2014 – Zwölf Aufreger mit Langzeitwirkung: WM in Brasilien

Was hat sich 2014 wirklich getan, wie haben sich wichtige Entscheidungen im Laufe des Jahres ausgewirkt? 90minuten.at wirft einen kritischen Blick zurück auf das Jahr 2014 und präsentiert zwölf Aufreger mit Langzeitwirkung. #6: WM in Brasilien. Ein Jahres

 

#6 - WM in Brasilien

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Noch zu grün hinter den Ohren war das heimische Nationalteam, um sich im Herbst 2013 eine Teilnahme an der Barrage zu erspielen. Doch in Zeiten, da Weltmeisterschaften in autokratischen Ländern wie Russland 2018 und vielleicht doch nicht Katar 2022 auf uns warten, tritt der Fußball ohnehin in den Hintergrund. Die brasilianische Regierung „richtete“ die Favelas her, ließ sich die WM zu 84 Prozent aus öffentlicher Hand 8,64 Milliarden Euro kosten – und die FIFA erwartete Rekordgewinne von über drei Milliarden Euro. Während der Demonstrationen gegen die WM und die Regierung gab es extreme Gewalt gegen DemonstrantInnen und willkürliche Verhaftungen. Ins Stadion kamen vor allem internationale Fans, Sponsorenvertreter und die brasilianische Ober- und Mittelschicht. Und so sehr die heimischen Fußballfans auch nach der Teilnahme an einer Endrunde lechzen: Angesichts der Bilder, die wir außerhalb der Stadien gesehen haben, stellt sich die Frage, ob das, was die FIFA abzieht, noch „unser“ Fußball ist. Gleichsam in übertragenenem Sinne dazu passend: Jüngst wurde WM-Held Marco Reus wegen jahrelangen Fahrens ohne Führerschein zu 90 Tagsätzen Strafe verurteilt. Kostenpunkt: 540.000 Euro. Das ergibt ein Jahresgehalt von 2,19 Millionen Euro. Wem gehört der Fußball?

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