Warum Michael Krammer das Wort "Potenzial" nicht mehr hören kann
Im Interview mit Rapid-TV spricht Rapid-Präsident Michael Krammer über die aktuelle Situation bei Rapid, die Ziele in den kommenden Wochen und das neue Liga-Format.
Michael Krammer im Interview mit Rapid-TV …
… über seine Gedanken nach dem 1:3 gegen Wolfsberg: „Da ging es mir schlecht. Und ich habe dann überlegt: Was müssen wir tun, um da wieder da rauszukommen. Uns ist klar, dass wir mit dem neuen Trainerteam eine positive Entwicklung sehen aber nicht glauben dürfen, dass diese Entwicklung eine Gerade sein wird, sondern dass es auch Rückschläge geben wird, die wir auch möglichst schnell wieder ausgleichen müssen. Die zweite Frage ist, was wir aus dem Präsidium beitragen können, um die Rückschläge zu minimieren bzw. ganz zu eliminieren. Da werden wir mit der sportlichen Leitung reden, was sie brauchen, um ihnen die Wünsche zu erfüllen, wenn es sie geben sollte.“
… auf die Frage, ob die Leistung gegen Villarreal, speziell in der zweiten Halbzeit, ein Trostpflaster war: „Absolut. Die Mannschaft zeigt immer wieder, welches Potenzial in ihr steckt. Aber ich kann das Wort Potenzial nicht mehr hören, denn irgendwann muss das Potenzial auch in eine konstante Leistung übergehen. Da müssen wir uns alle fragen, was wir dazu beitragen können, das Trainerteam, wir, das gesamte Umfeld.“
… über die Trainerentscheidung zu Didi Kühbauer: „Ich bin seit ungefähr drei Jahren mehr oder weniger in intensiven Kontakt mit Didi Kühbauer. Die Situation bei Rapid und die persönliche von Didi Kühbauer war noch nie so wie jetzt, dass man sagen könnte: Jetzt ist der ideale Zeitpunkt. Die Umstände, in denen Rapid war, in der wir tatsächlich jemanden brauchen, der die Erfahrung hat, die Liga kennt, die Ruhe reinbringt, der einen Status hat, in Kombination mit der persönlichen Erfahrung, die Didi gemacht hat, ist ideal. Daher gab es überhaupt kein Nachdenken, der persönlichen Entscheidung von Fredy Bickel zu folgen und zu sagen: Wir tun alles, um Didi Kühbauer zu uns zu holen.“
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… über eine mögliche dritte Präsidenten-Amtszeit: „Ich möchte die Tendenz jetzt n och nicht bekanntgegeben, ich möchte das noch mit meinem Umfeld besprechen. Es ist das klare Ziel, das am 26. November bei der Hauptversammlung bekanntzugeben.“
… über einen neuen Vertrag für Fredy Bickel: „Wir werden uns da jedenfalls vor Beginn der Frühjahrssaison, aller Voraussicht nach noch vor dem Jahresende, darüber beratschlagen und eine Entscheidung treffen.“
… auf die Frage, warum Rapid keine ehemaligen Rapid-Spieler im Präsidium hat: „Wir haben vor zwei Jahren ein neues Gremium, den Beirat, ins Leben gerufen. Das ist ein beratendes Gremium, da sitzen zwei Rapid-Legenden mit Günter Kaltenbrunner und Peppi Hickersberger. Im Präsidium ist mir noch keine Legende untergekommen, die aufgezeigt und gesagt hätte: Ich möchte da hinein. Sollte es so jemanden geben, soll er mich raschest anrufen und ich würde mich mit ihm auseinandersetzen.“
… über den Geschäftsbericht 2017/18: „Es ist eine großartige Leistung des gesamten Teams, eine Saison ohne Europacup mit so einem Gewinn abzuschließen. Es ist nicht so einfach gewesen mit der Stimmungslage, mit dem Rucksack der ersten Saison im neuen Allianz-Stadion. Umso mehr ist es zu schätzen, dass alle Bereiche großartig gearbeitet haben. Wir haben ein Fundament mit einem soliden Eigenkapital von rund 15 Mio. Euro. Ich bin überzeugt davon, wenn wir die Mittel weiterhin so zu Verfügung stellen und auch das Umfeld wie Trainingszentrum entsprechend entwickeln, dass wir die Früchte ernten werden. Bei uns hat man ja manchmal auch das Gefühl, dass man sich für einen Gewinn entschuldigen muss. Das sehe ich nicht so. Die Gewinne sind die Grundlage dafür, dass er langfristig weiterbesteht und für zukünftige Erfolge.“
… über das neue Liga-Format und den TV-Vertrag: „Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass das neue Liga-Format gut ist. Leider aus der Sicht ist es ein bisschen viel spannend. Für die Liga ist das aber nicht schlecht, wenn das Spannungselement da ist. Wir wären gerne deutlich über den Strich. Den TV-Vertrag sehe ich weiterhin ein wenig kritisch. Sky ist sehr bemüht, den Fußball professionell darzustellen und hat auch sehr viel Werbung gemacht. Trotzdem glaube ich, dass es wichtig wäre, für den Fußball in Österreich, einige wenige Spiele auf einer sehr breiten Basis im Free-TV zu zeigen, um den Fußball frei zugänglich zu haben. Vielleicht findet man noch eine Möglichkeit, mehr Spiele im Free-TV zu übertragen.“
… über mögliche Transfers im Winter: „Der Winter ist nicht die beste Zeit, um gute Transfers zu bekommen. Die sportliche Führung haben eine Analyse gemacht, werden diese fortsetzen und werden uns zeitgerecht einen Plan vorlegen. Das hängt natürlich auch davon ab, wo wir sportlich sehen.“