Die ersten Pflichtspiele von GAK, Altach und Sturm Graz sind unser Momentum am Montag.
Nach den Europacupstartern SK Rapid und Austria Wien haben jetzt auch die restlichen Bundesligisten ihr erstes Pflichtspiel der Saison 2024/25 in den Beinen. Der Auftakt im ÖFB-Cup ist immer eine schwierige Situation: Profiklubs bekommen es mit motivierten und tief verteidigenden Amateuren zu tun. Allen Tücken zum Trotz sollten Österreichs 12 beste Mannschaften aber kein Problem mit dem Einzug in die 2. Runde haben.
Wie viel man in die Ergebnisse des vergangenen Wochenendes hineininterpretieren kann, ist freilich fraglich. Im Vorjahr hat sich Austria Lustenau souverän mit 8:0 durchgesetzt, der TSV Hartberg kam nur knapp über FavAC drüber - die tatsächlichen Kräfteverhältnisse spiegelt das mit Sicherheit nicht wider. Zwei Vereine, die sich durch die erste Runde gequält haben - der SCR Altach und die WSG Tirol - standen am Schluss aber wirklich weit unten.
Wer sind die größten Sorgenkinder nach der ersten Cuprunde 2024/25?
GAK musste ins Elfmeterschießen
Eigentlich haben die Grazer eine erfolgreiche Vorbereitung hinter sich. Nur gegen Beşiktaş wurde ein Testspiel verloren, das kann natürlich passieren. Weniger souverän als die letzten Wochen war das Cupduell mit dem Landesligisten ATUS Velden: Zwischenzeitlich lag der GAK mit 0:2 im Rückstand, erst im Elfmeterschießen wurde ein frühes Aus abgewendet.
Vor allem die Defensive muss sich vor dem Bundesligaauftakt gegen Salzburg steigern: Das erste Gegentor fiel nach einem schlecht geklärten Eckball, der selbst das Resultat eines ungeschickt verteidigten Freistoßes war. Beim zweiten wurde man überhaupt sehenswert vom erst 18-jährigen Marlon Winter auseinandergenommen, Karim Konaté und Co werden sich schon die Finger abschlecken.
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Besser ausgesehen hat der rote Sturm um Neuzugang Dominik Frieser, der GAK war spielbestimmend und hatte eine Vielzahl an Chancen. Auch wenn die meisten von ihnen ungenutzt blieben: In der Bundesliga könnte die Offensive schon Spaß machen.
Für eine ordentliche Saison des Zweitligameisters spricht die Statistik der letzten Jahre: Aufsteiger haben zuletzt regelmäßig die Klasse gehalten - WSG und Wacker ausgenommen. Im Cup gilt jetzt einmal das Prinzip „weiter ist weiter“ - über die kommenden Wochen braucht es aber dringend eine Steigerung. Für einen Gegner, der physisch auf Augenhöhe liegt, Passwege zulaufen kann, und 3 gegen 3 Situationen weiter ausspielen kann, als zur Mittellinie, hätte es am Freitag wahrscheinlich nicht gereicht.
SCR Altach blieb hängen
Bei den Vorarlbergern sollten schon jetzt die ersten Alarmglocken läuten. Zwar ist in der Vorsaison ein weiteres Mal der Klassenerhalt geglückt, seit Februar konnte man aber nur mehr zwei Pflichtspiele gewinnen. Auch die Vorbereitung war durchwachsen: Niederlage gegen Luzern, knapper Sieg gegen Bregenz, knapper Sieg gegen die Grasshoppers Zürich - allesamt keine Spitzenteams.
Spätestens die Niederlage gegen den Regionalligisten Donaufeld muss den Altacher Verantwortlichen jetzt zu denken geben. Das Team von Josef Michorl war schon im Vorfeld nicht zu unterschätzen, in der Saison 2023/24 gelang im Osten der zweite Platz, in den Reihen der Wiener sind einige Ex-Profis aktiv.
Trotzdem fällt das 0:2 aus Sicht des Bundesligisten in die Kategorie „Blamage“. Schon nach 14 Minuten fiel das erste Gegentor aus einem Distanzschuss, vorangegangen war ein Fehlpass in der Defensive. Auch den zweiten Donaufeld-Treffer hat sich der SCR selbst zuzuschreiben, einen in der 89. Minute verursachten Elfmeter konnte Floris van Zaanen souverän verwandeln. Gegen einen tief stehenden Gegner war Altach weitgehend ideenlos, lange Bälle und Distanzschüsse blieben weitgehend wirkungslos, im Strafraum wurde man nur selten gefährlich. Hoffnung bringt die Tatsache, dass die Mannschaft von Joachim Standfest in der Bundesliga nur selten das Spiel machen muss.
Titelverteidiger nur mit Mühe weiter
Von Abstiegsgefahr kann beim Doublegewinner der Vorsaison klarerweise keine Rede sein. Ambitionen auf Titelverteidigungen in Cup und Liga haben am Wochenende aber auch einen ersten kleinen Dämpfer kassiert. Im Duell mit dem Kremser SC, der in der Regionalliga Ost um die Meisterschaft mitspielen will, musste Sturm Graz in die Verlängerung.
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Ähnlich dem Stadtrivalen hat es zwar nicht an Chancen gemangelt, wirklich viel Zwingendes war aber nicht dabei - auch die Effizienz blieb ausbaufähig. Kombiniert mit Defensiv-Patzern, die in zwei Fällen zu Gegentoren geführt haben, bleibt ein leicht angeknackstes Bild der Grazer, die in Bestbesetzung angetreten sind.
Durch den direkten Einzug in die CL-Gruppenphase kann Sturm zwar ohne Doppelbelastung in die Saison starten, darf sich aber trotzdem keine Ausrutscher erlauben. In der Bundesliga wartet in Runde eins der SK Rapid, Niederlagen in den ersten Wochen können im Titelrennen bittere Folgen haben. Am Mittwoch wartet mit PSG in einem Testspiel der nächste Gradmesser.