Ultimatum der Ostliga-Klubs an die Landesverbände
Die Ostligisten trafen sich am Montagabend, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Den Landesverbänden Wien, Niederösterreich und Burgenland wird Zeit bis Donnerstag gegeben, Ziel ist eine 16er-Liga in der Regionalliga Ost.
+ + 90minuten.at Exklusiv + + Von Georg Sander
Die verbliebenen Ostligisten, zwölf an der Zahl ohne ASV Draßburg und Admira, trafen sich am Montagabend in Perchtoldsdorf und berieten, wie es mit der Regionalliga Ost mit 16 Klubs in der kommenden Saison weitergehen kann. Denn es ist für die Vereine sehr wichtig, die Saison doch mit 16 Teilnehmern zu spielen, sind doch Heimspiele die einzige Einnahmequelle neben Sponsorings. Bei nur 13 Klubs wären das eben zu wenige, das soll nun verhindert werden.Was beschlossen wurde, hat 90minuten.at in Erfahrung gebracht:
Playoff um Teilnahme
Man ist sich einig, die nun drei offenen Plätze nachzubesetzen. Je einer pro Landesverband, da Rapid II, deren Aufstieg man befürwortet, bekanntlich aus Wien kommt. Der ASK Ebreichsdorf aus Niederösterreich zog sich schon vor Monaten zurück, der SV Mattersburg stellt den Betrieb ein, der Platz der Amateure ist vakant. Nun sollen aus jedem Land zwei Klubs in einem Finalspiel (oder, wenn gewünscht, per Los) gegeneinander spielen. Aus Niederösterreich ist noch offen, wer gegen Kottingbrunn antritt - Retz wartet noch ab, in Wien die Vienna und Elektra, im Burgenland Siegendorf und Deutschkreutz. So könnte aufgefüllt werden. Dieser einstimmige Beschluss wird den drei Landesverbänden übermittelt, es ist quasi ein Ultimatum bis Donnerstag, um Planungssicherheit für den Herbst zu haben. Was passiert, wenn die Verbände den Vorschlag nicht annehmen, soll im Laufe der Woche beschlossen werden.
Ferner brachten die Klubs den Vorschlag einer Eigenvermarktung zur Diskussion, damit neben den Heimspielen etwa auch aus einem Ligasponsoring Geld lukriert werden kann, wie es die beiden höchsten Spielklassen auch machen.
"Der ÖFB braucht starke Regionalligen"
„Es geht hier nicht um einzelne Vereine, es geht um den österreichischen Fußball. Der ÖFB braucht starke Regionalligen. Eine Regionalliga Ost mit 13 Vereinen ist ein fatales Signal in der Außenwirkung der dritthöchsten Liga Österreichs“, so die einheitliche Argumentation der Klubvertreter abschließend: "Wir haben den Eindruck, dass niemand die Richtigkeit einer Aufstockung inhaltlich in Frage stellt, nicht einmal die Landesverbandspräsidenten“, so die Allianz der Klubvertreter der Regionalliga Ost. „Das ist ein Ausnahmefall. Natürlich braucht es eine tragfähige, rechtlich korrekte Lösung, aber vor allem auch eine praktische im Sinne der Vereine.“
ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer wiederholte am Montag-Abend gegenüber der APA jenes Statement, das er bereits am Freitag im Interview mit 90minuten.at äußerte: "Eine etwaige Aufstockung der RLO liegt im Ermessen der beteiligten Landesverbände. Es muss berücksichtigt werden, dass sich ein solches Szenario auch auf alle Ligen darunter auswirkt."
Steigt Rapid II auf?
Der offizielle Beschluss, dass Rapid II aufsteigen kann, wurde vom ÖFB noch nicht verlautbart. Am Montag-Nachmittag gab es dazu aus unterschiedlichen Kreisen unterschiedliche Angaben. Von einer knappen Mehrheit für Rapid II bis hin zu einer Ablehnung des Aufstiegs war zu hören. Ein Aufstieg von Rapid II ist allerdings Voraussetzung für die Pläne der 12 Ostliga-Klubs.