ÖFB-Frauen: Sieg gegen Serbien wahrt EM-Chance

Das Frauen-Nationalteam feiert zum Abschluss der EM-Qualifikation einen knappen 1:0-Sieg über Serbien und wahrt damit die Chance auf einen direkten Startplatz bei der Endrunde 2022 in England. Nicole Billa erzielt nach Assist von Sarah Zadrazil in der 80. Minute den Siegtreffer.

Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, dass wir es geschafft haben heute die drei Punkte zu holen, auch wenn es nicht unser bestes Spiel und vielleicht nicht wirklich schön war.

Teamchefin Irene Fuhrmann

Österreich – Serbien 1:0 (0:0)

Altach, Cashpoint Arena, SR Tess Olofsson (SWE)

Tor: Billa (79.)

Österreich: Zinsberger – Wenninger, Kirchberger, Puntigam – Wienroither, Zadrazil, Eder (46./Naschenweng), Aschauer – Dunst (76./Makas), Billa (87./Pinther), Enzinger (46./Feiersinger)

Gelbe Karten Österreich: Wenninger, Wienroither

Spielbericht (Text: ÖFB-Presseaussendung):

Das Spiel beginnt für die Österreicherinnen beinahe mit der sprichwörtlichen 'kalten Dusche'. Allegra Poljak bekommt den Ball in die Schnittstelle serviert, lässt ihre Gegenspielerin aussteigen und schießt an die Stange. (4.)

Die ÖFB-Elf findet nur schwer ins Spiel und braucht bis zur 15. Minute ehe Laura Wienroither die erste Torchance vorfindet. Nach einem hohen Zuspiel von Jasmin Eder scheitert die aufgerückte Außenspielerin jedoch an Torfrau Milica Kostic.

Nach rund 20 Minuten finden die Heimischen dann etwas besser ins Spiel, mehr als ein zu hoch angesetzter Schuss von Barbara Dunst (23.) schaut in dieser Phase aber auch nicht heraus. Auf der anderen Seite rettet Manuela Zinsberger gegen einen Weitschuss von Dina Blagojevic. (24.)

Nur wenige Sekunden später wäre aber wohl auch die starke ÖFB-Torfrau machtlos gewesen. Poljak bringt den Ball nach einem gefährlichen Flankenlauf in den Rückraum, wo Mijatovic nur noch einschieben muss, aber den Ball verfehlt. (26.)

Die an diesem Abend überragende Poljak findet vor dem Seitenwechsel zwei Topchancen vor. Bei ihrem Schuss aus spitzem Winkel (35.) und einem Eins-gegen-eins (38.) findet sie aber ihre Meisterin in Zinsberger.

In der Pause stellt ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann um, bringt mit Laura Feiersinger und Katharina Naschenweng zwei frische Kräfte und zieht Sarah Puntigam ins Mittelfeld vor. Die Österreicherinnen haben zwar jetzt etwas mehr Zugriff im Mittelfeld, auf das Offensivspiel wirkt sich das zunächst aber nicht aus.

Später Schuss ins Glück

Bei den Serbinnen geht auch in der zweiten Halbzeit die gesamte Gefahr nur von Poljak aus. Die Hereingaben der Außenbahnspielerin bleiben aber zum Glück für die ÖFB-Elf zu unpräzise.

Die Österreicherinnen starten die Schlussoffensive mit einem Dribbling von Sarah Zadrazil entlang der Grundlinie, das noch keinen Erfolg bringt. (75.) Wenig später ist es dann aber so weit.

Nach einem erfolgreichen Pressing legt Zadrazil auf Nicole Billa ab, die im Rutschen das vielumjubelte 1:0 erzielt. (80.) In der hektischen Schlussphase behält die Fuhrmann-Elf die Ruhe und bringt den Sieg am Ende verdient über die Zeit.

Die Entscheidung, ob sich die Österreicherinnen als einer der drei besten Gruppenzweiten direkt zur Europameisterschaft fährt, entscheidet sich erst im kommenden Jahr. Die Playoff-Teilnahme hatten die ÖFB-Frauen bereits zuvor gesichert.

 

Die Stimmen zum Spiel

Nicole Billa: "Ich bin natürlich sehr froh, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte und wir 1:0 gewonnen haben. In der Situation vor dem Tor haben wir durch unser Pressing den Gegner zu einem Fehler gezwungen. Bisher habe ich mich nicht damit befasst, wie es in den anderen Gruppen aussieht, aber wir haben unsere Hausaufgaben erfüllt."

Kapitänin Carina Wenninger, die gegen Serbien ihren 100. Einsatz im Frauen-Nationalteam absolvierte: "Die Serbinnen sind eine starke Mannschaft, sie waren schon in Serbien richtig gut und haben es heute gegen unser Pressing klug gemacht. Unsere Teamchefin hat dann in der Halbzeit umgestellt und ab da hatten wir mehr Zugriff. Jetzt bin ich natürlich umso glücklicher, dass wir so spät noch den Siegtreffer machen konnten."

"Die reine Anzahl an Länderspielen ist für mich gar nicht so entscheidend. Es geht um die Momente, die man mit dem Team gemeinsam erlebt. Und da ist 100 natürlich eine Zahl die beweist, dass man bereits viele tolle Momente erleben durfte und darauf bin ich schon stolz."

Torfrau Manuela Zinsberger: "Mich freut es, dass ich der Mannschaft den Rückhalt geben konnte, den sie gebraucht hat. Die Serbinnen haben uns das Leben sehr schwer gemacht, wir sind nur schwer ins Spiel gekommen, haben aber gefightet und am Schluss den Ball einfach reingemacht. Wir haben gezeigt, dass uns auch eine Chance reicht, um so ein Spiel am Ende zu gewinnen. Unsere Teamchefin wird jetzt anfangen zu rechnen und dann werden wir schauen, ob es sich mit der direkten Qualifikation ausgeht."

Teamchefin Irene Fuhrmann: "Es war das erwartet schwere Spiel, vor allem vor dem Hintergrund, dass wir Frankreich in den Beinen hatten. Die Serbinnen haben tolle Spielerinnen, wir haben kaum Zugriff auf das Match bekommen. Das wurde etwas besser, nachdem wir zur Pause auf ein 4-3-3 umgestellt haben."

"Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, dass wir es geschafft haben heute die drei Punkte zu holen, auch wenn es nicht unser bestes Spiel und vielleicht nicht wirklich schön war. Aber solche Spiele musst du erst einmal gewinnen. Jetzt liegt es nicht mehr in unserer Hand. Wir werden abwarten und schauen was in den anderen Gruppen passiert."

 

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