Sturm Graz: Umbruch schon im Winter?
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Sturm Graz: Umbruch schon im Winter?

Sturm spielt konstant stark, was seine Spieler in den internationalen Fokus rückt. Für die Zeit nach dieser Saison rechnet man in Graz schon länger mit einer größeren Kaderrotation. Aber schon jetzt im Winter könnte es ordentlich Bewegung geben.

Das Kalenderjahr neigt sich dem Ende zu und die heiße Phase der Winter-Transferperiode steht vor der Tür.

Wenn die Nachwehen des Jahreswechsels überstanden sind und die Vereine wieder ins Training einsteigen, wird sich auch das übliche Transferkarussell wieder zu drehen beginnen.

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Beim SK Sturm könnte schon jetzt im Winter ein größerer Umbruch als gewollt und vorgesehen stattfinden. Der erste Verlust stand schon vor Weihnachten fest. Jusuf Gazibegovic ist ab dem ersten Tag des neuen Jahres Spieler des 1. FC Köln, mit ihm verlässt ein absoluter Leistungsträger die Schwoazn.

Was aber könnte abseits dieses Abgangs für Neo-Chefcoach Jürgen Säumel noch an Abgängen zu verkraften sein?

Scheitert Wüthrich wieder am Knie?

Sportchef Michael Parensen hat unlängst in der "Kleinen Zeitung" wissen lassen, dass er relativ unbesorgt sei und nichts passieren wird, was den sportlichen Erfolg gefährdet. Auch dass Leihspieler schon im Winter von ihren Stammklubs wieder abgezogen werden, wäre aktuell kein Thema.

Am selben Tag wurde bekannt, dass Erencan Yardimci wohl schon im Winter zu Hoffenheim zurückbeordert wird. Sollte Brighton ein lukratives Offert für Malick Yalcouye bekommen, könnte dort dasselbe passieren. Willkommen in der Transferzeit.

Gefahr im Verzug besteht auch bei Otar Kiteishvili. Er hat wie Gazibegovic seinen Vertrag zwar bis 2026 verlängert, wie beim Bosnier steht aber auch beim Georgier eine äußerst niedrig angesetzte Ausstiegsklausel im Arbeitspapier.

Jürgen Pucher über Otar Kiteishvili

Auch Gregory Wüthrich will laut seinen Beratern den Traum Deutschland noch einmal versuchen zu realisieren. Nachdem sein Wechsel zu Augsburg vergangene Saison wegen Knieproblemen beim Medizin-Check geplatzt war, wolle er es noch einmal wissen. Köln wurde beim Schweizer vorstellig und prompt hieß es, der Abwehrchef der Schwoazn sei wieder durch die medizinische Untersuchung gerasselt. Wieder soll es das Knie gewesen sein. Vielleicht will es das Schicksal, dass "Gregy" seine Karriere in Graz fortsetzt?

Wichtigster Mann günstig zu haben

Gefahr im Verzug besteht auch bei Otar Kiteishvili. Er hat wie Gazibegovic seinen Vertrag zwar bis 2026 verlängert, wie beim Bosnier steht aber auch beim Georgier eine äußerst niedrig angesetzte Ausstiegsklausel im Arbeitspapier, die für potenzielle Interessenten aus Topligen kein großes Hindernis darstellt. Kiteishvili, da sind sich die meisten einig, wäre kurzfristig jener Verlust, der am schwersten zu kompensieren wäre. Und beim 28-Jährigen steht die Zeit in der Karriere an, wo es um den letzten großen Vertrag geht.

Dann wären da noch die Dänen. Bei William Böving gab und gibt es immer wieder Interesse, da gilt es abzuwarten, ob sich etwas konkretisiert. Interessant ist der "Fall Mika Biereth". Der hat laut Vereins-Insidern auch eine fixe Ausstiegsklausel im Vertrag, kolportiert werden 15 Millionen Euro, wirksam ist diese allerdings erst im Sommer. Andreas Schicker sitzt in Hoffenheim und wird gesicherten Informationen zufolge diese Summe am Tag eins nach der Saison auf den Tisch legen, um Biereth ins Kraichgau zu holen, wo er mit Christian Ilzer am SK Sturm 2.0 arbeitet.

Malic, eigentlich als Innenverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler aus Ried geholt, könnte "umgeschult" werden und gemeinsam mit Max Johnston die rechte Seite bespielen.

Jürgen Pucher über die neue Rolle von Arjan Malic

Sollte also im Winter ein Klub, zum Beispiel aus der Premiere League, kommen und mehr als diese Ausstiegssumme auf den Tisch legen, wird man sich das in Graz eher nicht zwei Mal überlegen und den Topscorer ziehen lassen.

Arjan Malic rückt ins Scheinwerferlicht

Das eine oder andere Gerücht ist auch schon rund um Abwehr-Shootingstar Niklas Geyrhofer aufgetaucht. Hier bleibt zu hoffen, dass dieser schlau genug ist, und sich zuerst bei Sturm nachhaltig etabliert, bevor er einen überhasteten Wechsel anpeilt.

Anders ist die Sache bei Emir Karic. Er konnte sich, obwohl aus der deutschen Bundesliga kommend, auf der linken Abwehrseite gar nicht durchsetzen und will dem Vernehmen nach aus eigenen Stücken die Schwoazn wieder verlassen. Der Verein wird ihm keine Steine in den Weg legen.

Es bleiben also nicht mehr viele Außenverteidiger übrig. Trotz allem scheint es so, als würde Michael Parensen nicht vordergründig an eine Nachbesetzung für den abgewanderten Gazibegovic denken. Der Sportchef sei sehr angetan von Arjan Malic, der in den letzten Runden vor der Pause schon ein paar Minuten auf der Außenbahn bekommen hat. Malic, eigentlich als Innenverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler aus Ried geholt, könnte "umgeschult" werden und gemeinsam mit Max Johnston die rechte Seite bespielen.

Sollte Karic einen Verein finden, muss man sich aber zumindest links etwas überlegen. Mit Dimitri Lavalee steht dort nur mehr ein Spieler zur Verfügung und der ist eigentlich ein zentral besser aufgehobener Mann. Diesen Umstand wird man eventuell aber erst im Sommer lösen.

Stichwort Sommer: Spätestens für die Zeit nach dieser Saison war ohnehin ein größerer "Bruch" erwartet worden. So wie die Vorzeichen stehen, könnte größere Teile davon durchaus schon in diesem Winter beginnen.

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