Gothia Cup: Ein einzigartiges Erlebnis für Österreichs Fußballnachwuchs
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Gothia Cup: Ein einzigartiges Erlebnis für Österreichs Fußballnachwuchs

Sieben Teams aus Österreich haben beim Gothia Cup, dem größten Fußball-Nachwuchsturnier der Welt, im Juli in Göteborg teilgenommen. Ein Erlebnis, das die Kinder und Jugendlichen nie vergessen werden.

15. Juli 2024: Über 50.000 Personen finden sich im Ullevi-Stadion in Göteborg ein. Nein, es findet kein Länderspiel der schwedischen Nationalmannschaft statt. Es steht auch kein Konzert von Adele auf dem Plan. Es handelt sich um die Eröffnungsfeier des Gothia Cup, dem weltgrößten Fußballnachwuchsturnier. Eine Feier, die einer WM-Eröffnung um nichts nachsteht und zehntausende Kinder und Jugendliche ein Erlebnis geboten hat, das sie für immer in den Köpfen behalten werden.

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Mehr als 50.000 Fans im Ullevi-Stadion in Göteborg bei der Eröffnungsfeier

Und mittendrin, statt nur dabei sind auch sieben Teams aus Österreich, drei davon stellt das LAZ Stockerau, das mit den Jahrgängen 2012 und 2013 vertreten ist, und unter der Leitung von Alfred „Freddy“ Denninger daran teilnimmt. Zudem sind noch drei Mädchen-Teams aus Tirol sowie ein U15-Burschenteam aus Oberösterreich am Start. Ich hatte das Privileg als Vater eines Kindes im LAZ Stockerau dieses Turnier eine Woche lang begleiten zu dürfen.  Rund 100 Spieler:innen, Trainer, Betreuer, Eltern, Freunde und Verwandte haben sich im Rahmen der LAZ-Teilnahme auf den Weg nach Göteborg gemacht – und sie werden wohl keine Sekunde bereuen.

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Österreich marschiert bei der Eröffnungsfeier ein

Eine WM für den Nachwuchs

Allein schon der Eröffnungsabend vor zehntausenden begeisterten Jugendlichen, Trainer:innen, Eltern und Familienmitgliedern macht deutlich, was dieses Turnier verkörpert: Eine Weltmeisterschaft für den Fußball-Nachwuchs, denn nicht weniger als 1.911 Teams aus 72 Nationen sind in der Woche von 15. bis 20. Juli mit dabei, um in insgesamt 4.820 Matches die Sieger der jeweiligen Altersstufen bei Buben und Mädchen zu ermitteln.

Welchen Stellenwert der Sport im Allgemeinen und Fußball im Speziellen in Schweden bzw. Göteborg hat, verdeutlicht die Anzahl der Fußballplätze, auf denen bei diesem Turnier gespielt wurde: 142, die meisten davon Kunstrasen. Und das in einer Stadt mit knapp 600.000 Einwohnern. Auf den meisten Plätzen ist zudem eine KI-Kamera installiert: Die Spiele werden aufgezeichnet und live gestreamt für jene Fans, die den weiten Weg nicht auf sich nehmen konnten. Als gelernter Österreicher bekommt man bei den vielen Sportstätten in dieser Stadt den Mund nicht mehr zu. Sport, das ist für Kinder und Jugendliche in Göteborg gelebter Alltag, an dem man nicht vorbeikommt.

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Die Teams des LAZ Stockerau duellierten sich mit Klubs aus vielen verschiedenen Ländern.

WM-Flair in der ganzen Stadt

Doch zurück zu den Kindern und warum dieses Turnier so besonders für sie ist. In der gesamten Stadt hängen die Fahnen des Gothia-Cups, ständig begegnen sich Teams in Straßenbahnen, Fußgängerzonen, bei den Sehenswürdigkeiten oder auf den Fußballplätzen. Untergebracht sind die Teams in Schulen, verteilt über die gesamte Stadt.

Natürlich steht der Sport im Vordergrund, es wird gekämpft um jeden Zentimeter, Tore erzielt, Gegentore hingenommen. Doch der Spirit dieses Turniers ist ganz besonders. Die Kinder tauschen Fahnen, Schals oder andere Fanutensilien, die sie aus ihren Ländern mitgebracht haben. Gemeinsame Fotos werden gemacht, es wird kurz geplaudert, der WM-Flair ist in der ganzen Stadt jeden einzelnen Tag zu spüren.

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Tatkräftige Unterstützung der österreichischen Fans hat nicht gefehlt.

Zwei der drei LAZ-Teams schaffen nach der Gruppenphase den Aufstieg ins obere Play-Off. Gespielt wird gegen Teams aus Schweden, Deutschland, England, Vereinigte Arabische Emirate, Frankreich, Estland und sogar Chile. Der Turniersieg bleibt für die meisten Teilnehmer:innen naturgemäß ein Traum – und auch wenn bei Niederlagen in den KO-Spielen nach der Gruppenphase oft Tränen fließen: Das Erlebnis für die Kinder und Jugendlichen ist einzigartig und wird ewig in Erinnerung bleiben.

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