Zwei Listen bleiben über: Karten auf den Tisch
Das Ziel, nur eine Liste für die Wahl zum neuen Rapid-Präsidenten zuzulassen, ist gescheitert. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die Kandidaten den Rapid-Mitgliedern in der Öffentlichkeit präsentieren dürfen.
++ 90minuten.at Exklusiv ++ Die 91. Minute von Michael Fiala
Die Würfel sind gefallen. Zumindest jene, wenn es darum geht, wie viele Listen am 25. November zur Wahl zum neuen Rapid-Präsidenten antreten werden. Das Ziel des Wahlkomitees, „die Stärken der einzelnen Listen zu einer zu vereinen“, ist gescheitert. Wie 90minuten.at aus gut informierter Quelle erfahren hat, ist die Fusion zwischen den Listen Grüneis und Schmid unter der Führung von Immounited-Chef Roland Schmid (ganz rechts im Bild) durch. Als Vizepräsident in der Liste Schmid ist Christoph Marek, Vorstand der Allianz-Versicherung, vorgesehen. Das ist pikant, weil Martin Bruckner (ganz links) ebenfalls bei der Allianz tätig ist. Die Fusion der Listen Schmid und Grüneis wurde heute, Dienstag-Nachmittag, an das Wahlkomitee übergeben. Robert Grüneis (in der Bildmitte) ist auf der Fusionsliste ebenfalls als Mitglied des Präsidiums dabei.
Teilerfolg errungen
Lange, vermutlich zu lange, hat das Wahlkomitee versucht, das selbst gesteckte Ziel, das durchaus auch in den Statuten des SK Rapid verankert ist, zu erreichen: Denn nach Möglichkeit soll nur eine Liste bei der Hauptversammlung zur Wahl stehen. Mit der Fusion von Schmid und Grüneis ist immerhin ein Teilerfolg gelungen, der beide Seiten das Gesicht wahren lässt. Schmid musste doch nicht aufgeben und das Wahlkomitee erspart sich, von sich aus einer Liste die Zulassung zu verweigern, was unweigerlich zu Rumoren in Hütteldorf geführt hätte. Am 25. November werden nun also die Mitglieder des SK Rapid gefragt sein. Man darf gespannt sein, ob die Hauptversammlung einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen und die Veranstaltungsräume des Allianz-Stadions sprengen wird.
Bisher ging es in der öffentlichen Diskussion fast immer nur um Namen, denn das Wahlkomitee und die Präsidentschaftskandidaten haben bis zur offiziellen Entscheidung, wer zur Wahl antreten darf (und wer nicht), einem Stillschweigeabkommen zugestimmt.
Bisher ging es nur um Namen …
Wie auch immer, es ist jetzt an der höchsten Zeit, dass sich die wahlwerbenden Listen in der Öffentlichkeit präsentieren dürfen, damit die Rapid-Mitglieder endlich mehr über die Konzepte, also die Inhalte erfahren. Bisher ging es in der öffentlichen Diskussion fast immer nur um Namen. Mehr konnte und durfte auch bisher nicht kommuniziert werden, denn das Wahlkomitee und die Präsidentschaftskandidaten haben bis zur offiziellen Entscheidung, wer zur Wahl antreten darf (und wer nicht), einem Stillschweigeabkommen zugestimmt.
Dies war in der ersten Phase auch durchaus sinnvoll, damit das Wahlkomitee in Ruhe arbeiten kann. Doch in den letzten 14 Tagen, und das haben die Medienberichte der vergangenen Tage gezeigt, haben immer häufiger sensible Informationen den Weg an die Öffentlichkeit gefunden. Zum Glück wurden diese Informationen meist von seriösen Medien nach außen getragen, insofern ist der Schaden bisher gering geblieben. Doch die Gefahr steigt, dass auch der (Online)-Boulevard in dieses Rennen einsteigt – und dann kann es schnell unschön und unsachlich werden.
Es wäre nun also an der höchsten Zeit, dass das Wahlkomitee eine offizielle Entscheidung zur Zulassung der Listen fällt und diese bekannt gibt. Und gleichzeitig damit das Stillschweigeabkommen aufgelöst wird, damit sich die Mitglieder ein umfassendes Bild der Listen Bruckner und Schmid machen können.
Exkurs: Die neue Liste Schmid/Grüneis
Roland Schmid (Präsident, CEO Immounited) – ursprünglich Liste Schmid
Christoph Marek (Vizepräsident, Vorstand Allianz Versicherung) – ursprünglich Liste Grüneis
Max Kindler (ehemaliger ÖBB-Manager) – ursprünglich Liste Grüneis
Alex Anderl (Jurist) – ursprünglich Liste Schmid
Barbara Forsthuber (DDSG) – ursprünglich Liste Schmid
Renate Anderl (AK-Präsidentin) – ursprünglich Liste Grüneis
Robert Grüneis – ursprünglich Liste Grüneis
Konrad Wilczynski (Handball-Manager) – urprünglich Liste Grüneis