Die 7 ... Oldies, die der Liga ihren Stempel aufgedrückt haben

Jugend forscht in der tipico Bundesliga! Gerade einmal 30 Spieler waren bis zum 34. Spieltag bei einem Einsatz 30 Jahre alt oder älter. Aber es braucht Routiniers und diese sieben haben diese Saison beeinflusst.

Von Georg Sander

 

Der Routinier ist im Fußball eines der umstrittensten Wesen. Gerade in einer Ausbildungsliga wie der österreichischen Bundesliga ist er rar gesät. Ältere Spieler sind teuer, kommt ein neuer, dann wird sofort gemunkelt, er verstelle den jungen Talenten den Weg. Einer, der die Liga jahrelang mitgeprägt hat, ist Steffen Hofmann. Der 'Fußballgott' wird seine Karriere beenden und damit endet ein Stück österreichische Fußballgeschichte. Auch wenn er zuletzt wenig spielte, ist er doch eine Integrationsfigur, mit Wirkung weit über die Grenzen Wien-Penzings hinaus. Und wie es sich gehört, ist der SK Rapid-Kicker dabei auch nicht immer jedem positiv aufgefallen. Jüngere werden diese Lücke füllen müssen, ohne Routiniers wird man aber weder in Hütteldorf, noch sonst wo auskommen.

Doch selbst beim ausbildungsmäßigsten Ausbildungsteam der Ausbildungsliga verpflichtete man jüngst mit Zlatko Junuzovic einen 30 Jahre alten Haudegen. Zumindest wird Red Bull Salzburg als solches wahrgenommen und in 13 Jahren wurden auch nur 14 Spieler über 30 verpflichtet, 'Zladdi' ist der erste seit sieben Jahren! Ganz ohne Oldies geht es eben nicht, weder an der Salzach noch sonst wo. Und - das zeigen unsere sieben Routiniers - es geht nicht immer nur und ausschließlich um die sportlichen Belange.

 

Platz 7: Michael Perlak (SV Mattersburg)

2015 feiere Michael Perlak sein Debüt in der Bundesliga, im zarten Alter von 29 1/2. Die Burgenländer wussten schon zu Anfangszeiten, dass Routiniers unverzichtbar sind. Man schlage die Lebensläufe von Didi Kühbauer oder Carsten Jancker nach! Perlak ist zudem ein schönes Beispiel, dass man nicht unbedingt schon mit 20 Jahren drei volle Spielzeiten in den jungen Profibeinen haben muss. Zwar gab der Mittelfeldmann bereits am 18. Juli 2008 sein Profidebüt für den SV Grödig in der zweiten Spielklasse, es sollte aber eben dauern, bis er mit dem SV Mattersburg in der Bundesliga seine Kreise ziehen sollte. Ob man Perlak, der im August 33 Jahre alt wird, auch 2018/19 in der Bundesliga sehen wird, ist aufgrund des auslaufenden Vertrags zwar noch offen, aber die drei Jahre gegen Ende der Karriere kann ihm niemand mehr nehmen.

Platz 6: Heiko Westermann (FK Austria Wien)

Ende April musste Heiko Westermann seine Karriere beenden. Der 27-fache deutsche Nationalteamspieler war erst im Sommer als Abwehrstütze zu Austria Wien gekommen, hatte nach vielen Jahren auf Schalke und in Hamburg beim HSV zuletzt bei Betis Sevilla und Ajax Amsterdam gekickt. Letztlich lief der Routinier nur 19 Mal auf, wirkte aber in den Europa League-Quali-Spielen mit und auch beim so wichtigen 4:1 in Rijeka. Die Erfahrung aus 318 Bundesligaspielen in Deutschland konnte er wohl dennoch weitergeben, zudem war seine Verpflichtung vor der Saison ein starkes Signal, auch wenn diese nun enden wird, wie sie endet. Und natürlich sorgte er monatelang für Schlagzeilen für die Veilchen, was in der heutigen Zeit auch ein Asset ist.

 

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