Das Ende einer Reise – aber mit Wiederkehr?
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Das Ende einer Reise – aber mit Wiederkehr?

Rapids Viertelfinale muss nicht historisch bleiben, dafür bedarf es zu weniger Sensationen. Ein Appell an das Selbstbewusstsein.

Gegen den FC Chelsea. In der Schlussphase eines europäischen Bewerbs. Es bleibt ein grün-weißer Traum, der für andere zur Realität wird.

Rapid zehrte in einer Saison mit vielen Höhen und zuletzt mehr Tiefen vom Run, der in der UEFA Conference League hingelegt wurde.

Auch hier gab es nun den harten Aufprall nach einem Aus, das ein positives Fazit über das Erreichte noch einige Tage übertünchen wird. Djurgardens IF war ein Gegner auf Augenhöhe, aber nicht unbezwingbar.

Highlights, aber keine Sensationen

Das gilt für viele europäische Gegner der letzten Monate, die Rapid auf dem Weg ins Viertelfinale bezwingen musste.

Die Reise begann mit guten Auftritten gegen Wisla Krakau und Trabzonspor, auch in den beiden Duellen gegen den SC Braga wussten die Wiener trotz des Ausscheidens aus der Europa-League-Qualifikation zu überzeugen.

In der Gruppenphase stachen die Erfolge auswärts gegen Basaksehir und den FC Kopenhagen heraus. Besonders letzterer, gegen einen Gegner, der im Vorjahr noch im Champions-League-Achtelfinale stand. Und mitten in einem ersten Durchhänger Rapids in dieser Saison die Stimmung in der Winterpause rettete.

Es gab aber ebenso den knappen Sieg gegen den FC Noah, das Remis gegen die Shamrock Rovers und die Niederlage bei Omonia Nikosia. Eine Handvoll Punkte, die nicht liegen bleiben müssen.

Das sollte sich Rapid schon zutrauen

Summa summarum war der vierte Platz in der Ligaphase ein gutes Ergebnis, das durch die Einordnung keineswegs geschmälert werden soll.

Vielmehr ist es ein Appell, nicht nur an den grün-weißen, sondern den rot-weiß-roten Fußball, mit etwas breiterer Brust aufzutreten.

Die ganz große Sensation war nicht dabei. Das Weiterkommen war ein realistisches Ziel, und in einer K.o.-Phase gibt es keine leichten Gegner mehr (das Phrasenschwein freut sich).

Zumindest in der Conference League aber viele, denen unsere Klubs mit gesundem Selbstbewusstsein gegenübertreten können. Das gilt nicht exklusiv für die Hütteldorfer.

Nach der Kür die schwere Pflicht

Aus Rapids Sicht bleibt die aufmunternde Erkenntnis, dass Qualität in der Mannschaft stecken muss. Ganz ohne wäre das Viertelfinale nicht möglich gewesen. Sie beständiger abzurufen und weniger von der Form einzelner Hauptakteure abhängig zu sein, ist die andere Aufgabe.

Und zwar eine, die jetzt weniger Freude machen wird. In der Meistergruppe ist schon ein Lauf gefragt, um überhaupt die Chance auf eine Wiederholung im nächsten Jahr zu bekommen.

Sonst wird es andere Klubs brauchen, um nächstes Jahr für ähnliche Freuden zu sorgen. Ausgeschlossen ist das nicht.

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