Fan-Check KW38: Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Bundesliga

Die neue Ausgabe des Fan-Checks ist da!

In dieser Rubrik bekommst du Woche für Woche einen detaillierten Überblick über alle Zuschauer:innen-Zahlen des Landes.

Ob Bundesliga oder 2. Liga, ob Regionalligen oder Frauen-Bundesliga, ob ÖFB-Cup oder Unterhaus - wir haben alle Zahlen im Blick.

Die jeweiligen Zahlen sind jene, die im offiziellen Datenservice des ÖFB von den Vereinen bekanntgegeben werden.

Aus Recherchegründen werden für die Gesamtliste alle Spiele der obersten fünf Ligen im Spielbetrieb der Männer, die obersten drei Ligen im Spielbetrieb der Frauen, sowie die nationalen Cupbewerbe und Landescups gesichtet.

Ein mit 26.000 Zuschauer:innen ausverkauftes Wiener Derby steht wenig überraschend an der Spitze der dieswöchigen Tabelle, auch wenn der 2:1-Sieg Rapids zwangsläufig medial in den Hintergrund geraten ist. Ebenfalls die 10.000er-Marke überschritten wurde bei der bitteren 0:3-Niederlage für den SK Sturm gegen den WAC (15.032) und beim 4:2-Sieg des LASK gegen den GAK (gemeldet wurden 13.000 glatt). Diese drei Spiele sorgen dafür, dass der Schnitt diese Woche mit 10.816 ebenso fünfstellig werden konnte, obwohl die anderen drei Partien je teils deutlich weniger als 5.000 Leute zogen.

Das Innerwiener Duell zwischen der Vienna und Rapid II vor 2.102 Augenpaaren (3:1 für die Döblinger) führt die Liste der Zweitligapartien an. Das 0:0 zwischen Austria Lustenau und Sturm Graz II lockt 1.811 Personen ins Ausweichquarter nach Bregenz, den packenden 3:2-Auswärtssieg der SV Ried beim SKU Amstetten wollten 1.180 Besucher:innen sehen. Die 1.000er-Marke zweimal knapp verpasst hat Admira Wacker, sowohl beim Nachtragsspiel gegen Rapid II (923) als auch beim Duell gegen den FAC (900 glatt), dafür konnten die Südstädter beide Spiele gewinnen, 3:1 bzw. 2:1.

Das bestbesuchte Frauenspiel der Woche war das Linzer Derby im Nachtragsspiel der 2. Runde des etwas verwirrend benannten Sportland Niederösterreich Frauen-Cups, dem nationalen Pokalwettbewerb. Blau-Weiß Linz/Kleinmünchen konnte den LASK hier vor 822 Zuschauer:innen mit 3:0 besiegen. Die Spiele der vierten Runde der Admiral Frauen-Bundesliga blieben von dieser Marke leider alle weit entfernt. 307 Personen bei Altach gegen Vienna (1:3) und 300 Besucher:innen bei Bergheim gegen Austria Wien (0:0), das war's. Selbst die Gruabn als Austragungsort scheint nicht mehr so recht zu ziehen, zum Duell zwischen Sturm Graz und dem SKN (0:3) kamen laut Spielbericht nur 120 Seelen. Auch das Heimspiel der Rapid-Frauen gegen SU Schönbrunn (8:0) fand vor nur 200 Personen statt.

Keine einzige Drittligapartie konnte diese Woche die 1.000er-Marke überschreiten. Am Nächsten dran war das 1:1 des Wiener Sport-Clubs gegen Siegendorf vor 927 Zuschauer:innen. Das Innersteirische Duell zwischen dem Deutschlandsberger SC und dem DSV Leoben zog 850 Interessierte an, die Donawitzer konnten die irre Partie mit 4:3 für sich entscheiden. Etwas enttäsuchend war leider der Besuch vom 4:1-Sieg von Austria Salzburg auswärts beim FC Lauterach, hier stehen im Spielbericht nur 350 Besucher:innen, wobei diese Zahl angesichts der Photos vom Spiel doch etwas im Zweifel gezogen werden darf.

Der FC Wacker Innsbruck führt wenig überraschend auch diese Woche die Liste unterhalb der Regionalligen an. Auswärts im selbst durchaus fußballverrückten St. Johann in Tirol zog der 3:1-Sieg des Wacker beim SK St. Johann 1.500 Interessierte an. 1.450 Personen sahen das 1:1 zwischen den zwei großen Traditionsvereinen im Südosten Niederöstereichs, dem 1. Fortuna Wiener Neustädter SC und dem SC Ortmann. Glatte 1.000 Leute fanden sich beim großen Nachwuchstag des Dornbirner SV im Stadtteil Haselstauden ein. Das Meisterschaftsspiel gegen den FC Alberschwende dürfte hier nur ein Teilaspekt gewesen sein, der 3:1-Sieg des DSV wird die meisten Anwesenden aber wohl trotzdem erfreut haben.

Derbies und Nachbarschaftsduelle gab es zudem in der Südoststeiermark (Fürstenfeld - Ilz, 990!), im Bezirk Neusiedl (Parndorf - SK Pama), im oberösterreichischen Mattigtal (Schalchen - Munderfing) und in der Südsteiermark (Tillmitsch - Kalsdorf)

Außerhalb des Beobachtungsraums dieser Liste, aber absolut beachtenswert war ein Spiel in der oberösterreichischen Bezirksliga West, der sechsten Ligastufe. Der regionalen Innviertler Traditionsverein SK Altheim traf auf Aufsteiger SV Weng, die zwei Vereine trennen gerade einmal sechs Kilometer. Bemerkenswerte 1.100 Zuschauer:innen sahen den 1:0-Sieg der Gastgeber, das wäre in der Gesamtliste Platz 12. Die roten Teufel aus dem Innviertel behielten damit die Tabellenführung inne.