ÖFB: ‚Das ist Wettbewerbsverzerrung'

Bis zum 31. Jänner war das Transferfenster offen. Profivereine konnten in der Bundesliga noch bis zur ersten Frühjahrsrunde Spieler anmelden, die Erstligisten haben ihrerseits noch bis 28. Februar Zeit. Dann „stehen" alle Profis, die bis dahin keinen Klub

 

Die Ostliga startet am selben Tag wie die Erste Liga in die Frühjahrsmeisterschaft, die Regionalliga Mitte eine Woche später und im Westen rollt das Leder erst wieder am 21. März. Während aber im Profibereich eben noch ausgedehnte Fristen für vereins-, vulgo arbeitslose Spieler herrschen, gibt es diese in der Regionalliga und drunter nicht. Thomas Hollerer, zuständig beim ÖFB für Recht und Administration, meint dazu auf Anfrage von 90minuten.at: „Der Bereich unterhalb der Bundesliga bzw. der Ersten Liga wird von den Landesverbänden geführt. Diese haben sich mehrmals einstimmig dafür ausgesprochen, die Transferzeiten für arbeitslose Fußballerinnen und Fußballer nicht über die normale Transferzeit auszudehnen."

 

Grund 1: Die Masse
Klarerweise ergeben sich auf Landesverbandsebene aufgrund der schieren Masse an Vereinen größere Verschiebungen. In den neun Landesverbänden gibt es zwischen 79 (Vorarlberg) und 527 Vereine (Niederösterreich) Vereine, insgesamt rund 2.500. Hinzu kommen noch die zweiten Mannschaften, Nachwuchsteams, etc. Dazu Hollerer: „Im Landesverbandsbereich finden jährlich mehrere zehntausend Transfers statt. Die Fristen sind erforderlich, damit jede/r Spieler/in die Spielercard für die Meisterschaft zeitgerecht erhält. Im Bereich der Bundesliga sind es viel weniger Übertritte." Hochgerechnet auf die von der Bundesliga angegebenen Transfers der höchsten beiden Spielklassen (62) ergebe das mehr als 7.000 Transfers.

 

Grund zwei: Wettbewerbsverzerrung
„Eine Verpflichtung eines arbeitslosen Spielers während der laufenden Meisterschaft stellt eine Wettbewerbsverzerrung dar. So wollte sich zum Beispiel Jürgen Macho einmal für fünf Spiele in der Regionalliga fit halten. Die Landesverbände lehnen eine derartige Wettbewerbsverzerrung ab.", zeigt Hollerer einen weiteren Knackpunkt auf.

 

Warum sind keine Transfers bis 28. 2. möglich?
Allerdings ist dieser berechtigte Einwand keine allzu gute Erklärung, warum in der Zeit zwischen 31.1. und 28.2. keine weiteren Transfers stattfinden können: „Es finden laufend Gespräche statt, um diese Problematik zu evaluieren." Wohl auch hinsichtlich des Sommertransferfensters in der Regionalliga und unterhalb. Während die Meisterschaft beispielsweise in der Regionalliga West am 27. Juli startete, mussten die Spieler bis 15. Juli gemeldet werden.

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