Es ist so eine Sache mit dem Abstieg aus der ADMIRAL 2. Liga. Eigentlich sollten die letzten drei Klubs absteigen und die besten Teams der drei Regionalligen aufsteigen. Aber da ist das Zulassungsverfahren der Bundesliga und dieses verhindert das oftmals.
Vergangenen Sommer etwa stiegen die sportlich deutlich letztplatzierten Sturm II und Amstetten nicht ab, weil der Vierte (Leoben) und der 14. (Dornbirn) keine Zulassung bekamen und niemand aus der Regionalliga West rauf konnte. Anders im Jahr davor, da erwischte es mit Vorwärts Steyr, Rapid II und den Young Violets tatsächlich die tabellarisch Schlechtesten.
Das ist aber nicht der Regelfall. Vor 2022/23 war das – auch Corona-bedingt – nie der Fall, seit es die 16er-Liga in der zweiten Leistungsstufe (wieder) gibt. Wie gehen die genannten Vereine nun mit dieser Situation um? 90minuten hat einen Rundruf gestartet.
Sicherheit in Lafnitz
Der SV Lafnitz spekuliert nicht auf die erwähnten sportlichen Umstände bzw. die Chance auf den Klassenerhalt trotz Abstiegsplatz, weil ein anderer Klub keine Zulassung bekommt. Das stellt Investor Martin Dellenbach klar: "Wir gehen davon aus, dass wir sportlich oben bleiben. Es gibt genügend Punkte, die dafür sprechen." Was der Abstieg bedeuten würde, das bringt ihn dann doch zum Nachdenken.
Dellenbach "braucht" die Lafnitzer. In seinem Klub-Portfolio spielen die Steirer eine große Rolle. Jeder Klub hat seine Funktion: Viktoria Pilsen ist die nationale Nummer eins in Tschechien mit Top3-Anspruch, Hartberg der zweite Klub auf höchster Ebene, ohne diesem Druck. Lafnitz ist so gesehen die Nummer drei und deckt die 2. Leistungsstufe ab, soll übrigens auf jeden Fall dort bleiben. Darunter hat man auch Teams (Pilsen II in der 3. Liga, Hartberg und Lafnitz II in der 4.).
Und derzeit sind die Lafnitzer laut ihm nämlich genau dort, wo man sie haben will, man setzt die drittmeisten jungen Österreicher ein sowie sechs Ausländer, auch alle unter 21.
Also, was passiert dann? "Falls das so kommt – was wir nicht annehmen – dann machen wir das Beste daraus", meint der Schweizer. Das heißt, dass man den Wiederaufstieg anpeiln würde.
Stripfings und Horns Ambitionen bleiben
"Ein Abstieg wird nicht das Ende der österreichweiten Ambitionen des SV Stripfing bedeuten", meint auch SV-Stripfing-Obmann Christoph Pelczar. Weiters hält er fest: "Keiner spielt gerne gegen den Abstieg, die 2. Liga ist wie jedes Jahr recht ausgeglichen. Unsere Spiele waren großteils sehr knapp, wir hatten phasenweise das Glück nicht auf unserer Seite. Ich bin überzeugt, dass unsere Mannschaft in der Rückrunde die notwendigen Punkte einfahren wird."
Angesprochen auf die Möglichkeit, dass es einen anderen Klub "zerreißt", sagt er ebenfalls unmissverständlich: "Wir spekulieren darauf überhaupt nicht. Unser Trainerteam und die Mannschaft setzen alles daran, unser Minimalziel mit Platz 13 zu erreichen."
Und wenn es doch passiert, habe man als kleiner Verein ohnehin eine sehr schlanke Vereinsstruktur, müsse im Falle eines Abstiegs wenig anpassen - außer vielleicht die Kooperation mit der Wiener Austria. In dieser Hinsicht sagt der Verein: "Im Falle des Abstiegs werden sich beide Klubs an einen Tisch setzen und die bisherige Zusammenarbeit analysieren und über die Zukunft entscheiden."
Genauso antwortet auch der SV Horn in Person von Geschäftsführer Andreas Zinkel auf die Frage. Denn: "Der SV Horn ist ein gern gesehenes und mittlerweile etabliertes Mitglied der 2. Liga. Sollten wir absteigen, sehen wir den Verein trotzdem mittelfristig in der 2. Leistungsstufe."
Er findet es schade, dass man im Abstiegsstrudel ist, hatten die Waldviertler doch "zwei sehr erfolgreiche Jahre" mit den Endrängen vier und acht. Es brauche jetzt "dringend" mehr Geld: "Wir sind laufend auf der Suche nach Partnern, die den Weg des SV Horn in Zukunft mitgestalten möchten. Diese Partner werden auch notwendig sein, um die tolle Infrastruktur des SV Horn erhalten zu können."
Passt das so?
Es sind sich also alle sicher, dass sie oben bleiben. Und ja, vielleicht muss man in ein paar Wochen dann beim FAC, dem ASK Voitsberg oder Liefering anrufen, um eine Einschätzung zu bitten. Der Umstand, dass es immer mal wieder keine sportlichen Absteiger gibt oder Klubs, die rauf wollen, ändert sich dadurch aber nicht. Was soll man tun? Wie kann man die Liga/Ligen reformieren?
Das weiß auch Dellenbach nicht, außer: "Man kann die Liga nicht reduzieren, müsste aber wissen, was man will. Man sagt immer, wie wichtig die 2. Liga ist, wenn ich dann aber sehe, welche Spieler eingesetzt werden, weiß ich nicht, ob sich die Wichtigkeit widerspiegelt."
Pelczar findet die aktuelle 16er-Liga generell gut, ist aber als "Freund des Diskurses" bereit, über die 2. Liga und die Regionalliga zu diskutieren. Zinkel meint: "Es gibt sehr viele Formate, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Es muss einen Übergang zum Profifußball geben, der immer sehr schwer zu gestalten ist."
Vielleicht hätten die anderen Vereine auf diese Frage eine Antwort, mit der man etwas anfangen kann.