Trendumkehr in der Liga?
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Trendumkehr in der Liga?

Die Austria hat lange sehr stabil gewirkt, gerät aber jetzt ins Wanken. Red Bull erfängt sich zusehends und auch bei Sturm zeigt die Kurve insgesamt nach oben. Die Spannung im Titelkampf bleibt in jedem Fall hoch.

Die Runde 24 der heimischen Bundesliga ist absolviert und in dieser – und der Woche davor mit den Cup-Semifinali – hat sich ein wenig abgezeichnet, wie die weitere Reise dieser Meistergruppe verlaufen könnte. Im Pokalbewerb haben sich die Austria und der LASK verabschiedet und es kommt zum "Finale der Dörfer" in Klagenfurt.

Die Austria war im Halbfinale nicht in der Lage, einer gut eingestellten Hartberger Elf etwas Wirksames entgegenzusetzen und das war in vielerlei Hinsicht eine wichtige Erkenntnis. Zunächst: Die Wiener mussten das erste Mal in dieser Spielzeit wirklich liefern und sind gescheitert.

Knickt die Austria ein?

Und es hat Spuren hinterlassen. Gegen den WAC war auch im darauffolgenden Ligaspiel relativ offensichtlich, dass dieses Cup-Aus etwas mit der Austria gemacht hat. Jene, die immer behauptet haben, diese Mannschaft würde seit Wochen überperformen, sind wohl nicht ganz falsch gelegen.

Am Sonntag steht das Wiener Derby an, lassen die Violetten da auch Punkte liegen, wird der Knick des bisherigen Erfolgslaufs wohl ein nachhaltiger sein.

Jürgen Pucher

Dazu kommt, dass das Helm-Team Aleksandar Dragovic und Dominik Fitz nicht gleichwertig ersetzen kann. Für die kommenden Runden in der heißen Phase der Meisterschaft könnte diese letzte Woche durchaus eine Trendumkehr eingeleitet haben. Am Sonntag steht das Wiener Derby an, lassen die Violetten da auch Punkte liegen, wird der Knick des bisherigen Erfolgslaufs wohl ein nachhaltiger sein.

Sturm ist nach der letzten Runde wieder Tabellenführer und hat gegen Rapid eine überzeugende Leistung gezeigt. Der maue Meistergruppen-Auftakt gegen den WAC wurde gut verdaut und Jürgen Säumels Mannschaft hat sich im Klassiker der heimischen Liga relativ klar durchgesetzt.

Sturm mit Stürmertoren

Vor allem die Ausstrahlung und die Körpersprache von Sturm war wieder ganz anders. Viele Spieler, Dimitri Lavalee, William Böving oder Gregory Wüthrich, die in letzter Zeit diesbezüglich nicht den besten Eindruck hinterlassen haben, waren wieder voll da. Dazu haben zwei Stürmer die Tore erzielt, was für den viel gescholtenen Grazer Angriff Balsam auf die Seele war.

Trotz vieler Ausfälle zeigt sich immer mehr, dass Thomas Letsch den Laden dort in den Griff bekommt und Red Bull sich Woche für Woche besser erfängt. Das Duell mit Sturm am Palmsonntag wird ein erster großer Showdown in dieser Meisterrunde werden.

Jürgen Pucher

In dieser Verfassung, gepaart mit dem qualitativ noch immer sehr hochwertigen Kader, sind die Schwoazn wieder voll dabei, im Rennen um den Titel. Der Konkurrent Nummer eins dafür ist aktuell wohl in der Kartonhand-Klatscharena in Wals-Siezenheim zu finden, wo in Runde 24 ein paar hundert Blau-Weiß Linz-Fans über 90 Minuten bei weitem besser wahrzunehmen waren als das Heimpublikum.

Aber das ist eine andere Geschichte. Sportlich erfangen sich die Salzburger zusehends. Trotz vieler Ausfälle zeigt sich immer mehr, dass Thomas Letsch den Laden dort in den Griff bekommt und Red Bull sich Woche für Woche besser erfängt. Das Duell mit Sturm am Palmsonntag wird ein erster großer Showdown in dieser Meisterrunde werden.

Hochspannung garantiert

Wer dieses Spiel erfolgreich gestalten kann, ist für mich der Top-Favorit auf die Meisterschaft. Die Austria hat lange äußerst stabil ausgesehen, das überraschende Scheitern im Cup und eine Beinahe-Heimniederlage gegen Wolfsberg, haben aber gezeigt, dass man in Favoriten vielleicht doch noch nicht für den ganz großen Wurf bereit ist.

Im Dreikampf um den Teller würde ich der Austria deshalb aktuell die schlechtesten Karten attestieren. Bei Sturm und Red Bull zeigt die Kurve nach oben, das kommende Aufeinandertreffen wird aber eines dieser beiden Teams wohl wieder ein Stück zurückwerfen. Alles in allem zeigt sich vor allem eines: Langweilig werden diese verbleibenden acht Runden wohl nicht.

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