Die 7 … neuen Trainer in der Bundesliga
Die Trainerbänke der Liga sind zur Mehrzahl mit Neulingen besetzt. Wer sind sie? 90minuten.at hat sich mit ihnen befasst.
Von Georg Sander
In den ersten Runden der Bundesliga-Saison 2019/20 wird wohl noch so mancher Fan Probleme haben, Trainernamen mit einem Foto zusammen zu bringen. Die gesamte vergangene Saison hat nur Markus Schopp als Trainer 'überlebt'. 2018/19 ebenfalls schon beim aktuellen Arbeitgeber tätig: Didi Kühbauer, Alex Pastoor und Reiner Geyer. Alle drei kamen allerdings während der Saison. Christian Ilzer ist auch bekannt, wechselte vom WAC zur Austria. Bei den anderen wird die Suppe an Wissen schon etwas dünner. 90Minuten.at stellt die Bundesliga-Neulinge Jesse Marsch, Thomas Silberberger, Franz Ponweiser, Nestor el Maestro, Alexander Schmidt, Gerhard Struber und Valerien Ismael vor.
Valerien Ismael (LASK)
Den Franzosen kennen freilich nicht nur Fußballinsider vom Namen her, wurde er doch Meister mit Werder und den Bayern, kickte zuletzt bei Hannover 96. Die Trainerkarriere ist schon etwas unbekannter und auf höchstem Level bislang auch nur mäßig erfolgreich. Nach der aktiven Laufbahn begann Ismael seine Trainerkarriere bei Hannover 96 II, betreute die zweite Mannschaft der Niedersachsen von November 2011 bis Juni 2013. In 49 Spielen schaffte er einen Punkteschnitt von 1,67. Er übersiedelte weiter, blieb im Bundesland, heuerte als Coach bei Wolfsburg II an. Dort hob er seinen Schnitt in der Spielzeit 13/14 auf 2,08. Nürnberg schlug zu und Ismael verbrachte 14 Spiele auf der Trainerbank der Franken, von August 2014 bis November. Die Ergebnisse waren mäßig. Neben dem Aus in der 1. Runde des DFB-Pokals reichte es nur für drei Siege und zwei Remis in 13 Zweitligaspielen. In einer fünfstündigen Sitzung verkündete der neu formierte Aufsichtsrat dann: Valerien Ismael muss gehen.
Es ging retour nach Wolfsburg, wieder zum Zweierteam. Die Performance passte, von Juli 2015 bis Oktober 2016 gelang in der Regionalliga Nord ein Punkteschnitt von über 2 Zählern pro Spiel. Zunächst wurde er Interimstrainer, ersetzte Dieter Hecking. Von November 2016 bis Februar 2017 konnte er das Ruder aber auch nicht herumreißen. Auf dem Relegationsplatz klassiert musste Ismael sein Büro räumen. Der VfL hielt die Klasse am Ende, aber der Franzose verschwand etwas in der Versenkung. Im Sommer 2018 gab es noch ein kurzzeitiges Intermezzo bei Apollon Smyrnis. Nach einem Spieltag schmiss er hin: „Der Präsident drohte mir und versuchte, die Startelf sowie die Auswechslungen während des Spieltags zu beeinflussen. Es ist unmöglich für mich, unter diesen Bedingungen zu arbeiten.“
Vom präferierten Spielsystem mit Dreierkette sollte Ismael passen, dem LASK war auch die Trainingssteuerung enorm wichtig, wie Präsident Siegmund Gruber im 90minutenFM-Gespräch noch während der Trainersuche erzählte.
Gerhard Struber (WAC)
Der gebürtige Salzburger tritt das große Erbe von Christian Ilzer an. Seit der U15 kickte der heute 42 Jahre alte Mittelfeldspieler im Nachwuchs von Casino Salzburg, absolvierte sogar drei Spiele für die U21-Nationalmannschaft und erzielte dabei ein Tor bei einem 2:2 gegen die Slowakei im Jahr 1998. Eine Episode bei Salzburgs Kooperationsverein FC Puch miteingerechnet blieb Struber von 1991 bis 1998 bei Salzburg. Nach Stationen bei der Admira und Wörgl kehrte er im Jänner 2000 zu nun Wüstenrot Salzburg zurück, verließ die Landeshauptstädter aber nach einem Jahr wieder und spielte noch für Bad Bleiberg, den LASK, Schwanenstadt, Hallein, Friedburg und Leogang. In der Bundesliga absolvierte er 50 Partien, darf sich zweifacher Meister mit Casino Salzburg nennen. In der zweiten Leistungsstufe absolvierte er 90 Partien.
Struber begann seine Trainer-Karriere dann gleich anschließend ans Karriereende 2008 als Co-Trainer der U19 bei Red Bull Salzburg. Nach dem Aufstieg zum Cheftrainer der U19 2009 verblieb er dort bis 2010 und machte von 2012 bis 2014 bei Kuchl in der Salzburger Landesliga die einzigen Erfahrungen außerhalb der Welt von Red Bull. 2014 kehrte Struber zu Red Bull zurück, zunächst als U15-Trainer, und wurde 2015 Co-Trainer der Kampfmannschaft unter Peter Zeidler, Oscar Garcia und dessen Interimsnachfolger Thomas Letsch. Nach einem Jahr bei der U15 übersiedelte er nach Liefering. Über den Druck bei Salzburg sagt er im 90minuten.at-Interview: „Wenn man den Druck im Red Bull-Konzern kennt, weiß man, was Ergebnisse und Entwicklung zu liefern heißt. Das muss man dort täglich bewerkstelligen, sonst ist man weg.“
Inhaltlich sollte es passen, Vorgänger Christian Ilzer setzte ebenfalls auf hohe Ballgewinne und ein ähnliches System.
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