Ein Remis und eine Niederlage gegen Serbien. Am Ende steht der Verbleib in der Zweitklassigkeit der UEFA Nations League.
Das entspricht nicht den Erwartungen, die an das ÖFB-Team gestellt werden, die sich diese Mannschaft 2024 auch redlich verdient hat. Und es wird auch nicht der eigenen Erwartungshaltung des Nationalteams gerecht.
Es war letztendlich einfach zu wenig, in mehrerlei Hinsicht.
Ballbesitz bedeutet letztlich nichts
Freilich war das ÖFB-Team über weite Strecken der 180 Minuten gegen Serbien hinweg spielbestimmend. Dass aber Ballbesitz-Prozentsätze längst keinen kausalen Zusammenhang mehr mit dem Ausgang eines Spiels haben, sollte hinlänglich bekannt sein.
Vielmehr stellt sich die Frage, was aus dem Ballbesitz gemacht wird. Wenig, ist die Antwort.
Insgesamt weist die Statistik über beide Partien hinweg sieben Großchancen der Österreicher auf.
Die in Summe 36 Torschüsse mögen zwar auf den ersten Blick beeindruckend sein, dass sich der xG-Wert bei einem Gros aber im Bereich 0,0x bewegt, sagt deutlich aus, dass die Abschlüsse aus wenig aussichtsreichen Positionen durchgeführt wurden. Hier macht das Kleinvieh den xG-Mist.
Keine Lösungen und Schnitzer
Kurzum, es fehlt dem ÖFB-Team zwar auch an Abschlussqualität, aber vor allem daran, gegen tiefstehende Gegner Lösungen zu finden, die zu guten Möglichkeiten führen. Ein altbekanntes Problem.
Wenn dann defensiv auch noch Schnitzer passieren – etwa das Slapstick-Tor zum 0:1 in Belgrad oder das sehr schlecht getimte Tackling Gernot Trauners, das zum Ausschluss geführt hat –, geht sich das einfach nicht aus.
Wieder kein Do, sondern ein Die
Selbst wenn Rangnick gerne auf EM-Gruppenspiele und EM-Qualispiele verweist, ist der Umstand, dass das ÖFB-Team nach dem EM-Achtelfinale gegen die Türkei und dem finalen Nations-League-Gruppenspiel gegen Slowenien zum dritten Mal in Folge ein Do-or-Die-Spiel nicht für sich entscheiden konnte, nicht von der Hand zu weisen.
Auch das ist gewissermaßen eine Qualitätsfrage.
Stellt sich ein Lerneffekt ein?
Die Hoffnung auf einen diesbezüglichen Lerneffekt ist gegeben und berechtigt.
Dieser wird sich aber nur einstellen, wenn man akzeptiert, dass nicht nur Pech im Abschluss und Verletzungen die Gründe für das Scheitern gegen Serbien waren.