Ausschreitungen beim Wiener Derby: Das soll am Mittwoch anders werden
Nach dem Derby ist vor dem Derby - selten war dieser Satz wahrer. Und das 323. Wiener Derby hatte in der "dritten Halbzeit" traurige Höhepunkte. Fan-Ausschreitungen bestimmten den Sonntagabend.
Von Georg Sander
"Bereits im Vorfeld des Spiels kam es zu Ausschreitungen und zahlreichen Übertretungen des Pyrotechnik-Gesetzes. Insbesondere nach Spielende wussten sich zahlreiche „Fans" nicht zu benehmen. Vier Personen wurden festgenommen, davon zwei wegen Widerständen gegen die Staatsgewalt und zwei wegen aggressiven Verhaltens. Weiters kam es zu einer Vielzahl an Anzeigen aufgrund von Körperverletzungen, Ordnungsstörungen, Anstandsverletzungen und Übertretungen des Pyrotechnik-Gesetzes. Die Polizei musste mehrfach Pfefferspray einsetzen, um Übergriffe auf Beamten zu unterbinden", das ist der Wortlaut der Presseaussendung der Wiener Polizei. Der Boulevard titelte beispielsweise: "Derby-Randale! Chaoten greifen die Polizei an".
Fanberichte aus dem Stadion in den Sozialen Medien meinen, es gebe einfach keine ausreichende Trennung der Fangruppen. Auf 90minuten.at-Nachfrage, was man denn vor dem Cup-Derby am Mittwochabend ändern wollte, verwies die Landespolizeidirektion Wien auf Mittwoch, erst dann würde man erfahren können, was anders ablaufen soll, was Ausschreitungen unterbinden solle.
Austria ist sich des Problems bewusst
Bei früheren Derbys kam es zu Ausschreitungen im Stadion. Das passierte diesmal nicht. "Im Stadion selbst hat es mit Ausnahmen von Verstößen gegen das Pyrotechnikgesetz funktioniert. Die Zusammenarbeit mit den Behörden hat gut funktioniert", heißt es auf Anfrage von 90minuten.at vonseiten der Austria. Von den 155 Bengalos fiel der Großteil auf die Rapidfans (130). Doch es war zuletzt turbulenter. "Beim letzten Spiel kamen Fans von F3 Richtung C/D. Die Fans waren diesmal mit Stadionöffnung um 15 Uhr im Stadion." Polizei und Ordner unterbanden durch Präsenz im Stadion mögliche Übergriffe. Ein Böller wurde aber gezündet, bei der Austria: "Das wird von unseren Fans aber nicht toleriert. Die Fans haben den Werfer selbständig ausgemacht und aus dem Stadion befördert."
Wunsch an die Exekutive
Was mäßig funktionierte, war die Trennung der Fans nach dem Spiel. Hier soll es zu Vorfällen gekommen sein, wie den Sozialen Medien zu entnehmen war. "Uns ist von der Polizei zugesichert worden, dass die Rapidfans am Mittwoch länger im Sektor bleiben werden." Hierbei sollte angemerkt werden, dass das Ernst-Happel-Stadion und die Gegend rund um das Prateroval auch bei Europacupspielen oder Länderspielen immer wieder Schauplatz unschöner Szenen ist, da das Gelände einfach weitläufig ist. Was sagt Rapid? Nicht viel. "Wir sind im Vorfeld bei allen Sicherheitsbesprechungen dabei und tun, was wir können, aber wir waren am Sonntag Gastverein und sind es am Mittwoch auch wieder", heißt es aus der Rapid-Pressestelle.