Die Hochwasserkatastrophe in Österreich ist unser Momentum am Montag.
Historische Unwetter und alles, was sie mit sich bringen - von Überschwemmungen und Baumstürzen bis zu Sperren wichtiger Verkehrsrouten - sorgen in vielen Regionen des Landes für Ausnahmezustand. Zehntausende Feuerwehrleute und Hilfskräfte sind weiterhin im Einsatz und haben in den nächsten Tagen noch viel schwere Arbeit vor sich.
Der Fußball spielt bei alldem eine Nebenrolle, wurde am Wochenende aber auch voll getroffen. In der Bundesliga und in der 2. Liga konnten jeweils drei Spiele ausgetragen werden, insgesamt acht wurden abgesagt. Über die obersten fünf Ligen der Männer und obersten Ligen der Frauen fielen 61 Prozent der Spiele ins Wasser.
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Dass der Herbst durch die Neuansetzungen der Partien für einige Profivereine wie Red Bull Salzburg nur noch stressiger werden wird, ist ein Problem für die Zukunft.
Viel akuter ist die Sorge bei kleineren Vereinen. So steht beispielsweise der Landesligist SC Zwettl - sobald das Wasser wieder weg ist - vor einem Scherbenhaufen. Vom beschaulichen Kunstrasenplatz war am Sonntagnachmittag nichts mehr zu sehen: "Wir haben gedacht, wir haben genug getan, um das Schlimmste zu verhindern, aber es ist ganz schlimm." Den Verein hat es nicht zum ersten Mal erwischt: 2002 wurde das Stadion zerstört und war für die gesamte Saison unbespielbar.
Auch beim FCM Traiskirchen wappnet man sich für verheerende Nachrichten. Wie die 'NÖN' berichten, hat der Verein ein Ansuchen an den Verband gestellt, die restlichen Spiele bis Weihnachten auswärts austragen zu können.
Welche Schäden ein Hochwasser mit sich bringen kann, musste der oberösterreichische Landesligist SK Schärding im Jahr 2013 miterleben. Das Klubheim stand bis zum Dach unter Wasser und wurde später zum Totalschaden erklärt, für den Verein entstanden Kosten in sechsstelliger Höhe. Wie Zwettl hat auch Schärding immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen, beim Neubau des Vereinsgebäudes hat man mitgedacht und das Vereinsheim auf Stelzen gestellt. Zuvor musste man sich für drei Jahre mit einem Provisorium abfinden.
Auch wenn sich die Lage in den nächsten Tagen hoffentlich entspannt: In vielen österreichischen Orten wird für Wochen und Monate nicht an Fußball oder gar regulären Spielbetrieb zu denken sein. Die Stimmung bei vielen Spieler:innen und Verantwortlichen ist dementsprechend schlecht.
Auch einige Profiklubs und Regionalligisten wurden getroffen
Ihnen bleibt zu wünschen, dass sich die gröbsten Schäden mit rascher finanzieller Unterstützung und viel Freiwilligenarbeit beheben lassen.
Im Interview mit 90minuten appelliert auch der niederösterreichische Landespräsident Johann Gartner in diese Richtung. Im Fall Zwettl sei beispielsweise ein kurzfristiger Platztausch keine Lösung. "Hier wird dann in weiterer Folge für den Betrieb Kollegialität und Partnerschaft notwendig sein. Fair Play ist gefragt, wann, wenn nicht jetzt", meint Gartner.
In der Vergangenheit konnten sich Betroffene auf viele helfende Hände verlassen, auch 2024 sollte es wieder so sein.