Marcel Koller: "Es waren wunderschöne Jahre"
Im Interview mit dem ORF gab Marcel Koller ein letztes Interview nach einem Match des österreichischen Nationalteams.
Marcel Koller ...
... über das Spiel: "Es hat ein bisschen Spannung im Spiel gefehlt. Wir haben nicht so schnell gespielt in der ersten Halbzeit, der Rhythmus hat gefehlt. Der Gegner war sehr defensiv eingestellt. In der Pause haben wir das System gewechselt. Schaub hat das sehr gut gemacht, war sehr beweglich. An dem müssen sie arbeiten. Ich bin froh, dass wir den Sieg noch geholt haben. Wir werden das heute noch genießen."
... über den Abschied in der Kabine nach dem Match: "Es sind viele junge dabei, die kennen mich noch nicht so lange. Ich habe mich bedankt, ich glaube, dass wir heute beim Abendessen noch ein Gläschen trinken."
... über seine sechs Jahre in Österreich: "Es waren wunderschöne Jahre, nicht nur der Fußball, auch die Stadt Wien und das Land Österreich. Ähnlich schön wie die Schweiz. Die Leute waren fantastisch. Ganz am Anfang hat wer gemeint, es ist schwierig, mit den Wienern. Ich hatte den Vorteil, jeder wollte mit mir sprechen. Es war eine wunderschöne Zeit. Es gab Hochs und Tiefen, man hat lieber die Hochs, aber bei den Tiefen hat man Zeit, sich zu hinterfragen."
... über die Zukunft des Teams: "Ich glaube schon, dass wir dem neuen Teamchef jetzt ein paar junge Spieler präsentiert haben. Man hat heute gesehen, dass die Jungen noch keine Führungsspieler sind, die brauchen noch Zeit. Die sind noch hektisch geworden, da fehlt noch die Erfahrung, wenn man auf hohem Level Einsätze hat. Ganz vorne der verrückte Knipser fehlt noch. Und wir haben nicht auf jeder Position 2, 3 Topspieler wie die großen Nationen. Ob wir jedes Mal die Qualifikation schaffen, ist fraglich, das haben wir jetzt auch gesehen, dass es schwer ist."
... auf die Frage, wer neuer Teamchef werden soll: "Das ist eine ganz gemeine Frage. Da gibt es jetzt einen neuen Sportdirektor mit Peter Schöttel, der wird einen aussuchen, den das Präsidium absegnen muss."
... über die persönliche Zukunft von Koller: "Ich hatte Anfragen, aber ich habe gesagt, dass ich bis Dezember jetzt nichts machen werde. Ich brauche jetzt auch Ruhe und merke, dass die Anspannung weg geht. Wenn eine Anfrage kommt, muss ich dann sprechen und wenn beide Seiten einverstanden sind, kann es die nächste Station geben."