Goran Djuricin: "Da fehlt mir jegliches Verständnis"
Einen Tag nach dem 3:1 gegen Bukarest blickten Rapids Trainer und Sportchef, Goran Djuricin und Fredy Bickel, noch einmal auf die Ereignisse des Abends und wagten einen Blick in die Zukunft.
Fredy Bickel …
… über das Spiel gegen Bukarest: „Ich bin heute besser aufgewacht als in den letzten Tagen. Es war ein schöner Abend, die Leistung der Mannschaft hat mich besonders gefreut, vor allem die Solidarität, wie sie als Team aufgetreten sind. Es war eine Bestätigung, es kann natürlich noch besser gehen, es wartet noch viel Arbeit auf uns. Die Aufgabe ist weiterhin schwierig, das ist jedem bewusst. Zum Rückspiel dazu gehört aber auch das Spiel gegen Wacker Innsbruck, um ein positives Resultat mitzunehmen – das ist gut für den Kopf. Wir müssen alles versuchen, innerhalb der Mannschaft, innerhalb des Vereins den Weg ruhig weitergehen.“
… über die Leistungen der letzten Wochen und die Stimmung im Klub: „Natürlich fragt man sich hin und wieder, was genau passiert. Man besinnt sich dann an das Leitbild mit dem Gemeinsamen. Wir müssen ein gewisses Verständnis aufbringen, wenn man die Leistungen in der Liga sieht. Wenn man genauer hinsieht, kann man genau analysieren, warum das eine oder andere Ergebnis zustande gekommen ist. Wenn dann von außen analysiert wird, dass das nur von einer Person abhängt, kann ich das nicht teilen. Es ist weniger nachvollziehbar vor allem zu dem Zeitpunkt als es gestern passiert ist. (Anm. Fan-Proteste gegen Djuricin nach dem 2:0 von Rapid)“
… auf die Frage, ob der Riss zwischen Fans und Djuricin zu kitten ist: „Vielleicht bin ich zu wenig lang da, um zu wissen, ob gute Resultate die ganze Stimmung wieder beruhigen werden. Unsere Fans helfen uns so viel, sind oft wirklich Gold wert, zwischendurch hat man sich aber auch mit anderen Dingen mit ihnen auseinanderzusetzen. Reparieren können wir es nur, wenn in der Meisterschaft die Resultate wieder kommen. Ich bekomme viele Zuschriften im Moment, ich werde auch in der Stadt darauf angesprochen. Ich höre mir das an, nehme das Ernst, weil man Dinge, die man selbst vielleicht nicht so sieht, durch den Kopf gehen lassen kann. Es ist auch keine klare Vorgabe, dass ich meinen Weg gehen und mich von Außen beeinflussen lasse. Aber Gedanken mache ich mir auf jeden Fall.“
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Goran Djuricin …
… über das PlayOff-Spiel gegen Bukarest: „Es war eine typische, geile Europacup-Nacht bei Rapid mit einer richtig starken ersten Halbzeit. Wir hätten höher führen können, hätten auch ein Tor kassieren können. Zweite Halbzeit war dann etwas weniger, es hat mich aber gefreut, dass wir schnell wieder zurückgefunden haben. Wenn wir den einen oder anderen Konter fertig gespielt hätten, wäre es noch besser geworden, aber Strebinger hat auch mit zwei sehr guten Paraden uns am Leben erhalten.“
… über die Fan-Proteste, nachdem er eine Nacht drüberschlafen konnte: „Es war leider nur eine halbe Nacht, die ich drüber schlafen konnte. Ich habe vollstes Verständnis (Anm. für die Proteste), wenn wir spielen wie gegen den WAC, das war wirklich schlecht. Wir haben dann etwas geändert, das Auftreten danach ist bei jedem Spiel anders gewesen. Ich habe mich geniert für diese Leistung. Für so etwas wie gestern fehlt mir aber jegliches Verständnis, wenn man bei einer 2:0-Führung und weiteren Top-Chancen – da frage ich mich schon, ob das der Mannschaft hilft und ob es nicht kontraproduktiv ist. Wir haben gestern Charakter bewiesen. Unsere Fans können richtig geil werden, aber das eine oder andere muss man hinterfragen.“
… über mögliche Rotation und die Leistung der anderen Kaderspieler: „Ich verlange von jedem Spieler, dass er alles reinhaut. Wenn jemand die Hosen voll hat, dann habe ich kein Verständnis.“
… über den kommenden Gegner Wacker Innsbruck: „Innsbruck tritt sehr variabel auf und hat mit Dedic einen sehr guten Stürmer. Sie kommen hier her und freuen sich riesig, hier spielen zu können, haben keinen Druck. Wir möchten dominant auftreten und zeigen, wer Herr im Haus ist und auch in der Meisterschaft wieder punkten.“