Bundesliga-Vorstand Georg Pangl: ‚Dann wird das Geld von meinem Gehalt bezahlt'

Dass der FC Lustenau finanzielle Probleme hat, ist nicht erst seit dem Insolvenzantrag, der gestern, Mittwoch, offiziell eingebracht wurde. Bereits seit Monaten gab es immer wieder Meldungen über Liquiditätsengpässe des Vereins. Wie 90minuten.at aus gut i

 

Konkret geht es um das Spiel zwischen dem FC Lustenau und St. Pölten am 26. 2. „Wir hatten vor diesem Match in Wien Aufsichtsratssitzung, bei der Austria-Lustenau-Präsident Hubert Nagel auf mich zugekommen ist und darauf aufmerksam gemacht hat, dass der FC Lustenau anscheinend massive Probleme hat und den Ordnerdienst für dieses Match nicht zahlen kann", schildert Bundesliga-Vorstand Georg Pangl die Situation und ergänzt: „Die Situation war klar, dass die Behörden dieses Spiel nicht erlaubt hätten, wenn es keine Ordner gibt. St. Pölten und Sky waren bereits auf der Anreise. Diesen Imageverlust wollten wir als Bundesliga nicht hinnehmen und ich habe dann entschieden, dass die Bundesliga diese 1.050 Euro für den Ordnerdienst vorstreckt."

 

Gegenrechnen mit TV-Geld?
Die rund 1.000 Euro will Pangl vom TV-Geld, das in den kommenden Wochen ausbezahlt wird, abziehen. Ob das jedoch rechtlich möglich ist, ist offen. Pangl: „Es war eine Entscheidung aus dem Fußballherzen heraus. Wenn es rechtlich nicht haltbar ist, das Geld abzuziehen, dann wird das Geld vom Gehalt des Herrn Pangl gezahlt", so Pangl gegenüber 90minuten.at. Heftig bestritten hat Pangl das Gerücht, dass die Bundesliga sich auch an den Kosten für Auswärtsfahrten des FC Lustenau beteiligt hat.

 

Pangl bestätigte zudem, dass es lediglich für das eine Spiel eine Unterstützung gegeben hat. In weiterer Folge seien keine weiteren Gelder geflossen. Ob der FC Lustenau die Spiele danach wieder aus eigener Kassa finanziert hat oder durch einen anderen Dritten unterstützt wurde, ist nicht bekannt.

 

Rumoren in der HfMEL
Es rumort jedenfalls ein bisschen in der Heute für Morgen Erste Liga, auch wenn alle Klubs die Unterstützung im Nachhinein (!) offiziell abgesegnet haben, denn einigen anderen Vereinen geht es finanziell auch nicht besonders gut. „Es gibt viele finanzielle Posten, die bezahlt werden müssen. Die Frage ist, wo beginnt diese Unterstützung und wo hört diese auf", so ein Klubmanager, der namentlich nicht genannt werden will.

 

Durch die finanzielle Unterstützung steht auch eine Gläubigerbevorzugung im Raum. „Wie gesagt, es war nicht böswillig, sondern eine Entscheidung des Herzens. Uns war klar, dass diese Entscheidung eventuell rechtlich nicht ganz halten wird, das nehme ich dann auf meine Kappe. Rechtlich mag es ein Grenzfall sein, moralisch würde ich wieder so handeln", so Pangl abschließend.

 

Sollte der FC Lustenau trotz aller Bemühungen die Saison nicht fertig spielen können, steht zudem eine Wettbewerbsverzerrung im Raum, da die bereits gespielten Matches gewertet, die restlichen dann aber mit 0:3 strafverifiziert werden. Für Vereine, die bereits gegen den FC Lustenau im Frühjahr gespielt und verloren haben, doppelt bitter. Sowohl in der Frage um den Aufstieg aber vor allem auch um den noch offenen Relegationsplatz.