Wostry, LASK, Admira, Stars & Friends – Imageschaden für die Liga
Die Causa Wostry zeigt gerade auf, dass es eigentlich nicht vereinbar ist, wenn jemand als Spielerberater auch bei einem Klub stärker involviert ist. Und: Die Admira verhält sich kindisch.
Ein Kommentar von Georg Sander und Michael Fiala
Man nehme einen Abwehrchef von Klub A wie Admira und eine Agentur S wie Stars & Friends. Mixe dies mit Klub L wie LASK sowie Jürgen W. - Boss der Agentur und Berater von Klub L. Und fertig ist der Salat.
Markus Wostry, seit 2005 bei Admira Wacker, hat nur noch ein halbes Jahr Vertrag und wird wie jüngst verlautbart im Sommer zum LASK wechseln. Dort ist sein Berater Jürgen Werner ebenfalls Berater. Darüber gestreut wird nun noch der Umstand, dass Wostry nicht ins Trainingslager mitfahren darf. Obwohl die Südstädter den erfahrenen 25-jährigen Innenverteidiger gut brauchen könnten. Schließlich liegt man auf Rang 4, mit guten Karten auf die Europa League-Quali. Aber nein. Lieber verweist man auf den geschafften Klassenerhalt, das Saisonziel Platz 6 oder 7 und die eigenen jungen Spieler.
Admira-Muskeln schön und gut
Was immer auch noch nicht öffentliche Gründe für den Wechsel vom Tabellenvierten zum Aufsteiger auf Rang fünf sein mögen, die ganze Geschichte wirft ein schiefes Licht auf die Bundesliga. Ein Spielerberater, der auch einen Klub berät?
Und: Warum nimmt man bei der Admira nicht die Dienste des verdienten Spielers in Anspruch, um sich für den Europacup zu qualifizieren? Klar, die Maria Enzersdorfer wollen nicht mehr der Selbstbedienungsladen für Großklubs sein. Das machte man schon in der Causa Monschein oder Sax deutlich. Aber wenn just Jürgen Werner in den Oberösterreichischen Nachrichten meint, die Admira wäre „kindisch“, dann hat er nicht unrecht. Und die Admira muss sich auch überlegen, ob sie so Werbung für künftige Transfers macht. Wer will schon gerne ein halbes Jahr stehen, nur weil man sich mit einem anderen Klub geeinigt hat. Karrierefördernd ist das nicht. Und Jürgen Werner sollte sich überlegen: Ist es vereinbar, beide Positionen auszuüben. Klar ist Werner ein Linzer Urgestein, aber nicht alles, was man mit Tradition begründen kann, muss man auch machen.
Imageschaden
Denn es sind, neben einigen anderen Punkten, auch derartig skurrile Konstruktionen - „unglückliche Konstellation“ nannte es Admira-Manager Amir Shapourzadeh –, die Fans ein bisschen ratlos zurück lassen. Wie professionell ist man in dieser Bundesliga überhaupt, wenn es zu so einer Verwerfung kommt wie im Fall Wostry? Denn nun wird auch noch brav öffentlich Schmutzwäsche gewaschen. Admira-Coach Baumeister fluchte öffentlich, Wostry hätte nur ins Ausland gewollt, Werner hätte Gehirnwäsche betrieben.
So spannend oder amüsant, je nach Lesart, dieser öffentlich ausgetragene Konflikt für Beobachter, Fans und Medien sein mag, so sehr bestätigt er aber in seiner Gesamtheit wieder das Bild einer Liga, die zwar professionell sein will, dies in manchen Bereichen auch gut rüberbringt und dann wieder durch solche Aktionen zwei Schritte zurückmacht.