Warum Cup-Spiele bei einem Corona-Fall von Amateurteams abgesagt werden müssen
Während Bundesliga-Spiele bei einzelnen Corona-Fällen durchgeführt werden können, müssen Cup-Spiele unter bestimmten Voraussetzungen abgesagt werden.
++ 90minuten.at-Exklusiv ++ Von Michael Fiala
Seit Mittwoch-Nachmittag ist klar: Vier Spiele der ersten Uniqa ÖFB-Cup-Runde müssen abgesagt werden (siehe Artikelbox unterhalb). Wie 90minuten.at aus gut informierten Kreisen erfahren hat, wird heute zumindest noch ein fünftes Spiel zu dieser Liste hinzukommen. (Update: Mittlerweile ist es offiziell. Das Aufeinandertreffen von 2.Liga-Verein Vorwärts Steyr mit dem ASK-BSC Bruck/Leitha kann nicht wie geplant am Freitag stattfinden, weil es bei den Niederösterreichern zu positiven Testungen gekommen ist. Auch Steyr weist einen positiven Fall auf.)
In den vergangenen Stunden haben sich viele Fans gefragt: Warum muss ein Cup-Spiel abgesagt werden, wenn es z.b. nur einen Corona-Fall in einem Team gibt – ganz im Gegensatz zu Bundesliga-Spielen, die durchgeführt werden können, wenn es einzelne Corona-Fälle in einem Team gibt.
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Unterschied Profi- und Amateurbereich
Der Grund für die unterschiedliche Handhabung liegt in der Unterscheidung zwischen Profi- und Amateurbereich. Wenn ein Corona-Fall bei einem Bundesliga-Spiele auftritt, kommt das Präventionskonzept der Bundesliga zum Tragen. Alle Spieler werden (so wie auch im Amateur-Bereich) noch einmal getestet, begeben sich in dieser Zeit freiwillig in häusliche Quarantäne. Negativ getestete Spieler dürfen jedoch weiterhin am Training und an Spielen teilnehmen. Mit den Behörden ist dieses Konzept ja bereits seit Juni abgestimmt.
Genau hier liegt der Unterschied, denn das Präventionskonzept greift nur bei Bundesliga-Klubs. Es gibt zudem auch einen großen Unterschied: Spieler von Amateurklubs sind unter Tags meist berufsstätig und können sich nur schwer in häusliche Quarantäne bis zu einem Spiel begeben, wenn zwei Tage vor dem Spiel ein Corona-Fall auftreten sollte. Die örtlichen Behörden entscheiden sich dann, wie jetzt vier Mal bereits im Fall der ersten ÖFB-Cup-Runde, für eine Absage des Spiels.
Konkret kann es daher zur kuriosen Situation kommen, dass ein Cup-Spiel zwischen einem Bundesliga- und einem Amateur-Klub stattfinden kann, wenn es einen Corona-Fall beim Bundesligisten gibt, während es abgesagt werden muss, wenn der Corona-Fall bei der Amateurmannschaft auftreten sollte.