Markus Kraetschmer: "Bin der Sündenbock der Austria-Fans"

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer spricht im Interview mit laola1.at über die Proteste der Austria-Fans gegen das Cup-Finale.

Wir hätten ein Cup-Finale zum 100-jährigen Bestehen des Bewerbs, also ein tolles Jubiläum und mit Salzburg gegen Rapid ein attraktives Finale. Und wir sprechen nur darüber, was passieren könnte, was zerstört und beschädigt werden kann.

Markus Kraetschmer

Markus Kraetschmer im laola1.at-Interview ...

... über dei Proteste der Austria-Fans: "Ich bin über die Diskussion, die seit der Qualifikation von Rapid für das Cup-Finale entstanden ist, etwas verwundert. Ich darf daran erinnern: Wir haben mit der Generali Arena im Juni 2018 die Bewerbung für die Cup-Finali in den nächsten vier Jahren gegen drei andere Stadien gewonnen. Dem ist ein langer Prozess, auch innerhalb des ÖFB – mit den Sponsoren – vorangegangen. Es wurde gesagt, dass das Cup-Finale aufgewertet werden soll – mit einem Finale, wo es möglicherweise eine Ticket-Verknappung gibt, damit man schöne Bilder hat. Jetzt ist eine komplett neue Diskussion entbrannt."

... über die Anfeindungen gegen seine Person: "Dass die Austria-Fans mich als Sündenbock ausgesucht haben, habe ich zur Kenntnis zu nehmen. Ich handle so und habe so gehandelt, wie wir das von Beginn an klar definiert haben. Die Austria hat immer gesagt: Wir können dieses Stadion nur dann bauen, wenn es uns gelingt, für die Refinanzierung andere Spiele und andere Events hier her zu holen. Das funktioniert seit Juli ganz gut: Wir hatten schon ein Länderspiel, werden nächstes Jahr das Champions-League-Finale der Frauen hosten und haben eben für die nächsten vier Jahre auch das Cup-Finale. Das ist eine wirtschaftliche Vorgabe. Da ist es schwierig, wenn man immer abwarten muss, ob Rapid im Cup-Finale ist und es dann plötzlich nicht geht. Ich behaupte: Wenn sich der LASK für das Cup-Finale qualifiziert hätte, würden wir das Interview in dieser Form nicht führen. (...) Die Diskussion wird nicht fair geführt. Sie wird, wenn sie überhaupt geführt wird, populistisch geführt. Es gibt klare Beschlüsse aller Austria-Gremien, diese anderen Spiele und Events zu veranstalten. Meine Aufgabe mit meinem Team ist es, dafür zu sorgen. Wenn die Austria das Cup-Finale erreicht hätte, würde man mich jetzt dafür belobigen. Das ist ein Grundsatz-Thema, dass man anschließend diskutieren muss. Aber die erste und wichtigste Entscheidung ist, ob das Cup-Finale 2019 hier stattfindet. Ich wiederhole: Wir haben einen klaren Vertrag mit dem ÖFB, den wir von unserer Seite erfüllen wollen und werden. Ich habe gestern noch einmal mit ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold gesprochen, der klar gesagt hat, dass der ÖFB von seiner Seite den Vertrag erfüllen will. Aber es gibt das Thema der Behörde. Wenn die Behörde ein solches Spiel untersagt, muss der ÖFB etwas anderes machen."

... auf die Frage, ob er glaubt, dass die Behörde das Spiel in der Generali-Arena zulassen wird: "Die Aussagen, die ich bis dato gelesen und gehört habe, gehen in die Richtung: „Es ist ein schlechter Standort für dieses Finale in dieser Konstellation, aber wir wollen nicht Verhältnisse wie beispielsweise in Holland und wir sagen das Spiel nicht ab.“ Das ist der Status, den ich den Medien am Samstag entnommen habe. Am Montag gibt es eine Sicherheitsbesprechung. Es braucht Klarheit, eine Entscheidung! Es sollte nicht herumgewassert und noch eine Analyse gemacht werden. Klarheit für alle Beteiligten ist das Allerwichtigste."

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

... über seinen Ärger: "Mich stimmt die ganze Diskussion traurig. Wir hätten ein Cup-Finale zum 100-jährigen Bestehen des Bewerbs, also ein tolles Jubiläum und mit Salzburg gegen Rapid ein attraktives Finale. Und wir sprechen nur darüber, was passieren könnte, was zerstört und beschädigt werden kann. Wir reden nicht darüber, dass ich ein Finale abwickeln kann, wenn ich in ein Stadion gehe und mich so verhalte, wie es jedem der gesunde Menschenverstand sagen würde."