Wie Marko Arnautovic über einen Wechsel nach Österreich denkt
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Wie Marko Arnautovic über einen Wechsel nach Österreich denkt

Im Interview mit 90minuten spricht Marko Arnautovic über seine Saison bei Inter Mailand, die Zukunft in Italien und ob er sich ein Karriereende bei einem österreichischen Klub vorstellen könnte.

112 Einsätze hat Marko Arnautovic für das österreichische Nationalteam bisher absolviert. Gegen Serbien trug der 35-Jährige sogar die Kapitänsschleife in der ersten Halbzeit – zum ersten Mal seit über zwei Jahren. Der Leithammel des Teams hat in den vergangenen Tagen keine Zweifel aufkommen lassen, dass er wieder vollkommen fit ist und auch für mehrere Spiele über die volle Distanz gehen kann – und auch will. Dass er gegen Serbien nach der Pause nicht mehr dabei war, hatte keine Fitnessgründe. Nach der gelben Karte ließ Rangnick seinen Primgeiger zur Sicherheit in der Kabine.

Beim einem Puma-Pressetermin gab der Inter-Legionär die Marschroute für das Turnier jedenfalls klar vor: „So weit wie möglich kommen, und wir wollen alle verletzungsfrei die Euro spielen“, sagt er im Interview mit 90minuten.at.

Zweiteilige Saisonbilanz

Dass die abgelaufene Saison bei Inter nicht ganz zur Zufriedenheit verlaufen ist, liegt auf der Hand. Wobei die Bilanz von Arnautovic zweiteilig ausfällt. „Ich denke, die Saison ist gut verlaufen. Ich hatte ein bisschen Verletzungspech. Wenn ich auf dem Platz gestanden bin, habe ich meine Leistung gebracht. Jetzt passt wieder alles.“

Was wäre sonst gewesen? Wäre ich sonst zu Real Madrid gegangen? Nein, ich bin mit meiner Karriere zufrieden, so wie sie verlaufen ist.

Marko Arnautovic

Diskussionen über die Zukunft in Mailand nerven Arnautovic mittlerweile. „Ich habe das schon so oft erzählt. Ich habe noch ein Jahr Vertrag, und solange werde ich auch sicher dort bleiben. Dann werden wir weiter sehen.“ Es wirkt, als ob das Thema Inter in den nächsten Wochen im Kopf des Wieners keinen Platz einnehmen soll.

„Ich wurde falsch eingeschätzt“

Dass der Fokus nur in die unmittelbare Zukunft der Europameisterschaft gerichtet ist, bekommt man zu spüren, wenn man mit Arnautovic über die bisherige Karriere sprechen möchte. Ob die Karriere so verlaufen ist, wie er sie sich in jungen Jahren vorgestellt habe? Die Antwort fällt mit einem präzisen und kurzem „Ja“ klar aus.

Waren alle Karriere-Entscheidungen mit der Weisheit des Rückblicks gut? „Was willst du jetzt hören? Willst du hören, dass ich mit meiner Karriere unzufrieden bin?“ Angesprochen auf das Engagement in China meint Arnautovic: „Was wäre sonst gewesen? Wäre ich sonst zu Real Madrid gegangen? Nein, ich bin mit meiner Karriere zufrieden, so wie sie verlaufen ist.“

Umgang mit Journalisten

Man merkt, Arnautovic hat die jungen, wilden Jahren hinter sich gelassen, auch was die Aussagen gegenüber Journalisten betrifft. Die Zeiten, als der Offensivspieler oft wegen negativen Schlagzeilen in den Medien gestanden ist, sind vorbei. „Irgendwann haben die Journalisten verstanden, dass ich nicht so negativ bin. Die haben sich dann auch geändert, nicht nur ich. Die haben erkannt, dass ich keine negative Person bin. Ich wurde früher falsch eingeschätzt."

Irgendwann haben die Journalisten verstanden, dass ich nicht so negativ bin. Die haben sich dann auch geändert, nicht nur ich.

Marko Arnautovic

Lag es nur an den Journalisten? Arnautovic: „Wenn man Familienvater wird, ändert man sich. Ich bin noch immer der, der ich auch in jungen Jahren war, bin weiterhin für jeden Spaß zu haben. Ich bin auch sehr direkt. Ich denke, so viel hat sich da nicht geändert. Mit dem Alter bin ich aber sicher ein wenig ruhiger geworden.“

Karriere-Ende in Österreich?

Und auch wenn Arnautovic aktuell nicht mehr über die unmittelbare Zukunft im Trikot von Inter Mailand sprechen möchte, hat er doch zumindest eine Gewissheit, was sein Karriere-Ende betrifft. Wäre es denkbar, dass er diese in Österreich ausklingen lässt? „Nein, sicher nicht.“ Zumindest hier herrscht Klarheit. Alles andere wird er sich wohl erst nach der Europameisterschaft durch den Kopf gehen lassen.

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