Marcel Koller: „Es dauert 2,5 Jahre, bis ein Nationalteam ein neues System verinnerlicht hat.“
Teamchef Marcel Koller sprach nach dem Spiel gegen Moldawien in der Pressekonferenz über den verdienten Sieg, wie viel Zeit es noch braucht und ob die Gelbsperre von Arnautovic hätte verhindert werden können.
Marcel Koller …
… über das Spiel: „Ich glaube es war ein absolut verdienter Sieg, wir haben im neuen System gespielt. Die Spieler haben das gut angenommen und auch gut umgesetzt. Die erste Halbzeit hatten wir 5,6 sehr gute Möglichkeiten, leider hat es nicht geklappt mit dem Tor. In der zweiten Halbzeit hat der Gegner dann die Euphorie, den Punkt mitzunehmen und hat dann mit Mann und Maus verteidigt. Das ist dann immer schwierig, die Lücke zu finden. Wir sind froh, dass wir den Sieg mitnehmen konnten. Wenn man auch die anderen Ergebnisse ansieht, sind wir nach wie vor mit dabei. Das ist das, was wir wollten. Leider sind Arnautovic und Ilsanker gesperrt, das tut jetzt unmittelbar nach dem Spiel recht weh.“
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Es ging auch darum, mit dem David zu sprechen, speziell in diesem Spiel, wo die Mitte immer zu war und über außen zu kommen. Er hat das hervorragend gemacht.
… auf die Frage, wann er sich für das neue System entschieden hat und ob es schwer war, Alaba davon zu überzeugen: „Die Idee war schon länger da, natürlich auch auf den Gegner ausgerichtet. Das hat sich dann herauskristallisiert, wenn man 5,6 Spiele sieht, dass dies möglich ist. Das hat sich im Jänner, Februar so ergeben. Es ging auch darum, mit dem David zu sprechen, speziell in diesem Spiel, wo die Mitte immer zu war und über außen zu kommen. Er hat das hervorragend gemacht, hat den Ball an die Latte geknallt. Das hat gut gepasst. Das heißt aber nicht, dass wir das jetzt jedes Mal so spielen. Gegen Irland müssen wir wieder schauen und zwei neuen Spieler einbauen.“
… auf die Frage, ob im Spiel schon Zweifel aufgekommen sind: „Ich bin ruhig geblieben. Ich kann nicht vom Team verlangen, dass sie geduldig sind, während ich herumhüpfe. Irgendwann wird das Tor kommen, so war es dann auch der Fall. Man muss ruhig und konzentriert bleiben. Man kann überlegen, ob man etwas verändern kann. Das haben wir auch diskutiert außen.“
… über die Leerläufe in der ersten und zweiten Halbzeit: „Das ist auch so, dass sich der Gegner darauf eingestellt hat. Wir haben in der ersten Halbzeit zu langsam von hinten gespielt. Wir hätten öfters auf Ilsanker spielen können. Das war auch schwierig, weil Moldawien sehr defensiv gestanden ist. Wir haben viele Möglichkeiten herausgespielt, was gefehlt hat, war das Tor. Als das Tor dann da war, haben sich die Räume geöffnet, dann ist das zweite Tor gefallen.“
... auf die Frage, wie lange es dauert, bis ein Nationalteam ein Spielsystem verinnerlicht hat: „Beim Klub habe ich immer gesagt, dass es ein halbes Jahr dauert. Beim Nationalteam habe ich die Erfahrung gemacht, dass es ein 2,5 Jahre dauert.“
… darüber, ob er mit Arnautovic vor dem Spiel über eine drohende Gelb-Sperre gesprochen hat: „Das haben wir nicht angesprochen, weil wir grundsätzlich davon ausgehen, dass sie selber wissen, dass sie eine gelbe Karte haben. Er ist normalerweise nicht so gefährdet, dass er eine gelbe Karte bekommen. Ich habe das Interview jetzt auch gerade vorher im Fernsehen gesehen. Ob das Foul jetzt wirklich so schlimm war. Wir können es nicht mehr ändern und müssen das akzeptieren.“
… auf die Frage, wie das Spiel gegen Finnland jetzt zu werten ist: „Da habe ich noch keine konkreten Gedanken. Wir wollten das neue System natürlich einüben, das ist mit den zwei Sperren jetzt natürlich eine andere Situation. Da müssen wir uns noch überlegen, wie wir das jetzt machen, ob die gesperrten Spieler spielen oder nicht. Das ist jetzt noch zu früh direkt nach dem Spiel, ich weiß auch nicht, welche Spieler angeschlagen sind.“