Sturm startet am Donnerstag in das Abenteuer Champions League. Gegen den Dritten der letzten Saison aus der französischen Liga, Stade Brestois 29. Gespielt wird in Guingamp, etwa 100 Kilometer von Brest entfernt. Richtig, die Nordfranzosen teilen ein Grazer Schicksal. Ihr eigenes Stadion entspricht nicht den UEFA-Auflagen für den höchsten Bewerb und man muss ausweichen.
Sturm spielt zum Auftakt gegen den - nimmt man die Papierform als Parameter - leichtesten der acht Gegner. Das bedeutet, der Kaderwert ist nur etwa doppelt so hoch wie jener der Schwoazn. Aber nicht nur deshalb wird dieses Auswärtsspiel ein herausforderndes. Guingamp liegt nicht unbedingt im Herzen Europas. Der dortige Flughafen erlaubt nur kleine Flugzeuge, um den gesamten Tross dorthin zu bringen - es gilt ja auch die Youth League-Mannschaft einzupacken - , muss Sturm denselben Flieger zwei Mal hin- und herschicken.
Lange Pflichtspielpause bringt Fragezeichen hinter Startelf
Eine vom Verein organisierte Fanreise fällt deshalb für diese Partie aus, zu kompliziert und teuer wäre dieses Paket. Einige hundert Fans werden sich aber individuell auf den Weg machen, um den Klub zu unterstützen. Rein sportlich hätten sich die Tage vor dem Auftakt auch einfacher gestalten können. Sturm wird vor dem Anpfiff am Donnerstag 20 Tage lang kein Pflichtspiel gespielt haben. Die Länderspielpause und die wetterbedingte Absage in der Liga am letzten Wochenende haben diese außergewöhnlich lange Pause verursacht.
Last-Minute-Neuverpflichtungen wie Malick Yalcouyé oder Erencan Yardimci konnten daher bisher nur im Trainings- und Testspielmodus an der Mannschaft andocken. Es wird interessant zu beobachten sein, welcher Startelf Coach Christian Ilzer bei diesem so wichtigen Spiel vertrauen wird. Er kann jedenfalls aus dem Vollen schöpfen. Verletzungssorgen gibt es aktuell im Kader keine.
Abgesehen davon, dass schon seit geraumer Zeit viele Artikel nicht lieferbar sind, sind die gerade erst präsentierten Dressen für den Europacup schon nach nur wenigen Tagen nicht mehr verfügbar. Die restliche Champions-League-Kollektion ist durchwegs in die Kategorie Dutzendware einzuordnen. Es bleibt die Frage, wie viel Geld man da liegen lässt?
Brest wartet nicht unbedingt mit breiter Brust. Nach vier Spielen in der französischen Liga stehen für die Mannen von Eric Roy unter dem Strich drei Niederlagen und nur ein Sieg. Mit Romain Faivre, Bradley Locko und Pierre Lees Melou sind drei Leistungsträger aktuell verletzt. Und: Europacup ist für dieses Team absolutes Neuland. Der Klub startet direkt in der Königsklasse in sein erstes internationales Abenteuer überhaupt.
Sturm-Merchandising schwächelt
Viele Unbekannte gibt es also zu diesem Spiel, umso mehr steigt die Spannung für die Fans davor. Auf ein ärgerliches Niveau ist außerdem das Geraunze über die Gegner im Vorfeld der Champions League gestiegen. Viele nur sogenannte Sturm-Fans maulten in sozialen Medien über das Fehlen der großen Namen. Denen sei ins Stammbuch geschrieben: Wer nicht wegen Sturm hingeht, um den Verein international zu unterstützen, soll sich doch bitte in die "Neigungsgruppe Willhaben" einreihen und seine Tickets verkaufen. Dort findet er oder sie einige Gleichgesinnte und vielleicht einen Abnehmer, der gern für die Schwoazn ins Stadion geht.
Ob die Mannschaft sportlich bereit ist, wird man sehen. Definitiv nicht bereit für die Champions League ist das Merchandising bei Sturm. Abgesehen davon, dass schon seit geraumer Zeit viele Artikel nicht lieferbar sind, sind die gerade erst präsentierten Dressen für den Europacup schon nach nur wenigen Tagen nicht mehr verfügbar. Die restliche Champions-League-Kollektion ist durchwegs in die Kategorie Dutzendware einzuordnen. Es bleibt die Frage, wie viel Geld man da liegen lässt?
Man soll sich dieses wahrscheinliche Einmalereignis von solchen Nebengeräuschen aber nicht verderben lassen. Sturm kann seine Farben und sich als Klub einmal mehr auf die europäische Landkarte bringen und dort Spuren hinterlassen. Und Sturm kann sich durch die Einnahmen aus diesem Bewerb wirtschaftlich nach oben orientieren und wichtige Projekte im und um den Verein vorantreiben, die sonst wohl schwierig gewesen wären. Allein schon deshalb zahlt sich diese Teilnahme aus.
