Punktuell statt Panik - Die große 90minuten.at-Transferbilanz

Die Wintertransferzeit ist vorbei und die Klubs haben geholt und abgegeben. 90minuten.at bilanziert die Übertrittszeit Anfang 2020.

+ + 90minuten.at Exklusiv + + Eine Transferbilanz von Georg Sander

 

Es hat wirklich schon aufregender Wintertransferzeiten als diese gegeben. Das illustriert auch der Deadline Day am 6. Februar - da war nicht viel los. Überhaupt ist die Transferliste eher schmal geraten. Die Sportchefs und Trainer bewiesen eine ruhige Hand, last-minute-Transfers blieben die Ausnahme; dass sich bei Red Bull Salzburg viel tut, ist mittlerweile ohnehin schon bekannt, dazu später mehr. Insofern wird es den einen oder anderen Lesenden nicht wundern, wenn nachstehende Zeilen bekannt vorkommen - bereits Ende Jänner hat 90minuten.at eine erste Bilanz zum Transferfenster veröffentlicht und es hat sich enden wollend viel getan. Wie das geklappt hat, kann partiell schon dieses Wochenende im ÖFB-Cup angeschaut werden.

WSG Tirol: Kurzfristige Oldie-Hilfe

Die Tabellenletzten aus Wattens haben in zwei Richtungen gearbeitet. Einerseits wollte man Spieler, die nach dem Bundesliga-Aufstieg nicht helfen konnten, abgeben. Bislang gelang das mit den Mittelstürmern Milan Juridk (FAC) und Lukas Katnik (Lustenau). In der Liga konnten sie nicht treffen. Den Königstransfer schafften die Wattener mit Stefan Maierhofer. Der mittlerweile 37 Jahre alte Stürmer kommt aus der kurzen Vereinslosigkeit, war zuletzt bei Aarau. Bauchweh bereitete auch die Defensive. Gemeinsam mit Mattersburg ist man mit 47 Gegentreffern die Schießbude der Liga.

Wie im Sturm setzt man hier auf Erfahrung. Fabian Koch (30) kommt von Sturm Graz zurück in sein Heimatbundesland, mit Bruno Soares (31) holt man einen Kicker von Johor in Malaysia mit 111 Einsätzen in der zweiten deutschen Bundesliga. Und dann kam noch Thanos Petsos (28), in Österreich bereits bei Rapid unter Vertrag.

 

90minuten-Fazit: Die WSG Tirol setzt im Abstiegskampf auf Erfahrung. Das spricht nicht für eine langfristige Denke, allerdings will man offenbar auf Gedeih und Verderb in der Liga bleiben. Mit dem 'Major' hat man zudem noch einen geholt, der nicht nur treffen kann, sondern der auch aus Marketingsicht die um Akzeptanz am Innsbrucker Tivoli kämpfenden Wattener unterstützen kann. Einen mentalen Boost können sich die Kristallkicker schon am Samstag im Cup holen, die Hürde heißt Austria Lustenau.

SV Mattersburg: In der Ruhe liegt die Kraft

Die Burgenländer vermeldeten bislang weder einen Zu- noch einen Abgang. Das hat vermutlich hauptsächlich damit zu tun, dass man im Sommer eben einen Umbruch und ein Setzen auf den eigenen Nachwuchs ankündigte. Zwar konnte Franz Ponweiser die hohen Niederlagen vom Saisonbeginn nicht wirklich in den Griff bekommen, von den vier Saisonsiegen und zwei Unentschieden waren aber immerhin drei Triumphe und ein Remis gegen die direkte Konkurrenz.

Ponweiser darf in der Rückrunde auch wohl wieder auf die im Herbst verletzten Spieler wie die Routinieres Florian Hart und Martin Pusic, Offensivwirbelwind Andreas Gruber sowie Sommerneuzugang Victor Olatunji setzen. Gemeinhin kann man das als „interne Neuzugänge“ bezeichnen. Abgegeben haben die Burgenländer nur Raffael Behounek, er wechselt zu Wacker Innsbruck, mit insgesamt nur acht Einsätzen ein verschmerzbarer Abgang, er wird intern nachbesetzt, Luca Pichler rückt von den eigenen Amateuren in die Kampfmannschaft nach.

 

90minuten-Fazit: Die Mattersburger haben es sich gewissermaßen abgewöhnt, im Winter groß umzubauen. Seit dem Wiederaufstieg 2015 wurden nur drei „externe“ Neuzugänge geholt, allesamt im Winter 2017. Nachdem man nach wie vor in der Bundesliga ist, fährt man damit wohl ganz gut.

FC Flyeralarm Admira: Der prominenteste Neuzugang hat keine Funktion

Niemand hat weniger Tore geschossen als die Südstädter – und das, obwohl man im Sommer Erwin Hoffer holen konnte. Der floppte allerdings bislang. Und nachdem Markus Pink in Graz nicht mehr zum Zug kam, verstärkte man sich mit ihm. Aus Liefering holten die Panther noch Jung-min Kim, zentraler Mittelfeldmann. Eine Rückholaktion wurde dann noch diese Woche bekannt: Ex-Rapidler Mario Pavelic verstärkt die Panther. Der 26-Jährige war zuletzt bei Rijeka unter Vertrag, 2019 zu Sarpsborg verliehen. Offenbar vertraut man Fabian Menig und Marcus Maier nicht genug.

Die bemerkenswerteste Neuigkeit ist aber der eigentlich funktionslose Felix Magath. Der deutsche Meistertrainer ist neu in der Flyeralarm-Unit „Global Soccer“ und steht den Südstädtern beratend zur Seite. Inwiefern er sich in die tägliche Arbeit von Amir Shapourzadeh und Klaus Schmidt einklinken wird, bleibt offen. Bei Flyeralarm freut man sich wohl am meisten, dass man für einen deutschen Drittligisten und die graue Maus der österreichischen Liga einen derartigen Namen bekommen konnte. Ein Indiz für neue Stärke dürfte auch sein, dass die Salzburger gerne Talent Emanuel Aiwu verplfichtet hätten, so steht es in der Krone - die Südstädter haben aber Nein gesagt.

 

90minuten-Fazit: Wie sagte nicht schon Sommer-Rückkehrer Markus Lackner: Man kennt sich mit dieser Situation aus. Ob es am Ende reichen wird, wird sich weisen. Eines ist Gewiss: Abgestiegen ist Klaus Schmidt weder mit Mattersburg, noch mit Altach. Vor allem Pavelic und Pink können erfahrene Mosaiksteinchen sein, die relative Ausrufezeichen setzen können, wenn es das Team braucht.

 

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