Austria Salzburg: Viele Hürden bis zur Profilizenz

Die Salzburger Austria ist sportlich gesehen auf dem besten Weg, in die zweite Liga aufzusteigen. Fraglich ist allerdings, ob die Violetten das Lizenzverfahren überstehen. Das Stadion in Maxglan ist derzeit nicht bundesligatauglich. Man will daher vorüber

 

Mit einem satten Vorsprung von sechs Punkten (siehe Tabelle) auf Wattens geht die Salzburger Austria in die Rückrunde der Regionalliga West. Zum Auftakt gastieren die Violetten am Sonntag um 15 Uhr in Eugendorf – das Hinspiel wurde auf der Salzburger Anlage in Maxglan mit 5:2 gewonnen. Sportlich läuft bei den Violetten alles nach Plan. Coach Miroslav Polak kann auf den gesamten Kader zurückgreifen.

 

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 Austria Salzburg geht mit sechs Punkten Vorsprung in die Rückrunde

 

Gebangt blicken allerdings die Verantwortlichen des Klubs nach Wien, wo in den kommenden Wochen über die Lizenzvergabe entschieden wird. Fest steht, dass die Salzburger den Aufstieg in die zweite Liga anstreben. Dafür müssen allerdings noch einige Hürden genommen werden. Am Samstag werden Obmann Walter Windischbauer und Sportdirektor Gerhard Stöger in die Bundeshauptstadt reisen, um alle Unterlagen abzugeben. Deadline für die Abgabe ist der kommende Montag.

 

Zuversicht beim Obmann
Walter Windischbauer   Harald SallerIm vergangenen Jahr wurde den Violetten die Lizenz in erster Instanz verwehrt. Die Kritikpunkte der Bundesliga waren unter anderem das veraltete Ticketing-System sowie das Fehlen eines fernsehtauglichen Flutlichts. „Wir haben nicht alle rechtlichen Instanzen ausgeschöpft, da Liefering ohnehin sportlich überlegen war und uns das nur Geld gekostet hätte", sagt Austrias Obmann Walter Windischbauer (Bild) rückblickend. Für das heurige Verfahren sei man hingegen zuversichtlich. „Wir haben das Ticketing-System bereits in der Vorsaison wie gewünscht umgestellt und auch eine fixe Zusage vom Salzburger Gemeinderat für ein neues Flutlicht bekommen, das den Bundesliga-Statuten entspricht", erklärt der Jurist. Der Haken dabei: Die Bundesliga fordert das 530.000 Euro teure Flutlicht bereits für das mögliche Relegationsspiel gegen den Vertreter der Regionalliga Ost Anfang Juni. Der Gemeinderat hat die Zusage allerdings mit dem fixen Aufstieg gekoppelt.

 

Ausweichen nach Vöcklabruck
Daher haben sich die Verantwortlichen um eine Alternative umgesehen und mit dem Stadion im rund 70 Kilometer (rund 50 Minuten mit dem PKW) entfernten Vöcklabruck gefunden. „Wir haben einen Mietvertrag abgeschlossen, der von Spiel zu Spiel gilt. Vöcklabruck ist uns dabei sehr entgegen gekommen." Daher werde man sowohl die Relegations- als auch die ersten Pflichtspiele der zweiten Liga in Oberösterreich austragen. „Es dauert ungefähr zwei Monate, bis das Flutlicht hergestellt und in Maxglan aufgebaut wird. Wir können daher frühestens im August nach Salzburg zurück übersiedeln", so Windischbauer.

 

Fehlende Sitzplätze und kein Auswärtssektor
Die Austria hat allerdings noch ein weitere große Baustelle. Die Anlage in Maxglan hat im Idealfall lediglich 604 überdachte Sitzplätze. Die Bundesliga schreibt allerdings eine Mindestanzahl von 1.000 vor. Das sei laut Obmann Windischbauer aber aufgrund einer Übergangsregelung derzeit kein Problem. „Erst ab dem zweiten Jahr in der Bundesliga muss die Anlage über 1.000 Sitzplätze verfügen." Daher wird an einer langfristigen Lösung getüftelt. Der Förderverein zur Unterstützung der Salzburger Austria sammelt eifrig Geld für eine Tribüne. Die Kosten für die 444 Sitzplätze betragen rund 500.000 Euro. Derzeit sind an die 75.000 Euro im Fonds „Eine Heimat für die Austria", kurz HfdA. Vor einigen Wochen gab es eine großzügige Spende von 1.600 Euro von der Aarauer Fußballszene. Ein weiteres, gravierendes Problem könnte der fehlende Auswärtssektor werden. Dieser muss laut Bundesliga einen separaten Eingang besitzen. Windischbauer: „Wir sind diesbezüglich in engen Kontakten mit einem Architekten und den zuständigen Behörden und hoffen bald eine Lösung präsentieren zu können."

 

Budget von 1,5 Millionen Euro
Kein Problem sei laut Windischbauer das erhöhte Budget für die zweite Liga. Bei der Austria rechnet man mit 1,5 Millionen Euro, die für einen Profibetrieb notwendig sind (Anm. der Redaktion: Das geringste Budget in der Saison 2012/13 in der HfMEL hatte Hartberg mit 1,62 Mio. Euro). Man werde dafür auf drei Quellen zurückgreifen. 400.000 Euro würden in Form der TV-Gelder kommen. Zudem habe der Verein bei einem möglichen Aufstieg drei weitere Sponsoren an Land gezogen, die noch nicht genannt werden wollen. „Den Rest sollten wir mit dem Ticketverkauf hereinbekommen. Im Gegensatz zur Westliga haben wir attraktivere Gegner und zwei Matches mehr", so der Obmann.

 

Austria Salzburg vs Wacker Innsbruck vs LASK
Der Kader soll im Fall des Aufstiegs gehalten und nur punktuell verstärkt werden. Sportlich interessante Duelle sind jedenfalls zu erwarten, wenn sich der Trend in der Bundesliga mit Wacker Innsbruck als Absteiger und dem LASK als Aufsteiger in der Regionalliga Mitte weiter fortsetzen sollte - und wenn Austria Salzburg die Lizenz bekommt.