Die 7 ... Talente, die man bei der WM im Auge haben sollte
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Die 7 ... Talente, die man bei der WM im Auge haben sollte

Über junge Stars wie Jude Bellingham oder Vinícius Júnior wird schon genug geschrieben - bei der WM 2022 hoffen auch viele andere Talente auf den großen Durchbruch.

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+ + 90minuten.at PLUS – Von Daniel Sauer + +

 

Seit 2006 zeichnet die FIFA bei jeder Weltmeisterschaft den besten jungen Spieler des Turniers aus – bei der letzten Ausgabe war es Kylian Mbappé, davor Paul Pogba, Thomas Müller und Lukas Podolski. Die WM ist aber auch abseits von Auszeichnungen eine gute Bühne für junge Spieler, nach guten Leistungen klopft üblicherweise schnell der ein oder andere Topklub an.

Ein historisches Beispiel: 1958 durfte Brasilien seinen ersten Weltmeistertitel feiern, großen Anteil daran hatte damals der erst 17-jährige Pelé mit insgesamt sechs Toren, zwei davon im Finale.

Über Youssoufa Moukoko, Jude Bellingham (beide Borussia Dortmund), Pedri, Gavi (beide Barcelona), oder Vinícius Júnior (Real Madrid) wird ohnehin genug geschrieben. Auch die Salzburger WM-Teilnehmer - zum Beispiel Luka Sučić und Noah Okafor - kennt man schon. Deshalb hat sich 90minuten.at sieben talentierte Spieler näher angeschaut, die viele Fußballfans vielleicht noch nicht näher kennen:

7. Garang Kuol (Australien / Central Coast Mariners)

7. Garang Kuol (Australien / Central Coast Mariners)
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Gerade einmal 17 Minuten Nationalteam-Fußball hat Garang Kuol in den Beinen, trotzdem wurde er von Australiens Nationaltrainer Graham Arnold für die WM 2022 nominiert. Der 18-Jährige ist damit einer der jüngsten Spieler des Turniers. 14 Spiele im Profibereich (4 Tore, 3 Assists) waren genug, um das Interesse von Newcastle United zu wecken. Der Transfer ist bereits fixiert, im Jänner soll Kuol auf Leihbasis bei einem europäischen Verein Fuß fassen, ehe es für ihn nach England geht. Auch der VfB Stuttgart – wo sein Bruder unter Vertrag steht – und der FC Barcelona sollen Interesse gezeigt haben.

Eine gute Weltmeisterschaft könnte diese Pläne noch einmal durcheinanderwerfen, das hängt natürlich davon ab, wie viel Spielzeit für den Teenager überbleibt. Arnold beschreibt Kuol als "Spieler ohne Angst, der vor allem unterhalten will. Er kann ein Spiel verändern". Seinem Alter entsprechend ist er physisch noch nicht voll entwickelt, wirkt trotz seiner eher schmächtigen Struktur aber ziemlich robust. Tempo und technische Fähigkeiten bringt er jedenfalls mit, in Australiens Offensive könnte das zumindest für eine Jokerrolle reichen.

5. Tariq Lamptey (Ghana / Brighton)

5. Tariq Lamptey (Ghana / Brighton)
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Ghana hat rechtzeitig vor der WM gleich mehrere Spieler von einem Nationenwechsel überzeugen können. Iñaki Williams war dabei der bekannteste Name, aber auch Stephan Ambrosius, Patric Pfeiffer, Ransford-Yeboah Königsdörffer, Antoine Semenyo und eben Tariq Lamptey haben sich gegen Deutschland oder England entschieden, einige von ihnen fahren jetzt mit nach Katar. Der 22-jährige Lamptey (im Bild noch mit England-Nachwuchstrikot) wurde in London geboren und beim FC Chelsea ausgebildet, seit 2020 spielt er für Brighton. Groß ist er nicht (1,63 m), das ist für einen Außenverteidiger in der Premier League jedenfalls kein Vorteil. Lamptey stand in der Liga über vier Saisonen nur 34 Mal in der Startelf, beim Nationalteam sollte ihm eine wichtigere Rolle zukommen.

In einer Gruppe mit Uruguay, Südkorea und Portugal wird es für Ghana, das als das am schlechtesten positionierte Team in der FIFA-Weltrangliste ins Turnier geht, nicht einfach. Und gerade für Lamptey wird sich Teamchef Otto Addo eine besondere Rolle einfallen lassen müssen: das bevorzugte System mit zwei engen Viererketten gegen den Ball lässt viel Platz auf den Flanken frei, Brasilien konnte das schon in einem Testspiel im September öfter ausnützen. Mit Lamptey, der in der Defensive noch Defizite hat und mit seinem Tempo und Hang zum Dribbling sowieso gerne weiter vorne spielt, könnte das gefährlich werden. Wenn Addo eine Lösung findet, hat Ghana mit ihm aber vor allem einen Spieler dazugewonnen, der im besten Fall den Unterschied ausmachen kann.

 

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Exklusiv: Katar 2022 - Blick hinter die Kulissen

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