim ständig neutralen Schiedsgericht. Dies würde jedenfalls Zeit in Anspruch nehmen und ein finales Urteil wäre dann erst kurz vor Ende der Meisterschaft Anfang Juli zu erwarten.