Fan-Check KW42: Grazer Derby nur auf Platz zwei

Die neue Ausgabe des Fan-Checks ist da!

Das interessanteste Spiel der zehnten Runde der ADMIRAL Bundesliga war eindeutig das Grazer Derby. Aber dank der Grazer Stadionsituation wurde es nicht das bestbesuchteste Spiel der Runde.

Tirol bleibt der Zuschauerkaiser im Unterhaus: neben Wacker Innsbruck dringt erneut ein Osttiroler Derby in die Top 10 vor.

Ob Bundesliga oder 2. Liga, ob Regionalligen oder Frauen-Bundesliga, ob ÖFB-Cup oder Unterhaus - wir haben alle Zuschauer:innen-Zahlen im Blick.

Die jeweiligen Zahlen sind jene, die im offiziellen Datenservice des ÖFB von den Vereinen bekanntgegeben werden.

Aus Recherchegründen werden für die Gesamtliste alle Spiele der obersten fünf Ligen im Spielbetrieb der Männer, die obersten drei Ligen im Spielbetrieb der Frauen, sowie die nationalen Cupbewerbe und Landescups gesichtet.

Unter normalen Umständen müssten Fußballinteressierte davon ausgehen, dass ein Stadtderby in der zweitgrößten Stadt des Landes das bestbesuchteste Spiel der Runde werden würde. Die Stadionsituation in der steirischen Landeshauptstadt ist, wie auch beide Fanszenen mittels Spruchbändern klar zum Ausdruck brachten, aber nun leider keine Normale. So bleibt für das erste Grazer Derby in der höchsten Spielklasse seit 17 Jahren mit einer Zahl von 15.717 nur Platz zwei in der dieswöchigen Liste. Die Fans des SK Sturm werden den 5:2-Sieg über den Grazer AK natürlich trotzdem feiern. Den top spot belegt das okay besuchte Heimspiel des SK Rapid gegen den TSV Hartberg mit 19.500 Besucher:innen. Die Hütteldorfer sind hier mit 2:1 siegreich.

Vom Publikumsinteresse her Sorgenkind in der Bundesliga bleibt die WSG Tirol. Gegen den Linzer ASK wurden zwar immerhin 2.140 Personen als anwesend gemeldet, hier hat aber sicher auch der Fananhang des Auswärtsteams einen großen Anteil daran. Jene durften zudem einen 2:0-Auswärtssieg bejubeln.

Eine erschreckend schwach besuchte Runde gab es in der 2. Liga, es ist kaum diplomatisch zu formulieren. Das Spitzenspiel zwischen Austria Lustenau und SV Ried (1:1, 2.234 Zuschauer:innen) und die Verteidigung der Tabellenspitze durch Admira Wacker gegen den SKU Amstetten (1:0, 1.012 Besucher:innen) schafften ohne zu glänzen die Vierstelligkeit. Aber satte vier Spiele konnten die 500er-Marke nicht durchbrechen. Dass der SKN St. Pölten gegen den FC Liefering (0:0) im Ausweichquartier in Wiener Neustadt keine Bäume ausreißen würde, war abzusehen, aber nur 350 Anwesende lassen den neutralen Beobachter dann doch ein wenig schlucken. Auch die Duelle Kapfenberg gegen Rapid II, Horn gegen Sturm II und Stripfing gegen Voitsberg blieben hier unter der Wahrnehmungsgrenze.

Auch nicht berauschend waren diese Woche die Zahlen in der Frauen-Bundesliga. Das Aufeinandertreffen von Altach gegen den LASK (3:0 für die Vorarlbergerinnen) zog 298 Interessierte an. Direkt darauf folgt das Nachtragsspiel im Tabellenkeller zwischen BW Linz/Kleinmünchen und dem FC Bergheim (2:1-Auswärtssieg für die Salzburgerinnen) vor 224 Personen am Mittwoch. Immerhin 200 Fans kamen zum Nachtragsspiel zwischen den SK Rapid-Frauen und der 1b der Wiener Sport-Club Frauen in der Wiener Frauen Landesliga, ebenfalls am Mittwoch. Die Hütteldorferinnen setzten sich hier mit 4:1 durch.

Auch die Regionalligen hatten nicht die allerprickelndste Woche, was das Publikumsinteresse betrifft. Die Pole Position geht ans innersteirische Duell zwischen Deutschlandsberger SC und FC Gleisdorf (2:0) vor 700 Interessierten. Das Auswärtsspiel der Salzburger Austria beim SC Röthis in Vorarlberg sahen 650 Zuschauer:innen, die Maxglaner setzten sich auswärts 2:1 durch. Ein Torfestival gab es im OÖ-Duell zwischen FC Hertha Wels und den Jungen Wikingern Ried, vor 622 Besucher:innen setzten sich die Hausherren mit 4:1 durch.

Jede Menge Personen waren zudem beim Innerwiener Duell des Favoritner AC gegen den Wiener Sport-Club, im Datenservice (der einzigen offiziellen Quelle) sind aber nur 350 angegeben. Auch eher zweifelhaft sind die 0 angegebenen Personen im Duell zwischen dem Wolfsberger AC und Union Gurten. Es wäre wünschenswert, wenn die Vereine hier mehr auf die Qualität der Daten acht geben würden.

Unterhalb der Regionalligen ist Tirol weiter das Maß aller Dinge. 1.500 Fans sahen den 4:0-Auswärtssieg Wacker Innsbrucks beim Völser SV in der (viertklassigen) Regionalliga Tirol. Ebensoviele Personen wurden im Osttiroler Duell zwischen dem FC Nußdorf-Debant und der Union Matrei/Osttirol gemeldet, hier setzten sich die Matreier mit 1:0 durch. Am Südufer des Bodensees fanden sich am Platz des SC Fußach 850 Personen zusammen, um dem 3:0-Sieg des Heimteams gegen den nahegelegenen FC Höchst beizuwohnen.

Weitere Derbies und Nachbarschaftsduelle gab es im Bezirk Mattersburg (Mattersburger SV gegen Schattendorf), in der Südoststeiermark (Gnas gegen Frannach), im Bregenzerwald (Bizau - Riefensberg) sowie in der Oststeiermark (Pischelsdorf gegen Ilztal). Die 500 knapp nicht geschafft hat das Wallersee-Derby Seekirchen/Wallersee gegen Eugendorf, hier wurden nur 495 Zuschauer:innen gemeldet.

Immerhin 3.116 Besucher:innen zog das Women's Champions League Spiel des SKN St. Pölten Rush im Ausweichquartier Viola Park gegen den Manchester City WFC, wo sich die Niederösterreicherinnen trotz beherztem Kampf und zwischenzeitlicher Führung 3:2 geschlagen geben mussten.