VAR-Chef: „Schiedsrichter muss denken wie ein Taxler“
Österreichs VAR-Chef Konrad Plautz lässt in der ORF-Sendung „Sport am Sonntag“ mit einer kuriosen Aussage aufhorchen: Schiedsrichter sollen bei Entscheidungen denken wie ein Taxler.
Was denkt der Taxler. Was denkt der Taxler, wenn er die Szene sieht. Und nicht, wie denkt der Schiedsrichter regeltechnisch.
Vom österreichischen Schiedsrichterwesen ist man mittlerweile einiges gewöhnt. In den vergangenen Wochen gab es viele (VAR-)Entscheidungen, die im Nachhinein unter Experten für heftige Kritik gesorgt haben (90minuten.at hat dazu >> hier, >> hier und >> hier berichtet).
Im ORF-Interview im Rahmen der Sendung „Sport am Sonntag“ versucht VAR-Chef Konrad Plautz die Kritik nun einzuordnen und meint zunächst: „Der VAR ist nicht da, den Schiedsrichter zu schützen bzw. seine Entscheidung, sondern um das Spiel gerechter zu machen bzw. die betroffene Mannschaft, die gerade im Nachteil ist.“
Und dann lässt Plautz mit einer mehr als kuriosen Aussage aufhorchen: „Oft sucht der VAR nur das Bild, das die Entscheidung des Schiedsrichters bestätigten kann. Er (Anm. der Schiedsrichter) muss denken, nicht als Schiedsrichter, sondern als Zuschauer, als Konsument und denken: Ich muss die Entscheidung jetzt so treffen: Was denkt der Taxler. Was denkt der Taxler, wenn er die Szene sieht. Und nicht, wie denkt der Schiedsrichter regeltechnisch.“ (siehe Instagram-Posting unterhalb).
„VAR ist ein Segen“
Plautz ist davon überzeugt, dass der VAR ein Segen ist. „Wenn es ein Fluch wäre, hätten sie es schon längst eingestellt, weil es kostet ja Millionen.“ Der Tiroler gibt aber auch zu bedenken, dass dort, wo Menschen arbeiten, auch Fehler passieren.
Insgesamt sieht Plautz den VAR in Österreich auf einem guten Weg: „Wir sind drauf und dran, das durch Schulungen immer wieder zu verbessern.“